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Das Ekelhafteste am #Dschungelcamp bist Du

Irgendwann ist es okay geworden das Dschungelcamp anzuschauen. War es am Anfang noch ekelhaftes Ekel-TV, das nur geschaut wurde um sich von der „Unterschicht“ abzuheben, genießt es heute in gewissen Kreisen Kultstatus. Und mit gewissen Kreisen meine ich vor allem Akademiker. Diese schauen nämlich genauso gerne zu. War der Aufschrei damals™ bei Big Brother noch groß, das sei voyeuristisch, war diese Show doch harmlos gegenüber dem Dschungelcamp: Hier kommt neben dem voyeuristischen Aspekt noch die pure Bloßstellung hinzu. Die Konfrontation einzelner Personen mit ihren größten Ängsten, zur reinen Unterhaltung der Zuschauermasse.

„Okay“ wird das Ganze irgendwie dadurch, dass die Menschen darin „bekannt“ sind. Sie ein Leben in den öffentlichen Medien gewählt haben. Die kennen ja die Mediengesetze.
Erstens kann man das bei den mittlerweile maximal als Z-Promis zu Bezeichnenden kaum noch verargumentieren, zweitens, wer glaubt, dass diese Menschen bei aller Kenntnis der „Mediengesetze“ einen Einfluss auf ihre Darstellung haben, hat bei Charlie Brooker nicht richtig aufgepasst:

Sie haben keinerlei Einfluss darauf, wie sie dargestellt werden. Larissa (so heißt doch eine der Teilnehmerinnen?) kann an einem Tag als Zicke dargestellt werden, am nächsten als süßes Mädchen. Der Editor erzählt die Geschichte die ihm passt. Egal, was sich abspielt. So funktioniert Reality TV. „Aber es ist ja alles so herrlich ironisch, durch die Moderatoren Kommentare“. Ja, man muss heute ja gar nichts mehr ernst nehmen. „Ausserdem werden die ja alle bezahlt dafür, dass sie da im Dschungel sitzen.“ Aber auch diese Menschen träumen davon, dass das Dschungelcamp sie irgendwie vor ihrer schwindenden Berühmtheit bewahrt oder diese erst erschafft.

RealityTV spielt immer mit den Träumen der Menschen,gaukelt Ihnen vor aus ihnen könnte was werden. Dafür sind sie bereit sich verbal und körperlich erniedrigen zu lassen. Sei es von Dieter Bohlen, Sonja Zietlow oder die Kakerlake. Und wir schauen dabei zu und finden das irgendwie ok. Das ist Ekel-TV.

Bild: CC-BY-SA TheAlieness GiselaGiardino²³

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Schock: „Indira – Hol de Radio“

Da ist sie also die obligatorische Follow-up Single von Indira Weis nach dem Dschungelcamp. Der verzweifelte Versuch die 15 Minuten Ruhm mit der Snooze-Tase zu verlängern.

Nach dem Anhören fehlen mir gerade so ein bisschen die Worte. Ich bin ziemlich entsetzt und zweifle am Verstand vieler Menschen. Genauer an dem all jener, die an folgendem Video mitgewirkt haben.

Indira Weis scheint ihr Hirn im Dschungel vergessen zu haben. Ich würde ja gerne etwas über die Selbstironie in dem Lied sagen, aber das ist einfach viel zu platt. Nein, nicht nur platt, sie ist traurig. Und was ich mich wirklich frage, wer ist die Zielgruppe dafür? Gibt es Menschen die sich das antun werden? Also die gezielt sagen werden: „Moment, ich ruf mal eben iTunes auf, ich hab so Lust auf diesen Smash-hit von Indira. Der spielt so lustig mit diesem jodeln und so…“

Achja, die Marcel Reich-Ranicki Parodie gehört zusätzlich noch zu dem Schlechtesten was man gehört hat in die Richtung und Reich-Ranicki wurde nun wirklich schon oft schlecht parodiert. So kann man in dem Jodel-Song von Indira doch noch einige Superlative entdecken. So, mehr fällt mir dazu wirklich nicht ein und ich weiß auch nicht, warum ich noch weiter zweifelhaft versuchen sollte mir irgendwelche Sätze zu diesem Machwerk heraus zu pressen.

Das netzfeuilleton weißt jegliche Schadenersatz- und Schmerzgeldansprüche aufgrund des nachfolgenden Videos zurück.

[via DWDL-Tweets]