Sony hat seinen Kinokatalog nicht nur an Netflix verkauft, sondern das zweite Streamingfenster geht im Anschluss an Disney. Auch ein smarter Move. Während sich die anderen in den Streamingwars um Kunden und Talente prügeln, liefert man einfach die Waffen Inhalte.
Amazon hat eine 2. Staffel „LOL – Last one Laughing“ bestellt. Die erste Staffel ist wohl der meist gesehene Titel in Deutschland. Konzept ist aber auch genial: Einfach 6 Stunden hochkarätige Comedians in ein Studio sperren und schon ist eine ganze Staffel abgedreht.
Spotify will jetzt auch bezahlte Podcastabos anbieten
Da hat Spotify aber schnell nachgezogen, nach Apples Verkündung letzte Woche. Anders als Apple will Spotify den Podcastern im ersten Jahr 100% der Erlöse überlassen und erst im zweiten Jahr 5% für sich abzweigen. Aber erstmal nur in den USA und ein bisschen was geht doch ab, für den Bezahldienstleister. Abgewickelt wird das ganze über Anchor, damit liessen sich theoretisch auch Bezahl-Podcasts außerhalb der Spotify App hören.
Wir haben uns ja das letzte Mal gefragt, wie Facebooks seine große Audio-Initiative starten will – und Podcasts innerhalb der eigenen App hörbar machen möchte.
Nun gibt es eine Antwort darauf: Facebook baut den Spotify Player ein, der sich minimiert im Feed einblendet. Ich weiß noch nicht genau, warum ich das brauche, denn eigentlich kann ich Podcast ja auch so in Spotify oder einer anderen App im Hintergrund laufen lassen. Aber es ist natürlich ein weiterer Schritt in dem zwei geschlossene Systeme einen Deal miteinander machen. Gemeinsam gegen Apple oder so.
YouTube geht es in der Pandemie übrigens auch gut. 6 Milliarden hat man im ersten Quartal 2021 alleine mit Werbung eingenommen – und damit fast 50% mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Man freut sich weiter über mehr als 2 Milliarden monatlich angemeldete Nutzeri:innen, die über 1 Milliarde Stunden Videos am Tag gucken. Davon entfallen mittlerweile 6,5 Milliarden tägliche Views auf den eigenen TikTok Klon YouTube Shorts, wie Sundar Pichai im Earnings Call erwähnte.
Zwischen Sichtungen und Abrufen: Messbarkeit für VoD
Netflix vermeldet bei erfolgreichen Formaten immer gerne, wieviele Millionen Haushalte ein paar Minuten geschaut haben. Die ARD verkündet Zugriffe, die ZDF Mediathek Sichtungen. Vergleichbar ist das nicht ganz. Vor allem wenn man für Sendungen noch eine Nettoreichweite über mehrere Plattformen hinweg bekannt geben möchte. Eine gemeinsame Währung könnte die Sehbeteiligung sein, die auch bei der TV Quotenmessung erhoben wird. Allerdings braucht die AGF immer noch 8 Tage, um diese Zahlen zu übermitteln. Und für einen Einblick und den Vergleich mit anderen Plattformen müssen meist Befragungen von Marktforschern herhalten, die nur dienen, um Größenordnungen zu erfassen. So genau im Online-Bereich also vieles meßbar ist, umso schwieriger ist es hier zu vergleichen.
*Job News: Ich kehre nach meiner Elternzeit zurück zur @ZDF Mediathek. Und freue mich in neuer Position, als Lead Distribution & Neue Zielgruppen, auf die Kollegen und neue Projekte. Aber das hier vor allem als Disclaimer, damit Du weißt, in welche Richtung ich eventuell Beißhemmungen haben werde.*
Netflix verfehlt Aboziele
Nach dem Höhenflug seit Beginn der Pandemie, hat Netflix nun im letzten Quartal die eigenen Ziele verfehlt. Man hat nur 4 Millionen neue Abonnenten dazu gewonnen, statt der erwarteten 6. Für das nächste Quartal traut man sich sogar nur noch 1 Millionen neue, zahlende Nutzer zu gewinnen. Netflix schiebt das auf verzögerte Produktionen, aber vielleicht haben die Leute mit erfolgender Impfung auch mal wieder was anderes zu tun.
Apple hat bei seinem jüngsten Event die Überarbeitung der Podcast-App vorgestellt. Größtes, bereits vermutetes Feature: Bezahlte Podcast-Abos. Damit lassen sich in der Apple Podcast-App Abos abschließen und so exklusive Inhalte freischalten. Ähnlich wie beim App Store behält Apple zunächst 30% und ab dem 2. Jahr 15% des Geldes.
Aus Deutschland ist Der Spiegel mit dabei, zumindest wird Stefan Ottlitz im Apple Statement zitiert. Was genau da kommt, wollte man mir auf Nachfrage noch nicht sagen. Spiegel Daily bleibt aber wohl bei Audible, schließlich hat man das Format dort als Original produziert.
In den USA sind unter anderem NPR, aber auch Luminary mit dabei. Das bislang recht erfolglose Bezahlangebot für Podcasts scheint damit unter Apples Dach zu schlüpfen und zu versuchen, darüber Erlöse zu generieren.
Außerdem führt Apple Podcasts Channels ein. Darin lassen sich verschiedene Podcasts zusammenfassen und sie sollen Nutzern helfen, neue Inhalte für sich zu entdecken.
Auch Facebook steigt jetzt in die Podcast- und Audio-Welt ein. Gleich mehrere Produkte hat Mark Zuckerberg angekündigt.
Soundbites: Soll kurze Audiosnippets, nach TikTok-Vorbild, auf die Plattform bringen.
Für Podcasts will man ein Discovery Tool bauen – und kann sich vorstellen mit einer Podcast App zusammen zu arbeiten, so dass man im Hintergrund Podcasts hören kann, während man auf Facebook surft. (Surfen sagen Leute, die noch Facebook benutzen.)
Live Audio – Dahinter versteckt sich der eigene Clubhouse-Klon.
vlnr: Soundbites, Podcast Episoden im Profil, Live Audio
Die Ankündigung ist auch deshalb spannend, weil Facebook Audio bislang sehr gleichgültig behandelt hat. Nun verspricht Zuckerberg aber, dass Ton genau so wichtig werde wie Texte, Bilder oder Videos.
Twitter hat in den USA einen Test für Professional Profiles gestartet. Diese erinnern etwas an die Instagram Business Profile und erlauben dem Nutzer zusätzliche Informationen, wie einen Shop oder Adresse zu hinterlegen.
Sony ist im Prinzip das letzte große Hollywood Studio ohne eigenen Streamingdienst. Und hat deshalb seinen Katalog für die nächsten 5 Jahre an Netflix verkauft. Damit sichert sich Netflix das exklusive erste Streamingsender unter anderm für kommende Filme, wie Uncharted, Bullet Train und das Sequel zu Spider-Man: Into the Spider-Verse. Für die anderen Streamingdienste und TV Sender wird damit die freie Ware langsam knapp. Netflix hingegen kann froh sein, einen Teil seiner Hollywood Bibliothek zu behalten.
BILD will sein Bewegtbildangebot BILD Live nun auch über klassische TV-Wege ausspielen. Mit Julian Reichelt zurück im Sattel, reitet er sein Lieblingspferd weiter. Es fehlt aber noch eine Lizenz der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, man will aber unbedingt noch vor der Wahl starten. Der Sender ist neben WELT (N24☠️) Springers zweites Standbein im TV und soll mit bis zu 6 Stunden Liveprogramm am Tag an den Start gehen. Programmchef wird Claus Strunz (Sat.1 Frühstücksfernsehen). Manche befürchten den Start eines deutschen Fox News.
Nicht nur Kino, auch Filmfestivals fallen ja nun schon seit einer Weile flach. Die Rocket Beans haben sich für ihren Kino+ Kanal jetzt mit Pantaflix zusammengetan und zeigen beim Shivers Festival 7 Filme inklusive Begleitprogramm.
Spotify baut einen Player fürs Auto und eine Charts Webseite
Bei Spotify denkt man nicht zuerst an Hardware. Nun hat die Streamingapp aber einen eigenen Player fürs Auto vorgestellt. Das „Car Thing“ verbindet sich via Bluetooth und lässt sich über den Touchscreen, einen großen Drehkopf, und die eigene Stimme bedienen. Damit hat Spotify einen eigenen Voice Assistent. Das ganze ist ein klarer Angriff auf das Autoradio – und dient wohl vor allem dazu, ältere AutoModelle nachrüsten zu können, die noch nicht über Apple Car Play oder Android Auto verfügen. Ob das aber ein dauerhaftes Produkt wird darf man bezweifeln. In der aktuellen Ausgabe seines Strategiepodcasts spricht Spotify ausgerechnet darüber, warum Hardware so schwierig ist. Ausserdem spricht der Name „Car Thing“ und dass Spotify es aktuell verschenkt (bis auf die Versandkosten) nicht grade für einen starken Markteintritt. Aktuell gibt es das „Car Thing“ nur über eine Warteliste in den USA.
Auch nur für die USA gibt es die eigene Podcast Charts Webseite. Doch auch hier gibt es in der App eine neue Top-Sortierung. So gewichtet man in den Podcast Charts nun auch stärker Newcomer und hat eine eigene Hitliste für einzelne Podcast Episoden. Dadurch verspricht man sich wohl mehr Dynamik in den Charts und Nutzern die Gelegenheit, neue Podcasts zu entdecken.
Libsyn dürfte einer der ältesten und noch immer der größte Podcasthost sein – und der expandiert jetzt. Im Februar hat man sich Auxbus gekauft, einen Dienst der es erlaubt Podcasts direkt im Netz zu planen und zu produzieren. Dann kam AdvertiseCast hinzu, ein Werbedienst, und nun hat man sich noch Glow gekauft, das es Podcastern erlaubt eigene Mitgliedschaften anzubieten.
Es ist auf YouTube einfacher einen White Nationalist mit Werbung anzusprechen, als einen Black Lives Matter Aktivisten. So lässt sich die umfangreiche Recherche von The Markup zusammenfassen, die mit einer langen Liste untersucht haben, welche Begriffe YouTube bei der Werbeauslieferung blockiert und welche nicht.
TikTok testet für Creator gerade ein Playlisten-Feature mit dem sich Videos organisieren lassen sollen. Dürfte vor allem für die TikToker spannend sein, denen die 60 Sekunden nicht ausreichen und die ständig auf „Part 2“ verweisen, den man dann als User nicht finden kann.
Detective Benoit Blanc (Daniel Craig) aus „Knives Out“ kehrt zurück – und zwar gleich doppelt. Netflix hat sich zwei weitere Fortsetzungen mit Regisseur Rain Johnson und Daniel Craig für 450 Millionen $ eingekauft. Die Thromby Familie wird darin keine weitere Rolle mehr spielen, sondern der schrullige Ermittler wird sich neuen Fällen zuwenden. Daniel Craig könnte ein neues Franchise gebrauchen, wird doch sein nächster Einsatz im Geheimdienst seiner Majestät immer wieder verschoben.
Apple TV+ stellt gleichzeitig Dokureihe und Podcast vor
Apple hat unter dem Titel The Line“ gleich zwei non-fiktionale Serien vorgestellt: Eine als Dokuserie für Apple TV+ und eine als Podcast. Beide drehen sich dabei um den Fall des US Navy Seals Eddie Gallagher, der wegen Kriegsverbrechen angeklagt wurde. In den meisten Punkten wurde er freigesprochen, außer für sein gestelltes Foto mit der Leiche eines 17-jährigen ISIS-Kämpfers. Gehostet wird der Podcast von Dan Taberski (Missing Richard Simmons) und im Interview kommen unter anderem Gallagher und seine Frau zu Wort. Der Podcasts ist ab sofort bei Apple Podcasts, aber auch in jeder anderen Podcast-App verfügbar.
Die 4-teilige Dokuserie für Apple TV+ soll im Herbst 2021 folgen.
Wondery will, jetzt da es zu Amazon gehört, noch dieses Jahr seine Belegschaft von 80 auf beinahe doppelt so viele aufstocken. Man hofft, die eigenen Podcasts mit Amazon Music gleich weltweit verfügbar machen zu können.
Hörtipp: Das Product Strategy Playbook von Spotify
Spotify hat sich selbst auch ein Original Podcast spendiert. In Spotify: A Product Story blickt der Musikstreamingdienst auf seine eigene Geschichte und Entwicklung zurück. Natürlich ist der Streamingdienst mit nicht allzu kritisch mit sich selbst, dennoch ist der Podcast spannend. Er blickt zurück, wie Spotify entstanden – und warum ausgerechnet in Schweden. In Schweden gehörte Musikpiraterie nämlich beinahe schon zur Staatsräson. Deshalb kommt auch Lars Ullrich von Metallica zu Wort, die mit ihrer Klagen gegen Napster als Speerspitze im Kampf gegen Musikdownloads waren, aber gleichzeitig eine der erste großen Bands, die ihren Katalog auf Spotify verfügbar machten. Eingefädelt wurde dieser Deal übrigens von Napster Gründer Sean Parker. Allein für diese Geschichte lohnt sich der Podcast.
Facebook wehrt sich weiter dagegen, dass die eigenen Produkte und Algorithmen Schuld an der Polarisierung, Radikalisierung und allem schlechten der Welt sind. Deshalb hat Facebooks VP Global Affairs Nick Clegg nun einen laaaangen Medium Artikel veröffentlicht, mit dem Titel: You and the Algorithm: It Takes Two to Tango. Zentrale These: Die Nutzer tragen zumindestens Mitschuld.
Der oder die Nutzer:in wählt aus, was er oder sie liked, teilt und verfolgt. Der Algorithmus nimmt diese Signale lediglich auf und nutzt sie zur Gewichtung.
Deshalb möchte Facebook nun diese Signale auch wieder sichtbarer machen und führt deshalb Favoriten und auch eine chronologische Timeline wieder ein. Beziehungsweise macht sie besser sichtbar. Denn als Facebook seinen Newsfeed mit algorithmischer Sortierung neu einführte, tat man noch alles dafür, um die chronologische Sortierung weiter zu verstecken.
Die Argumente sind natürlich so alt, wie die Diskussion um Filterblasen. Wir Menschen neigen zum Beispiel zum Confirmation Bias, also dass wir uns gezielt Informationen suchen, die die eigenen Thesen und Haltung bestätigen – und blenden bei kognitiver Dissonanz Themen aus, die uns nicht passen. Die eigentliche Frage ist: Wie sehr verstärken Algorithmen diese Tendenzen? Führen sie uns immer tiefer in einen Wald passender Meinungen und Fakten – und blenden alles aus, was uns nicht passt, weil wir nicht damit interagieren? Darauf bleibt auch Nick Clegg eine Antwort schuldig. Aber dafür gibt es jetzt einen neuen Reiter im Facebook Feed.
Instagram bedient sich mal wieder fleißig bei TikTok: Einmal führt man das Duett-Feature, mit dem sich TikToks kopieren und um ein eigenes Video erweitern lassen, auch bei Instagram Reals ein. Außerdem bezahlt Instagram auch etlichen Tiktok-Creator die Produktion von exklusiven Shows. Zum Beispiel „Sway Life“ eine Dokuserie, über das Leben der Influencer im Sway Haus für IGTV, Facebook Watch und Messenger Watch Together.
TikTok investiert derweil in eigene Livestreaming-Formate, zum Beispiel mit bekannten Musiker:innen.
Spotify hat sich selbst auch einen Original Podcast spendiert. In Spotify: A Product Story blickt der Musikstreamingdienst auf seine eigene Geschichte und Entwicklung zurück. Natürlich ist der Streamingdienst dabei nicht allzu kritisch mit sich selbst. Natürlich ist er die Rettung für die Musikindustrie und alle Künstler – und gleichzeitig würde er den Nutzern am liebsten alles schenken, wenn da die fiesen Lizenzen nicht wären.
Von Piracy zum Streamingdienst
Dennoch ist der Podcast Spotify: A Product Story spannend. Er blickt zurück, wie Spotify entstanden ist und warum ausgerechnet in Schweden. In Schweden gehörte Musikpiraterie nämlich beinahe schon zur Staatsräson. Deshalb kommt auch Lars Ullrich von Metallica zu Wort, die mit ihrer Klagen gegen Napster als Speerspitze im Kampf gegen Musikdownloads waren, aber gleichzeitig eine der erste großen Bands, die ihren Katalog auf Spotify verfügbar machten. Eingefädelt wurde dieser Deal übrigens von Napster Gründer Sean Parker. Allein für diese Geschichte lohnt sich der Podcast.
In den weiteren Folgen geht es vor allem darum, wie Spotify Produktentscheidungen trifft und wann sie vom Markt gezwungen waren, ihre App zu verändern. Es geht viel auch darum, wie man Nutzer dazu bringt für das eigene Angebot zu bezahlen. So war zunächst die mobile App nur mit dem Premiumdienst nutzbar, doch als mobile Nutzung den Desktop überholte, stand Spotify vor einer Herausforderung. Bislang war die Desktop-App die Kundenakquise, über die Nutzer an das Produkt gewöhnt und schließlich zum Bezahlen überredet wurden. Nun sah man sich durch Markttrends gedrängt auch für Mobile ein kostenloses Angebot zu stricken – und trotzdem irgendwie weiter seinen Premiumdienst zu bewerben.
Außerdem geht es um die Entwicklung des Spotify Musikalgorithmus – und warum der bis heute menschlichen Input von Spotifys eigenen Editoren braucht.
Den Podcast Spotify: A Product Story anhören
Macher*innen: Gustav Söderström, Chief R&D Officer bei Spotify
In der letzten Ausgabe ging es darum, was sich ARD und ZDF so fürs Internet vornehmen. DWDL hat sich nun mal angeschaut was ARD und ZDF, abseits von funk, bereits auf YouTube veröffentlichen. Das Ganze ist nicht mehr als eine Status Quo Beschreibung, aber es tut gut, das mal einigermaßen nüchtern aufgeschrieben zu lesen. Sonst beschäftigen sich damit ja nur wutschäumende Welt-Autor:innen mit FDP-Hintergrund.
Spotify hat sich Betty Labs gekauft, die Locker Room entwickelt haben. Locker Room ist eine Clubhouse Alternative mit einem Fokus auf Sport. Das spannende daran ist nicht, das Spotify nun auch einen Clubhause-Klon baut oder dass Spotify damit in den Sportmarkt einsteigen würde. Sondern, dass Spotify damit in Live Audio einsteigt. Die letzte Bastion des Radios, nachdem man schon Morningshow, Musik und Wort-Mix und Entdeckung neuer Songs erobert hat. Und dabei will Spotify diese Live-Erfahrung, mit ähnlichen Features wie Clubhouse, auf ein interaktives Level heben:
„Through this new live experience, Spotify will offer a range of sports, music, and cultural programming, as well as a host of interactive features that enable creators to connect with audiences in real-time. We’ll give professional athletes, writers, musicians, songwriters, podcasters, and other global voices opportunities to host real-time discussions, debates, ask me anything (AMA) sessions and more.“
Interessant dürfte hier eben der Zugriff und die Verbindung sein, die Spotify zu Musikern und Podcastern hat – und die wiederum ein Interesse haben könnten, solche interaktiven Inhalte auf Spotify anzubieten, um ihre eigenen Streamingzahlen zu erhöhen.
Auch Locker Room ist bislang übrigens nur auf iOS only.
Das Team hinter Serial, das mittlerweile zur New York Times gehört, hat sein nächstes Projekt vorgestellt. Nach „Nice White Parents“ geht es in The Improvement Association um wirkliche Fälle von Wahlbetrug. Im Gegensatz zu denen, die sich der letzte Präsident ausgedacht hat.
The Verge berichtet von mehreren Facebook Creatorn, die sich beschweren, dass Facebook ihnen zu wenig Werbegelder ausgezahlt habe. Die Creator laden ihre Videos bei Facebook hoch und sollen über In-stream Ads eigentlich an Werbeerlösen beteiligt werden. Doch seit Januar sind die Auszahlungen deutlich niedriger. Facebook hat dafür nicht wirklich eine Erklärung, aber einen technischen Fehler eingeräumt. In Zeiten der Creator Economy, wo alle Plattformen versuchen, die wertvollsten Künstler zu halten, keine gute Meldung.
Divimove hat alle 9 Kandidaten der aktuellen Staffel Deutschland sucht den Superstar unter Vertrag genommen, um ihre Social Media-Kanäle zu vermarkten. Dazu muss man wissen: Divimove war das Multi-Channel-Network von RTL, hat sich inzwischen aber vor allem auf die erfolgreiche Vermarktung von Social Kanälen spezialisiert. Und an dem Beispiel DSDS wird nun deutlich, wie man hier sinnvoll ein Geschäftsmodell integriert. Denn man darf annehmen, dass inzwischen die wenigsten bei DSDS oder anderen Castingshows teilnehmen, um erfolgreiche Musiker zu werden. Ein lukratives Influencer-Leben würde vielen sicher auch reichen. Und hier setzt Divimove an.
Und dass nicht nur nur für RTL, sondern auch für die UFA: „Bereits Ende letzten Jahres hatte Divimove die exklusive Zusammenarbeit mit dem Produktionsunternehmen UFA Serial Drama bekanntgegeben. Gemeinsames Ziel sind die Entwicklung und der Aufbau von Schauspieler:innen aus UFA Serial Drama Produktionen zu authentischen Personality Brands in der digitalen Welt.“
Smart, so sichert man sich ein Stück vom Kuchen, wenn Kandidaten die Reichweite nutzen, um ihre eigene Karriere aufzubauen.
ARD und ZDF wollen in den nächsten 2-10 Jahren mehr ins Internet
Tom Buhrow: ARD auf dem Weg zum non-linearen Content-Netzwerk
Tom Buhrow ist mittlerweile ein Fan des funk-Modells und macht in einem FAZ Beitrag den Vorschlag, die gesamte ARD zu einem non-linearen Content-Netzwerk auszubauen. Am liebsten sollen dabei alle Inhalten aus einer einzigen, großen öffentlich-rechtlichen Mediathek kommen. Einsparen will er dafür die Spartenkanäle. Die sind seiner Meinung nach linear tot. Warum verstehe ich nicht ganz. Ein Nutzerversprechen, wie: Ich kann zdf_info einschalten und bekomme eine Doku, ist doch viel klarer, als hier ist ein kompliziertes Sendeschema, schalte doch mal rein und lass dich überraschen. Vielleicht läuft eine Show mit Helene Fisch oder du bist mitten in einem Film oder es schreien sich 4 alte, weiße Männer auf Stühlen sitzend an. Interessanterweise lässt Buhrow aus, ob die dritten Programme für ihn als Spartenkanäle zählen.
Die Erneuerung des Radios hängt für ihn am Abschalten der UKW, was bislang aber nicht beschlossen ist. Erst dann könnte man genauer digital aussteuern und zum Beispiel Wellen und Programmfarben einfacher bundesweit zusammenlegen.
Außerdem sollen mehr Inhalte „Open Source“ sein, also Nutzer sollen sie eventuell weiterverarbeiten können.
ZDF selbstverpflichtet sich zu mehr Internet
Auch das ZDF will mehr ins Internet, schaut in seiner Selbstverpflichtung aber nicht auf die nächsten 10, sondern auf die nächsten 2 Jahre. Die zentralen Punkte sind dabei: Mehr digitale Kontaktpunkte schaffen, um den sich ändernden Nutzungsgewohnheiten Rechnung zu tragen. Dazu will man mehr Inhalte für junge Zielgruppen entwickeln. Instagram, sowie YouTube werden dabei explizit erwähnt. Man will 2021 eine genre- und ausspielwegübergreifende Zielgruppensystematik erarbeiten, um neue Formate zu entwickeln, zu distribuieren und zu evaluieren. Dadurch will man sich auch um deutlich mehr Diversität kümmern.
Disclosure: Ich arbeite hauptberuflich für das ZDF, bin aber gerade in Elternzeit.
Der Erfolg von Berlin – Tag und Nacht auf YouTube
DWDL schaut sich gerade mit hochgezogenen Augenbrauen an, was verschiedene TV Sender auf YouTube treiben. RTL 2 hat zum Beispiel sehr erfolgreich ihre Soap Berlin – Tag und Nacht auf die Plattform gebracht. Mehr als 1,3 Millionen Fans zählt die Dailysoap auf der Videoplattform und die meisten Folgen, die der Privatsender hier veröffentlicht, erreichen über 500.000 Aufrufe. Der Clou: Es werden eben nicht nur kurze Ausschnitte, sondern ganze, einzelne Handlungsstränge veröffentlicht. So akquiriert der Sender auch neue Fans für sein Format. Die diesem dann auch auf andere Plattformen folgen.
Amazon hat sich alle Donnerstagabend Football-Spiele in den USA exklusiv gesichert. Ab 2023 bis 2033 werden diese nur noch mit Amazon Prime zu sehen sein. Das lässt sich der E-Commerce-Riese wohl rund 1 Milliarde $ pro Jahr kosten. Ein Großteil der Spiele bleibt aber bei den traditionellen TV Networks von Fox, Disney, ViacomCBS und NBCUniversal. Wobei diese, die Spiele auch auf ihren jeweiligen Streamingplattformen verbreiten wollen.
Facebook, das vor ein paar Jahren noch auf Sportrechte geschielt hat, hat inzwischen angekündigt, das sie dafür kein Geld mehr ausgeben wollen. In Deutschland hat Amazon sich die Übertragungsrechte für die Dienstagsspiele der Champions League gesichert. Ein paar Baseballspiele der Yankees hat man sich übrigens auch noch gesichert.
Außerdem bringt Amazon die Doku Framing Britney zu uns. Produziert wurde sie ursprünglich von der „New York Times“ und wurde in den USA bei Hulu gezeigt. Hulu gehört auch zu Disney. Deswegen überrascht es fast, dass die Doku hierzulande nicht bei Disney+, zum Beispiel unter dem Star Label läuft, sondern beim Konkurrent Amazon Prime ab dem 5. April.
Black Widow und Cruella feiern auf Disney+ Premiere, für eine zusätzliche Leihgebühr. Auch der nächste Pixar Film Luca soll wieder direkt auf die Streamingplattform wandern. Variety
Stream Audio 🎧
YouTube weiter erfolgreichster Musikstreamingdienst
Einer der wichtigsten Verwendungszwecke für YouTube ist Musik hören. So wichtig, dass die Videoplattform damit auch dezidierte Musikstreamingdienste in den Schatten stellt. Laut YouGov nutzen 35% aller Deutschen YouTube, um Musik zu streamen. Spotify kommt insgesamt nur auf 21%. Spannend wird es aber bei den 18-29 Jährigen: Hier nutzt tatsächlich jede:r Zweite Spotify. Auf dem dritten Platz folgt Amazon Musik, das bei Menschen über 45 sogar vor Spotify liegt.
Die meisten Crime Podcasts drehen sich um Verbrechen, vielleicht noch um die Gerichtsverhandlung. Aber was passiert eigentlich danach? Ear Hustle geht mittlerweile in die 7. Staffel und begleitet das Leben im Knast – und wird auch tatsächlich dort und von Häftlingen produziert.
David Dobrik steht unter massivem Druck, wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ein Mitglied seines Vlog Squads. Einem seiner Kumpel wird vorgeworfen, am Rande eines Prank Videos eine Frau alkoholisiert und dann vergewaltigt zu haben. Dobrik selbst sagt am Ende dieses Videos: „We’re going to jail“. Der ehemalige Vine-Star und aktuell vielleicht erfolgreichste YouTuber hat gerade mit seiner Einwegkamera-App Disco 20 Millionen Dollar eingesammelt. Nun ziehen sich Sponsoren aus seinen Videos und Kapitalgeber wieder aus der App zurück.
Twitter lässt iOS Nutzer in einem Test YouTube Videos direkt in der Timeline gucken. Also ohne, dass ich die App verlassen und in die YouTube App wechseln soll. Sorgt sicher für eine längere und bessere Verweildauer in der Twitter App.
Die sendefähig GmbH braucht für ein ZDF-Reportage-Format eine:n Realisator:in
Leite diese Mail gerne an einen interessierten Kolleg*in weiter, die dann auch den streamletter abonnieren kann.
Zum Abschluss hab ich noch einen coolen Link für Dich: Der digitale Nachrichtentest ist eine tolle Medienkompetenzübung rund um Fake News und Vertrauenswürdigkeit im Netz. Ich hab 25,5 Punkte bekommen und du?
In der aktuellen Ausgabe der Media Perspektiven ist eine Analyse des deutschen Subscription Video on Demand (SVOD) Marktes erschienen. Ich habe mal ein paar interessante Dinge rausgepickt: Ende 2020 gab es laut Goldmedia VoD-Ratings.com rund 34 Millionen S-VoD-Abonnements, die sich im deutschen Markt auf 14 Millionen Abonnenten verteilten. Bedeutet, wer bereit ist zu zahlen, zahlt im Schnitt auch für mehr als 1 Dienst. Im Durchschnitt hatte Ende 2020 jeder Abonnent 2,4 Streamingdienste parallel gebucht, 2019 waren es noch 2,1 Abos – hier zeigt sich eindeutig der Trend zum Drittabo. Es sind also nicht unbedingt viele neue Nutzer, die zum Marktwachstum beitragen, sondern bereits aktive Nutzer mit einem weiteren Abonnement.
Schaut man nicht nur auf die Abonnenten, sondern auf die Nutzer, hatten insgesamt 41 Millionen Menschen Zugang zu einem Streamingdienst. Daran sieht man den hohen Anteil an Account-Sharing. Hier liegen Netflix und Disney+ mit 3 Nutzer im Schnitt ganz vorne. Wobei Netflix dagegen nun verstärkt vorgehen will.
Nutzungsvolumen und -trends
Die mit Anstand wichtigsten Inhalte sind Serienproduktionen. Der erfolgreichste VoD—Titel in Deutschland war 2020 die spanische Netflix-Produktion „Haus des Geldes“. Wobei hier natürlich auch die Erhebungsmethode Serien in die Hände spielt, da sie durch viele Folgen mehr Views generieren kann.
Interessant ist, wie wenige erfolgreiche Titel schon für den Erfolg ausschlaggebend sind. So machen die Top 100 Titel 42% der Nutzung aus. Die Top 10 bereits 13%. Die Verteilung entspricht also einem klassischen Longtail.
Disney+ hat in nur 16 Monaten 100 Millionen Abonnenten erreicht. Netflix hat seit Bestehen gerade erst 200 Millionen Abonnenten erreicht. Wie hat Disney das gemacht? Statt All you can eat gab es zum Start vor allem bekannte Franchises und Familienfreundliches. Klar aufgeteilt in die verschiedenen Marken: Marvel, Pixar, Star Wars. Und nur eigentlich eine Original Serie zum Start: The Mandalorian. Die war dafür aber auch gleich ein Hit. Mit WandaVision scheint man gleich den nächsten gelandet zu haben. Und wenn man weiß, was Disney als nächstes plant, dann soll beim Mickey Mouse-Streamer wohl immer eine Serie laufen, die man gesehen haben muss. Wohlgemerkt nicht im Binge, sondern Woche für Woche releast. So dass ich immer wieder komme und dabei vielleicht noch mehr entdecke.
Netflix hat bei den Oscar Nominierungen ordentlich abgeräumt: 35 Nominierungen gehen insgesamt an den Streaminganbieter. Auch gleich zwei in der Kategorie Best Picture für Mank und Trial of the Chicago 7. Amazon hat insgesamt 12 Nominierungen, unter anderem sechs für Sound of Metal. Auch Apple darf sich über seine erste Oscar Nominierung freuen: Für Best Animated Feature (Wolfwalkers) und Best Sound (Greyhound).
Der Spiegel hat seine Marke Spiegel Daily wieder belebt. Was einst der Name für ein kurzlebiges Bezahlmodell war, ist nun der Titel eines neuen „Podcasts“. Der „Podcast“ Spiegel Daily erscheint dabei in Kooperation mit Audible. Wochentäglich wollen darin die beiden Hosts Juan Moreno und Yasemin Yüksel „Weiterfragen, wo die Nachricht aufhört. Verstehen, was komplex ist. Zuhören, bis es „Aha“ macht.“
Da ist jetzt auch Musik drin: Die ARD spendiert seiner eigenen Audiothek nun etliche Musikformate aus seinen Programmen. Musik spielt in den meisten Podcasts bislang eine untergeordnete Rolle, was vor allem an unmöglichen GEMA-Regelungen liegt. Ob das eine passende Antwort auf Spotify ist wird sich zeigen.
Dan Gatzke spricht im Interview über YouTube vs. TV und gibt eine Antwort, die ich hier teilen will:
„Ich mach das seit über zehn Jahren und tappe noch immer hier und da in die “TV-Falle”. Man denkt automatisch oft zu groß, zu komplex und am Ende hat man ein Projekt, was sich wirtschaftlich niemals tragen kann und schon zum Start viel zu zeitintensiv ist. Und mit “TV-Falle” meine ich nicht nur den zu hohen Aufwand hinter einem Projekt. Ich meine auch die – und gleich regen sich die ersten Fernsehleute auf – Arroganz zu glauben, dass das eigene Produkt oder in dem Fall den eigenen Content jeder sehen will. Im Web konkurriert man nicht nur mit ein paar Sendeplätzen, sondern mit Milliarden Videos. Algorithmen und die große Masse bestimmt, was erfolgreich wird. Dem sollte man sich bewusst sein bevor man startet.“
Twitter arbeitet daran sein „Clubhouse“-Feature bis April für alle Nutzer verfügbar zu machen. Bereits jetzt können ausgewählte Beta-Nutzer „Spaces“ starten und User sowohl auf iOS als auch Android können bestehenden Räumen beitreten. Meerkat, ick hör dir trapsen.
Danke fürs Mitlesen und herzlich willkommen, wenn du dank Steady neu dabei bist! Hier findest du die vergangenen Ausgaben. Wenn du noch weitere Newsletter suchst, kannst du ja mal hier schauen, mit welchen tollen Autor:innen ich gemeinsam bei Steady das Newsletterangebot launchen durfte.
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Der Spiegel hat seine Marke Spiegel Daily wieder belebt. Was einst der Name für ein kurzlebiges Bezahlmodell war, ist nun der Titel eines neuen „Podcasts“. Der „Podcast“ Spiegel Daily erscheint dabei in Kooperation mit Audible. Wochentäglich wollen darin die beiden Hosts Juan Moreno und Yasemin Yüksel „Weiterfragen, wo die Nachricht aufhört. Verstehen, was komplex ist. Zuhören, bis es „Aha“ macht.“
Spiegel Daily Podcast: Tagesaktuell, aber hintergründig
Ich glaube, man darf nicht nur wegen es Namens vermuten, dass „The Daily“ von der New York Times für den SPIEGEL DAILY „Podcast“ Modell gestanden hat. Man fokussiert sich in rund 30 Minuten auf ein Thema und beleuchtet das durchaus aufwändig mit mehreren Gesprächspartnern. Dabei schafft man es tagesaktuell, aber hintergründig zu sein. So geht es am Tag des Astrazeneca-Verbotes zum Beispiel um tatsächliche Impfschäden und was sie mit den wenigen Fällen, die es gibt machen. In den ersten Tagen ist es ihnen gelungen, damit bei mir einen Nerv zu treffen. Anders als in vielen der Nachrichtenpodcasts, wo ein Kollegengespräch das höchste der Gefühle ist, kommen hier wirklich Betroffene, O-Töne und Experten zu Wort. An einigen Stellen könnte das Editing noch etwas dichter sein. Vielleicht liegt das auch aber daran, dass ich das ganze in der Audible App hören muss und nicht in meiner geliebten Podcasting App mit Smart Speed. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, Audioinhalte aus allen möglichen Quellen in einer App zu hören… Ach, lassen wir das…
Gefühlt starten gerade alle einen Newsletter. Gut, die eine Hälfte startet einen Podcast, die andere einen Newsletter. Ich hab natürlichbeides. Befeuert wird dieser Trend vor allem auch von einer wachsenden Anbieter Seite. Twitter hat sich den Newsletter-Dienst Revue einverleibt, Substack macht Schlagzeilen in dem sie hochdekorierte Journalisten abwerben und mit Vorschüssen überschütten. Und in Deutschland geht die Memberplattform Steady heute mit einem eigenen Newsletterdienst an den Start.
Warum ist aus gerechnet die eMail noch immer so beliebt bei Medienschaffenden? Und erfährt eine neue Renaissance. Hier sind 4 gute Gründe für den Erfolg von Newslettern.
1. Unabhängigkeit von Plattformen und Algorithmen
eMail Newsletter erlauben eine große Unabhägingkeit von bestehenden Plattformen. Während in den letzten jähren sich viele Publisher oder Creator abgemüht haben auf Facebook, YouTube oder Instagram eine Followerschaft aufzubauen, kommt ihnen nun der Algorithmus in die Quere. Der spielt Posts immer nur an ein Teil des Publikums aus, bewertet Engagement, Watchtime und will die Empfänger:innen am liebsten auf der eigenen Plattform halten. Eine eMail hingegen wird immer zu gestellt. Natürlich kann die Leser:in dann immer noch entscheiden sie ungelesen in den Papierkorb zu verschieben, aber die nächste Nachricht erreicht sie dann trotzdem wieder. Und bislang entscheidet kein Algorithmus, dass dich der Newsletter nun nicht mehr interessiert, sondern man kann selbst auf abbestellen klicken, wenn es einem zu viel wird.
2. Intimität des Postfachs
Die eMail erlaubt ausserdem einen erstaunlich persönlichen Kontakt. Zwischen Nachrichten von Freunden, Familie und Chef reiht sich auch der Newsletter ein. Und anders als ein allgemeiner Artikel oder Postings, lassen sich Newsletter natürlich auch personalisieren, zum Beispiel mit einer persönlichen Anrede oder anderen Details. Es fühlt sich also an, wie für mich gemacht. Mir persönlich zugeschickt. Und ich kann einfach antworten. Dadurch ergibt sich aus Newslettern auch oft eine konstruktive Diskussion. Denn Kommentare sind nicht für die Öffentlichkeit gemacht, sondern eine direkt Rückmeldung an den Autor mit Einlassungen oder Hinweisen.
3. Einfache Bezahlung
Natürlich zeigt sich der Erfolg der Newsletter auch bei der Monetarisieriung. Der der aktuelle Hype wird auch durch die Möglichkeit befeuert mit seinen eMails Geld zu verdienen. Auch das liegt an der sehr einfachen Lieferung. Gibt mir Geld und ich schicke dir was zu. Im Gegensatz zu Webseiten muss eben keine Umständliche Paywall gebaut werden, die versucht Leute fernzuhalten und nicht umgehbar sein soll. Ich glaube auch der psychologische Faktor eine persönliche Mail, und damit etwas geliefert zu bekommen erhöht die Zahlungsbereitschaft.
4. Nutzungssituation
Auch die klare Nutzungssituation spricht sehr für die Mail. Ich bin in meinem Mailprogramm, das heißt ich bin bereit zu Lesen. Klingt trivial, aber beim surfen im Netz oder auf Facebook kann mich ein Bild, Video, Umfrage oder Text erwischen und für alles muss ich in der passenden Stimmung sein. Der Newsletter hingegen kann auch zu einem richtigen Ritual werden, wenn er morgens im Postfach auf mich wartet, lese ich ihn vielleicht beim ersten Kaffe. Im Zweifel ist er auch die angenehmste Mail, die neben Arbeitsaufträgen vom Chef oder Terminanfragen auf mich wartet.
Du willst auch mehr Newsletter lesen? Dann fang doch mit dem streamletter an. Wöchentlich das Wichtigste zu Streamingdiensten, Podcasts und Social Media.