Snapchat ist ja so unfassbar jung. Und das merken schmerzlich auch all diejenigen, die bislang jung geblieben und hip als Social Media Gurus gefragt waren und nun damit kokettieren, dass sie Snapchat einfach nicht verstehen oder wie schrecklich doch die UI der App sei. Jetzt begreifen sie aber gerade, dass das mit dem Kokettieren nicht ewig funktioniert. Immerhin gibt es inzwischen 100 Millionen tägliche Snapchat Nutzer. Plötzlich wollen Unternehmen beraten, Kampagnen kreiert und verkauft werden. Also laden sich alle panisch White Paper herunter und kaufen Barcamp-Tickets, um sich die App dann doch mal erklären zu lassen.
Mein Erweckungsmoment als Snapchat Nutzer
Ich hatte meinen eigenen schmerzhaften Erweckungsmoment, als ich letztes Jahr mit Georg (17) auf dem HipHop Open in Stuttgart war. Ich experimentierte mit Snapchat, er benutzte es selbstverständlich. Abends dann der Schreck: Ich, als hipper
jung gebliebener Social Media Guru, hatte gerade einmal 10 Abrufe auf meiner Snapchat Story. Georg (17), kein Social Media Guru, sondern einfach Schüler, hatte locker das 8-fache an Abrufen. Deswegen habe ich mich jetzt mit dem Snapchat Nutzer Georg (17) zusammengesetzt, um mir doch mal erklären zu lassen, wie er die App benutzt.
Die Hälfte der Klasse nutzt Snapchat
Interessant ist, dass die wichtigste App wohl WhatsApp ist und bleibt. Für Absprachen, Kommunikation und Austausch in der Gruppe. Snapchat dagegen ist für die Momentkommunikation. WhatsApp haben alle, Snapchat-Nutzer ist ungefähr die Hälfte der Klasse. Welches High Protein Food ist gerade auf dem Teller? Kurz gesnappt und weiter. Der große Vorteil im Gegensatz zum Food Porn bei Instagram: Das Essen muss nicht Hochglanz aussehen. Hier muss keine Extrabeleuchtung her, kein Filter drüber gelegt und keine Farbtöne justiert werden. Mit etwas Glück ist das Essen also sogar noch warm. Denn auch der Snap ist ja nach wenigen Sekunden verschwunden. Snapchat ist also, im wahrsten Sinne des Wortes, ungefiltert.
Selfie-Filter sind uncool
Während es zum traurigen Tageshighlight jedes Social Media Redakteurs gehört, die täglich aktuellen Selfie-Filter (offiziell Linsen) auszuprobieren, ist es mit 17 eher uncool den Mitschülern und Freunden sich selbst mit albernen Grimassen zu schicken. Dann lieber ein Schwarzweiß-Selfie.
Snapchat ist Kommunikation, nicht Konsum
Die Discover-Funktion benutzt Georg (17) gar nicht. Die Medienangebote interessieren ihn dort nicht und deutsche Medien wünscht er sich dort mittelfristig nicht. Snapchat dient zur Kommunikation. Höchstens bei einem Sportereignis wird mal in die „ultralangen“ Live-Stories von 300 Sekunden reingeschaut.
Das Alles verschwindet ist schon okay
Da Snapchat für die Alltagskommunikation gilt, ist es schon okay, dass alles wieder verschwindet. Da wird schnell mit einem Bild geantwortet oder ein, zwei Worten im Chat. Für verlässliche Absprachen gibt es ja wie gesagt WhatsApp. Wen interessiert das Essen, nachdem es gegessen ist? Und wer weiß, ob das Schwarzweiß-Selfie in ein paar Jahren noch cool ist?
Die Rache des Social Media Gurus
Inzwischen habe ich als hipper, jung gebliebener Social Media Guru meine Snapchat-Experimente natürlich weiter professionalisiert. Nicht einfach Alltagskommunikation. Formatierung und Strategie. Kampagne für Konsum. Mein Snapchat-Kanal wird inzwischen von Mediendiensten für andere Social Media Gurus empfohlen und meine Story bekommen locker hunderte Abrufe.
Leider belohnt Snapchat mit seinen Snappoints vor allem Austausch. Georg hat 10.000 Snappoints, ich gerade mal 989.
- Mir ist schon klar, dass wir es hier mit einem Sample von 1 zu tun haben.
- Sorry, für das verrauschte Bild und den rauschenden Ton.
12 Antworten auf „Wie die Jugend Snapchat benutzt“
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[…] Speziell dann, wenn es so ein massives Nutzerinteresse aufweist, wie Snapchat. Auch wenn ich im Interview mit dem 17-jährigen Georg erfahren haben, dass die Jugendlichen nicht unbedingt auf Medieninhalte auf Snapchat warten, […]
[…] warum es Facebook tatsächlich gefährlich werden könnte. Er spricht mit einigen Jugendlichen, die geradezu süchtig nach Snapchat erscheinen. Sie benutzen Snapchat “everyday – allday”. Dabei hat sich Snapchat längst vom […]
[…] dass die Nutzer von Snapchat vor allem sehr jung sind. Deshalb habe ich ihn gefragt, wie Jugendliche Snapchat benutzen. Interessanteste Erkenntnis: Es geht im die Kommunikation von Momenten. Weniger um Absprachen, […]
Da braucht man sich an Fasching auch nicht mehr verkleiden, um ein Faschingsfoto zu haben, wenn man Snapchat hat! Genial
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