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Game Changer – Portal in die Welt des eSports

eSports sind inzwischen riesengroß. Aber während die einen über AD Carries fachsimpeln, fragen sich andere noch immer: Warum schauen Menschen anderen Menschen beim Computerspielen zu?. Auch wenn es dazu mittlerweile Studien gibt tut sich hier eine Kluft auf. Vergleichbar mit denen die sich für Sport begeistern – und denen die keine Ahnung haben, welche Kneipe um die Ecke eine Sky Lizenz haben.
Umso bemerkenswerter ist es, dass der Spiegel Podcast Game Changer es schafft hier eine Brücke zu schlagen.

Vom eSportverein zur Weltmeisterschaft

Die Macher schaffen es im Game Changer Podcast, die Faszination für eSport aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu betrachten. Wie baut zum Beispiel der TSV Neudorf-Bornstein in Schleswig-Holstein seine eSports-Abteilung oder wie Summoners Inn in Deutschland Riot Games medial bei den League of Legend Worlds überholt hat. Die Gesprächspartner sind so gewählt, dass auch Insider noch neues erfahren und sich Noobs langsam ranrobben können und danach verstehen, warum FIFA 21 zum Beispiel kein großer eSport Titel ist. Zwar sind die Zwischenmoderation in Formulierung und Vortrag noch etwas nah an der Schriftsprache eines Printmagazins, aber trotzdem landet jede Folge immer ganz oben in meiner Playlist.

Den Podcast „Game Changer“ vom Spiegel hören

Macher*innen: Tim Pommerenke und Martin Vornweg-Brückner

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Für Fans von: FIFA, Twitch, The Missing Crypto-Queen,

Am besten Anfangen mit: Der ersten Folge Game Changer Esports: Wie Gaming die Sportwelt erobert.

Sprache: Deutscher Podcast

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Sport Youtube News & TV 2.0

Minecraft ist das neue Fußball

Es gibt eigentlich nichts langweiligeres als dem besten Freund beim Computerspielen zu zusehen. Dennoch habe ich mit 14 ganze Nachmittage damit bestritten. Inzwischen hat das „Anderen beim Computerspielen zusehen“ ein ganz neues Level erreicht. Nicht bei mir, sondern weltweit.

Let’s Plays sind das erfolgreichste YouTube-Genre

Auf Youtube ist der erfolgreichste Künstler PewDiePie mit über 27 Millionen Abonnenten weltweit. In seinen Videos tut er nichts anderes als Videospiele zu spielen und zu kommentieren. Let’s Play („Lass uns spielen“) nennt sich dieses Videogenre. Auch in Deutschland ist der Let´s Player „Gronkh“ einer der absoluten Superstars der Videoplattform. Er hat schon allein 1.000 Videos aufgenommen, wie er sich durch die beliebte Spielewelt von Minecraft bewegt. In dem Spiel bewegt man sich durch eine pixelige Welt und versucht tagsüber aus Klötzen neue Häuser zu bauen und sich nachts vor allerlei Monster zu verstecken.
Als zuletzt der vierte Deutsche Webvideopreis verliehen wurde, gab es natürlich eine eigene Kategorie für diese Spielevideos. Die Zuschauer stimmten ab und der Preis für die besten Let’s Plays ging natürlich an Gronkh mit seinem 1000. Minecraft Let’s Play.

Warum schauen Leute Let’s Plays?

Aber warum schauen junge Leute sich das an? Alex Boerger, Videomarketingexperte aus Mainz, hat eine einfache Erklärung: „Minecraft ist das neue Fußball“.

Beim Fußball rennen zwei Mannschaften über den Rasen, beim Minecraft Let’s Play läuft eine Figur über einen virtuellen, pixeligen Rasen. Beides wird kommentiert und beide Male schauen Millionen zu. Und genau wie aus der eigenen Fußballerfahrung kann das junge Publikum die eigene Computerspielerfahrung anbringen oder sich bei den Profis Tricks abschauen.

Und wie beim Fußball ist die Liveerfahrung natürlich noch besser. Deshalb ist YouTube gerade dabei für 1 Milliarde Dollar den Livestreaming Dienst „Twitch“ zu kaufen, auf dem Computerspiele live übertragen werden.

Minecraft Let’s Plays sind das neue Fußball

Als ich zuletzt meinen Cousin besuchte, schaute der gerade eine Partie Counterstrike auf „Twitch“. Er wusste auch, dass die eine Mannschaft einen Spielerwechsel hatte und ihnen jetzt die wichtigen Kopfschussfähigkeiten des Spielers fehlen würden. Also eigentlich auch wie beim Fußball. Verstanden, warum man das schaut habe ich trotzdem nicht. Aber ich habe auch nie gerne Sport geschaut, sondern mich lieber selbst bewegt. Oder Computer gespielt.

Bild: Screenshot von HuskyMUDKIPZ
Dieser Text erschien zuerst als Kolumne in der Allgemeinen Zeitung