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Webvideo-Trends: Jenseits von YouTube

Derzeit gibt es eine Menge neuer Webvideo-Trends, die über YouTube hinausgehen. Vor allem Live ist ein immer größer werdendes Thema. Sei es YouNow, das Jugendschützern unverhältnismäßig viele Schweissperlen auf die Stirn treibt, sei es Meerkat, das Journalisten im Alleingang zum Gewinner der #SXSW küren oder Snapchat, das mit seiner Mischung aus Bildern und Hochkantvideos immer neue Rekordbewertungen einholt.

Breitband zu Webvideo-Trends: Live und Hochkant

Hinzu kommt Facebook, das YouTube versucht Wasser abzugraben, genau wie Twitter, das sich bemüht seine eigene Videofunktion zum Laufen zu bekommen.

Ich war am Samstag in der Breitband-Sendung des Deutschlandradio Kultur zu Gast um genau über diese Phänomene mit Anna Moll, Christina Maria Schollerer und natürlich dem Moderator Philip Banse zu diskutieren. Hier kann man die Sendung nachhören:

Video wird Kommunikationsform

Wir haben viel über die neuen Formate und Erzählformen gesprochen, die diese Dienste hervorbringen. Ob sie das Storytelling verändern und wenn ja wie. Mein zentraler Punkt war glaube ich, dass Video immer mehr zu einer Kommunikationsform wird, wies es Textnachrichten waren. Wo ich früher eine SMS geschickt habe, kann ich heute ein schnellen Clip via Snapchat senden. Wo ich livebloggte, sende ich nun einen Meerkat stream. Entscheidend wir das bei der Bewertung des Inhalts: Vieles davon ist nicht hochtrabender Journalismus, sondern schlicht menschliche Kommunikation.

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YouTuber reagieren auf TV-Shows auf YouTube

Auf YouTube macht sich eine neue Spezies breit, nachdem die Amateure zu Stars geworden sind kommen nun die Stars aus den alten Medien auf die Plattform. Jimmy Fallon, Jimmy Kimmel, John Oliver, Ellen DeGeneres und andere Late Night-Talker setzen immer stärker auf YouTube als Distributions-Plattform.

Mit YouTube die Show aus dem PayTV holen

Tatsächlich gehen so mehr und mehr TV-Shows den „langen Weg zu online first“, wie ich ihn 2013 beschreiben habe und produzieren bestimmte Segmente ihrer Shows speziell für online und die anschließende YouTube-Verwertung. Jimmy Kimmel lässt Jahr für Jahr an Halloween die Eltern ihren Kinder die Süßigkeiten wegnehmen und erzielt damit 52, 40 und 30 Millionen Aufrufe. Jimmy Fallon bevölkert mit der Tonight Show beinahe täglich die YouTube-Startseite und John Oliver, dessen Show nur im Pay-TV bei HBO läuft, setzt auf YouTube um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen.  So umgeht er die Paywall um seine Show und kann deshalb auch immer und immer wieder hier im Blog landen.

Was halten YouTuber von TV Konkurrenz?

Die FineBros haben in ihrer Show „YouTubers React to“ nun einigen großen YouTubern, wie Jenna Marbles, RoosterTeeth und Game Theorist mal die Videos vorgeführt und gefragt, was sie denn davon halten das Fernsehproduktionen nun auf YouTube drängen.

Und das Urteil ist durchaus gespalten: Einerseits ist es natürlich spannend wie die alten Hasen nun die Plattform erobern und damit eventuell auch neues Publikum mitbringen, aber bei den YouTubern herrscht auch etwas Besorgnis nun mit ganzen Produktionsteams und gut ausgestatteten Redaktionen konkurrieren zu müssen. Die meisten arbeiten schließlich immer noch in kleinen Teams und Filmen in den eigenen vier Wänden. Vor allem das YouTube den TV-Shows soviel Platz auf der wertvollen Startseite einräumt.

Aber eigentlich würde man gerne auch persönlich ernst genommen werden und zu Kollaborationen eingeladen werden, so wie es auf YouTube dazu gehört.

Deutsche TV-Shows auf Youtube

In Deutschland sehe ich findet das immer noch erstaunlich wenig statt. Gut wir haben auch nur eine Late Night Show, Problem Nummer eins. Aber die setzt mit Jan Böhmermann, wie oben beschrieben, recht konsequent auf YouTube. Wenn sich Böhmermann die Youtuber vorknöpft, dann findet das konsequenterweise auch auf YouTube statt. Auch andere Segmente aus der Show werden regelmäßig ausgekoppelt und teilweise schon vor der Show auf YouTube gestellt. So erreicht das Musikvideo für Yaris Vaourfakis mittlerweile auch 1,5 Millionen Views.*

Ansonsten sehe ich noch nicht viele Shows, die YouTube und Onlinevideo konsequent für sich nutzen. Vielleicht noch Walulis sieht fern, der seinen Erfolg auch teilweise den sehr youtubegerechten Häppchen verdankt.

Habe ich was übersehen? Gerne in den Kommentaren.

Mehr zur Veränderung in den Medien gibts auch wöchentlich im morgenlinks-Newsletter.
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*Ich mache zwar Social Media fürs ZDF, mit dem YouTube-Kanal von Jan Böhmenmann habe ich aber nicht direkt etwas zu tun.

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„YouTuber wollen nur das Taschengeld von 13-Jährigen“ – Jan Böhmermann

[dropcap type=“2″]J[/dropcap]an Böhmermann hat sich nun schon wiederholt YouTuber wie Dner, Simon Unge und Sami Slimani vorgenommen. Direkt in seiner ersten Sendung des Neo Magazin Royale im Hauptprogramm verkündete er zunächst den Hashtag #ungefickt mit Anspielung auf Simon Unge. Davor lieferte er sich schon einige Twittersticheleien mit Dner wegen seines früheren AfD-Engagements.

Mit Sami Slimani gab es sogar schon juristische Spielereien als dieser einen Böhmermann Clip auf YouTube löschen ließ.

[quote_center]“Eine Mischung aus der Coolness von QVC und der Seriosität von 9Live“[/quote_center]

Doch in der aktuellen Sendung holt Böhmermann noch mal zum großen Schlag aus und zielt vor allem auf die Produktplatzierungen und das Management der YouTuber dahinter. Namentlich den Musiker Tom Beck der mit seiner Check12Perfect GmbH unter anderem Bibis Beauty Palace Vertrag hat. Bibi heißt eigentlich Bianca Heinicke und ist mit 1,6 Millionen Abonnenten die größte YouTuberin in Deutschlands.

Böhmermann über die YouTuber Dner, Unge, Bibi und Sami Slimani

Er wirft den YouTubern vor allem vor mit verschleierten Werbepraktiken ihren jugendlichen Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen und für Produkte zu werben, die sich die Teenager gar nicht leisten können. In ihren Videos spielen Dner, Unge und Co. dabei die authentische Jungs von neben an, die nur versuchen ein bisschen Geld zu verdienen.

Böhmermann hatte breits in einem Interview mit zqnce angekündigt in Zukunft die YouTuber häufiger ins Visier zu nehmen. Schließlich sind daraus echte Stars geworden, die oft eine größere Reichweite als die meisten deutschen Tageszeitungen hinter sich versammeln und deshalb genauso durch den Kakao gezogen gehören, wie andere Stars.

 

Mehr zu #YoutubeDeutschland und aktuellen Entwicklungen in den Medien gibt wöchentlich per Newsletter:
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Revolution in #YoutubeDeutschland

Kurz vor Weih­nach­ten ver­fass­ten et­li­che Ju­gend­li­che Tau­sen­de Posts auf dem Kurz­nach­rich­ten­dienst Twit­ter mit dem Hash­tag #Frei­heit. In die­sen Tweets ging es nicht et­wa da­rum, für un­ter­drück­te Völ­ker Be­frei­ung von ih­ren Des­po­ten zu for­dern – oder die in­haf­tier­te Whist­le­blo­we­rin Chel­sea Man­ning zu be­frei­en. Statt­des­sen ging es um ei­nen You­tu­ber. Si­mon Un­ge spielt vor der Ka­me­ra Vi­deo­spie­le oder fährt mit dem Long­bo­ard durch ganz Deutsch­land. Er hat­te ei­nen Ver­trag mit sei­nem Netz­werk Me­dia­kraft un­ter­schrie­ben, aus dem er jetzt vor­zei­tig ent­las­sen wer­den woll­te. Öf­fent­lich be­ging er den Ab­schied aus sei­ner selbst ver­schul­de­ten Un­mün­dig­keit. Er be­schim­pfte Me­dia­kraft als „Scheiss­hau­fen“ und pran­ger­te Me­dia­krafts Ge­schäfts­ge­ba­ren an.

Für Mediakraft geht es steil bergab

Und sei­ne Fans spran­gen ihm scha­ren­wei­se bei. Für das Netz­werk Me­dia­kraft, das vor al­lem die Wer­bevermark­tung für Un­ge und an­de­re You­tu­ber über­nimmt, geht es seit­her steil berg­ab.
Nach­dem noch wei­te­re You­tu­be-Grö­ßen ih­ren Weg­gang be­kannt ga­ben, ha­ben erst der Ver­mark­tungs­chef und kurz da­nach der Prä­si­dent des Un­ter­neh­mens, Christ­oph Krach­ten, ih­re Pos­ten nie­der­ge­legt.
Das ist in et­wa so, wie wenn ei­ni­ge gro­ße Mu­si­ker ihr Mu­sik­la­bel ver­las­sen und da­nach die Un­ter­neh­mens­füh­rung aus­ge­tauscht wer­den muss. Christ­oph Krach­ten hat­te mir ge­gen­über in ei­nem In­ter­view we­ni­ge Wo­chen zu­vor Me­dia­kraft noch als „Ma­jor­la­bel“ im You­tu­be-Be­reich be­zeich­net. Das zeigt die Kraft die­ser You­tu­ber: Si­mon Un­ges Ab­schieds­vi­deo wur­de in­zwi­schen drei Mil­lio­nen Mal auf­ge­ru­fen. Auf You­tu­be sind Stars her­an­ge­wach­sen ab­seits des Mains­tre­ams.

Stars ohne jemals im Fernsehen aufgetaucht zu sein

Hier wird die wah­re Re­vo­lu­ti­on deut­lich: Wäh­rend im aus­tra­li­schen Dschun­gel Pro­mis sit­zen, für die sich im­mer we­ni­ger Zu­schau­er in­te­res­sie­ren und de­ren Pro­mi­nenz le­dig­lich aus der Teil­nah­me in an­de­ren Fern­seh­sen­dun­gen be­steht, ist ei­ne jün­ge­re Ge­ne­ra­ti­on so­zu­sa­gen aus ih­ren Kin­der­zim­mern her­aus be­rühmt ge­wor­den. Oh­ne zu­vor je­mals im Fern­se­hen auf­ge­taucht zu sein.

You­tu­ber haben ihr ei­ge­nes Me­die­nim­pe­ri­um er­schaf­fen

An den Mas­sen­me­dien vor­bei ha­ben sie sich ih­re ei­ge­ne treue Fan­ba­sis auf­ge­baut. Mit ei­ner Bin­dung, die viel nä­her und in­ti­mer ist als die zu ei­nem Stern­chen, das sich im Dschun­gel die Blö­ße gibt.
Si­mon Un­ges neu­er You­tu­be-Ka­nal hat­te in­ner­halb von 24 Stun­den über 400 000 Abon­nen­ten ver­zeich­net. Als der Fern­seh­sen­der WDR vor Kur­zem ei­nen neu­en You­Tu­be-Ka­nal star­te­te, brach­te er es in 24 Stun­den auf ge­ra­de mal rund 400 Abon­nen­ten. Und Un­ge braucht für sei­nen You­tu­be-Ka­nal we­der ein von ei­nem In­ten­dan­ten un­ter­zeich­ne­tes For­mu­lar noch ei­nen kom­plet­ten Fern­seh­sen­der im Rü­cken, um für ein gro­ßes Pu­bli­kum zu pro­du­zie­ren. So ha­ben er und vie­le an­de­re You­tu­ber ihr ei­ge­nes Me­die­nim­pe­ri­um er­schaf­fen – und sie al­lein sind da­rin die trei­ben­den Kräf­te.

Dieser Artikel erschien zunächst in der Allgemeinen Zeitung
Bild: Revolution von 
Alessandro Pautasso (CC BY-NC-ND 2.0)

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Was bringen YouTube-Netzwerke für Hollywood?

Was bringen YouTube-Netzwerke für Hollywood?

Man kann schon staunen, wenn Disney 500 Millionen für das YouTube-Netzwerk Maker ausgibt. Was wollen gestandene Hollywood-Studios mit den YouTubenetzwerken. Mediaredef hat einen sehr guten Artikel, der zeigt, wo der Wert der YouTube-Netzwerke liegt und wie diese langsam Hollywood erobern. Sie bieten einen sehr viel technischeren Zugang als die klassischen Filmstudios, erreichen ein andere Zielgruppe und wissen besser, was diese gefällt. So müssen sie nicht mit Audience Panels arbeiten, um zu sehen ob ein Film funktioniert, sondern sie haben quasi ein permanentes Audience Panel.

+How YouTube MCNs are Conquering Hollywood


 

Lohnt es sich für die Huffington Post zu schreiben?

Was waren das für Diskussionen, zum Start der Huffington Post in Deutschland: Soll man jetzt für die Plattform bloggen, oder ist das Geschäftsmodelle pure Ausbeutung? Und wieviel ist eigentlich exposure wert. Ei n Jahr später hat jetzt Lousy Pennies mal bei einigen Blogger und dem Chefredaktuer nach gefragt, ob es sich lohnt. Mein Tip von damals gilt aber wohl noch: Wer fürs Schreiben bezahlt werden will, sollte es nicht umsonst tun. Wer ein andere Geschäftsmodell hat, kann freier damit umgehen.

+Huffington Post – was vom Skandal übrig blieb

 

Ideen aus dem Code für Journalismus

Es heißt immer, Journlaisten müssen Programmieren lernen. Spannend wäre aber auch, was wenn  Journalisten ähnliche Tools zur Verfügung hätten wie Programmierer. Dazu habe ich zwei spannende Links diese Woche.
Einmal die Idee warum Journalisten nicht ähnlich kräftige Texteditoren haben, wie Programmierer. Dort erkennen die Tools, automatisch die Programmiersprache, verknüpfen Befehle etc. Pudo hat mit Newsclipse mal etwas ähnliches probiert, nur das hier Namen, Firmen und Organisationen hervorgehoben werden.

+What if journalists had story writing tools as powerful as those used by coders?

Dann die Idee von Responsive Content. Die Idee von Responsive Design ist inzwischen geläufig und sorgt dafür, dass mein Blog auf dem iPhone genauso gut aussieht, wie am Rechner. Die Idee des Responsive Content dehnt diese Idee auf den Inhalt aus: Wieso nicht auch den Inhalt der Nutzungssituation anpassen, in dem man bestimmte Elemente anzeigt oder ausblendet. Am Ipad vielleicht mehr größere Fotos, auf dem iPhone eher die Faktenbox ganz nach oben.
Spannende Idee, sehr ihr Potential für eine Umsetzung? Schreibt mir doch gerne eure Einschätzung als Antwort.

+Responsive Content

Die morgenlinks schmecken als Newsletter noch besser:

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Du wirst es auf YouTube zu nichts bringen

Weiter Streit beim Spiegel

Endlich ist es offiziell Chefredakteur Wolfgang Büchner wird den Spiegel verlassen. Wirklich als solcher gearbeitet hat er wohl kaum, obwohl er über ein Jahr da war, zu sehr wurde alles von den internen Streitereien überschattet. So zumindest der Ausdruck von außen. Und wenn ich gewusst hätte, dass sich das noch so lange weiterzieht, hätte ich den Popcorn Spiegel wohl noch intensiver weiter befüttert. Doch auch jetzt ist der Streit nicht vorbei, Spiegel Redakteur Cordt Schnibben tritt auf Facebook nach und ärgert sich, dass die Print-Redakteure als Rückständig dargestellt werden. Er sieht Büchner als schwachen Journalist, dessen Reform-Pläne zu kurz griffen.
Der Graben im Haus zwischen Print und Online könnte trotzdem nicht größer sein. denn der Betriebsrat von Spiegel Online hat sich nun auch zu Wort gemeldet

+Cordt Schnibbens Abrechnung auf Facebook
+Horizont hat das Schreiben des Spiegel Online Betriebsrates im Wortlaut

Du wirst es auf YouTube nicht mehr schaffen

Hank Green, Youtuber der frühen Stunde, Gründer der VidCon und eine Hälfte der Vlogbrothers schreibt auf Medium: “You Can’t Make it on YouTube Anymore. At least not alone.” Warum? Während beispielsweise die Smosh Brothers es noch relativ schnell recht weit auf YouTube gebracht haben wird das heutzutage immer schwerer. Denn “alles” was Smosh tun musste war, ein bisschen besser zu produzieren, als der Rest auf YouTube. Inzwischen wird das aber zunehmend schwerer. Hinter den die großen YouTuber stehen ganze Teams. Im Zweifelsfall sogar Disney mit 500 Millionen Dollar für ein YouTube Netzwerk. Dagegen muss man jetzt also ankämpfen. Eine Chance gibt es trotzdem noch: Die neuen, alten Medienplayer die auf den YouTube Markt drängen, haben die Plattform nicht unbedingt verstanden:

[pull_quote_center]People who are new to the medium are starting to think that online video is not “Just a little bit better than everything else on YouTube” but “Just a little bit worse than everything on TV.“[/pull_quote_center]

Wenn ihr diese Woche nur einen Link in den morgenlinks anklickt, dann diesen hier, wirklich sehr spannend.

+Hank Green: „You can’t make it on YouTube anymore

Neue Artikelformen braucht das Netz

Eigentlich erstaunlich, dass Onlinejournalismus hin oder her, die Artikel im Netz meist noch denen aus alten Printtagen gleichen. Während zu Zeitungstagen die Funktion eines Artikels für alle Leser recht gleich waren, informieren, was am Vortag wichtig war, treffen Artikel im Netz Nutzer in ganz verschiedenen Situationen und mit verschiedenem Vorwissen. Verfolgt der Nutzer das Ereignis schon intensiv und braucht nur ein kurzes Update, oder muss er wissen, was bisher geschah? Braucht er einen ganzen Hintergrund oder nur eine kurze Einordnung? Kennt er die Akteure? All dem schenkt die heutige Artikelform meist noch wenig Beachtung, sondern abgesehen von Seo-optimierungen folgen die meisten Artikel immer noch Schema F. Überschrift, Lead und dann Fakten in abnehmender Wichtigkeit. Sehr spannend vor dem Hintergrund, finde ich den Ansatz der Süddeutschen, die jetzt über dem Artikel stichpunktartig die Fakten auflistet und im Artikel selbst eine Einordnung liefert.

+Konrad Weber “Das Ende des Artikels”

 

Die morgenlinks sollte man am Besten als Newsletter abonnieren und wer das bis zum 23.12. tut, kann einen Google Chromecast gewinnen. Also gleich hier eintragen:

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YouTube Rewind 2014 – Mit vielen deutschen YouTubern

Der jährliche YouTube Rewind ist da und diesmal durften auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Es ist wieder die Zeit der Jahresrückblicke und nachdem Facebook nur vor wenigen Stunden vorgelegt hat, kommt nun YouTube mit seinem Rückblick auf 2014 nach.

Deutsche YouTuber in #YouTubeRewind

Natürlich wird der Clip von PewDiePie eröffnet, der YouTuber der dieses Jahr wohl in den meisten Mündern war, sogar denen von South Park. Aber dieses Jahr dürfen auch einige deutsche YouTuber mitspielen. Wer genau hinschaut, kann einen Blick auf Herrn Tutorial a.k.a. Sami Slimani  erhaschen, Daaruum ist mit dabei, LeFloid und die Jungs von ApeCrime. Oh, und Conchita Wurst taucht auf.

Ansonsten eine Menge Late Night Talker, die es verstanden haben die Plattform für sich zu nutzen, allen voran John Oliver.

YouTube und Facebook hüpfen dabei durch eine  Menge derselben Memes, wobei bei YouTube die Musik eine größere Rolle spielt, aber natürlich ist die IceBucket Challenge bei beiden stilprägend, auch wenn man sich streiten kann, ob diese mehr bei YouTube oder bei Facebook stattfand. Aber das Facebook sein Video bei Vimeo hochgeladen hat, zeigt dass die eigenen Videobemühungen doch noch nicht so weit sind.

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Bei Daarum & Sami Slimani – Journalismus vs. Silicon Valley & Kommentarschreiber

Bei den YouTubern Daarum & Sami Slimani: Zwischen Werbeveranstaltung und Poesiealbum

Ich habe mir ein Print-Abo bestellt! Die WIRED, nur um dann fest zu stellen, dass die spannenden Artikel auch im Netz stehen. Aber wenigstens kann ich Sie so hier verlinken. Anja Rützel hat nämlich allerhand YouTuber besucht und begleitet unter anderem Daarum und Sami Slimani a.k.a. HerrTutorial, dessen Fans ihn als Hero und Lifesaver anhimmeln:

[quote_box_center]Zusammen mit den Motivationsversen, die Slimani regelmäßig twittert, ergibt sich eine sonderliche Mischung aus Werbeveranstaltung und Poesiealbum — gerade mal drei Tweets benötigt Slimani, um vom einen Ende der Skala zum anderen zu hüpfen. Eins: „Gerade als Überraschung diese auf weltweit 100 limitierten Schuhe bekommen. Ein Traum. #marvel #adidasrunning.“ Zwei: „Limitierte Dinge haben etwas Besonderes an sich, weil sie nicht jeder am Ende hat.“ Drei: „Genauso wie ihr limitiert seid. Euch gibt’s nur einmal. Das Leben ist etwas Besonderes & unsere Zeit auch. Machen wir das Beste daraus.“[/quote_box_center]

Spannender Lektüre und eine gute Ergänzung zu dem Interview, das ich mit Christop Krachten, Präsident des Netzwerks Mediakraft geführt habe.

Inside Youtube

Wer hat eigentlich die inhaltliche Hoheit? Redakteure oder das Silicon Valley?

Emily Bell hat dazu eine klare Antwort:

[quote_box_center]“News spaces are no longer owned by newsmakers. The press is no longer in charge of the free press and has lost control of the main conduits through which stories reach audiences. The public sphere is now operated by a small number of private companies, based in Silicon Valley.”[/quote_box_center]
Und diese wehren sich mit Händen und Füßen dagegen eine inhaltliche Verantwortung zu übernehmen. Sie agieren als Plattformen, dabei trifft jede Änderung eines Algorithmus eine inhaltliche Entscheidung. Wie sollen Journalisten darauf reagieren? Am besten in dem sie selbst über Technologie berichten und sie so verstehen.

Silicon Valley and Journalism: Make up or Break up?

Der Hass gegen die Mainstream-Systempresse im Sozialen Web

Wer derzeit die sozialen Netzwerkpräsenzen von größeren Medien beobachten oder noch schlimmer managen darf trifft dort in dem Kommentaren auf allerhand anschuldigen: Lügenpresse, Systempresse, Propagandisten hageln die anschuldigen, verstärkt als je zuvor. Sie kommen aus allen Ecken und egal wie kritisch man berichtet, erreichen kann man bestimmte Kritiker dort gar nicht mehr.
Anna Aridzanjan (@textautomat) hat im oben schon erwähnten Socialmediawatchblog einen ganz hervorragenden Artikel dazu geschrieben, was die sozialen Netzwerke mit der aktuellen Vertrauenskrise in den Journalismus zu tun haben.

[quote_box_center]Selbstreflexion ist gut. Dass wir uns vor unseren Lesern, Zuschauern und Hörern rechtfertigen müssen, ist das Beste, was uns passieren konnte. Das bedeutet keineswegs, dass wir jetzt wie ein Fähnchen im Wind in jede Richtung flattern müssen, in die Kritiker uns pusten. Eine Haltung ist immer noch wichtig. Das Internet und soziale Netzwerke bieten uns die Möglichkeit, diese transparent zu machen. Ich fände es richtig, diese Chance zu nutzen.[/quote_box_center]

Unbedingt lesen!

Was Social Media mit der Vertrauenskrise des Journalismus zu tun hat – ein Essay

Die morgenlinks konsumiert man am besten mit einer Tasse Kaffe und in seinem Emailpostfach:
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Das Aus von LeFloid bei Mediakraft- Interview mit Christoph Krachten

Vor kurzem sorgte die Meldung, dass LeFloid Mediakraft verlässt für Aufregung. In einem Interview mit Vice kritisierte der YouTube-Star das Netzwerk für zu wenig Support und machte seine Kündigung öffentlich. Bislang hielt sich das Netzwerk mit einer Reaktion zurück. Ich habe am Rande des TV2.0Summit den Präsidenten der Mediakraft Networks Christoph Krachten getroffen und nach seiner Meinung gefragt. Lest das erste Statement von Netzwerkseite zu „LeFloid Mediakraft“ und wie es in Zukunft weitergeht. Ich habe Christoph Krachten nämlich auch gefragt, wie abhängig sie eigentlich von ihren Stars sind.

Christoph Krachten, President der Mediakraft Networks, wie ist die Lage?

Christoph Krachten: Die ist sensationell. Unsere Viewzahlen steigen mit einer Rate von 10% im Monat. Wir liegen jetzt bei 450 Millionen Views im Monat. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Das ist aber auch branchenweit so. Onlinevideo wird immer wichtiger.

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen?

Wie sehr hat der Abschied von LeFloid Mediakraft getroffen? LeFloid hat Mediakraft ja relativ öffentlich kritisiert und gesagt, dass er kündigen möchte. Ist das etwas wo du sagt: Aua?[quote_left]“Das muss jeder selbst wissen, ob er alleine weitermacht und das Risiko eingeht.”[/quote_left]

Nein, das ist was ganz normales. Die Branche sortiert sich neu. Das ist wie in der Plattenindustrie, da gibt es ja auch Künstler, die vom einen zum anderen gehen oder eine Plattenfirma verlassen. Es konsolidiert sich jetzt, mal sehen wie die Zukunft so aussieht.

Aber ihr seit schon etwas abhängig von den Stars. LeFloid zum Beispiel war das Aushängeschild für das Nachrichtennetzwerk, dass ihr gegründet habt.

Wobei gerade das Nachrichtennetzwerk jetzt auch unabhängig von LeFloid wahnsinnig gewachsen ist. Information wird immer wichtiger. Nein, ich glaube die Netzwerke sind ganz gut aufgestellt mit vielen Künstlern. Wir haben mehr und mehr Nachwuchskünstler, die inzwischen auf einem Niveau sind, wo die Großen vor ein bis zwei Jahren waren mit einer Millionen Views im Monat. Das Ganze wird viel, viel breiter. Von daher ist das eine ganz normale Entwicklung.

[quote_center]“Das Nachrichtennetzwerk wächst auch unabhängig von LeFloid.”[/quote_center]

Aber es gibt ja gerade wieder Diskussionen, auch wegen LeFloid und der Starkultur auf YouTube. “Es geht alles verloren, was YouTube eigentlich ist”, heißt es dann und Mediakraft sind dann die Bösen, die den Kommerz reingebracht haben. Kannst du das nachvollziehen?

Nein, diese Diskussion gibt es seit ich bei YouTube angefangen habe. Es fing damit an: “Oh, jetzt läuft Werbung vor den Videos, jetzt wird alles kommerziell. Jetzt passiert dies und jenes. Jetzt hat sich die YouTube-Startseite geändert.” Tatsache ist, dass es in dieser wahnsinnig schnelllebigen Branche so ein Nachhängen nach den guten alten Zeiten gibt. Wobei es die guten, alten Zeiten so gar nicht gab. Es ist einfach etwas, das sich ständig entwickelt.
[quote_left]“Wir sind Majorlabel.“[/quote_left] Kommerziell sind wir dabei alle. Wir leben alle von den Werbeeinnahmen und es gibt das nicht ein nichtkommerzielles und ein kommerzielles YouTube. Die Professionalisierung hat alle auf dieses Niveau gebracht, das muss man sehen. Viele Kanäle, die bei uns angefangen haben, haben durch uns die große Reichweite erreicht. Und da muss jeder wissen, ob er alleine weitermacht und damit auch das Risiko eingeht.

Oder er muss sich entscheiden: Will ich weiter wachsen, will ich weiter größer werden. Und ich glaube wir sind erst am Anfang. Es gibt noch viel viel größere Möglichkeiten zu wachsen, wie ich am Anfang erzählt habe: Die Branche wächst und wächst und daran kann man teilnehmen oder man kann sagen, ich möchte nicht daran teilnehmen. Das ist die Entscheidung. Wie in der Musikbranche: Da gibt es die Independentkünstler, die jahrelang ihr Tourneen machen, eine Fangemeinde haben und damit zufrieden sind. Und es gibt Leute, die sagen ich möchte möglichst groß werden, in möglichst kurzer Zeit und möglichst viel Publikum erreichen.

Aber ihr seht euch eher als Majorlabel, nicht als Independent-Label.

Wir sind Majorlabel. Natürlich sehen wir uns so. Und ich finde es eine ganz tolle Bewegung, die wir da unterstützen: Ein Demokratisierung der Medien. Und da sind wir wieder anders als ein Majorlabel, wir sind eben kein Doorkeeper oder Gatekeeper. Wir sagen nicht: ‘Du darfst, du darfst nicht’, sondern jeder darf. Wir fördern jeden, der wachsen will.

Jetzt haben wir die eine Abhängigkeit der Netzwerke, die von den YouTube-Stars und die andere ist die von YouTube selbst. Wie beobachtet ihr das? Facebook macht ja gerade einen großen Push Richtung Video.

Es gibt da immer mehr. Auch das wird sich entwickeln und breiter aufstellen. YouTube, das warf man nicht vergessen, ist das Portal, das Video diese Möglichkeiten gegeben hat. Da gab es als erstes die Möglichkeit Geld damit zu verdienen. Aus dem Grund hat sich das so entwickelt, im Gegensatz zur Podcast-Szene. Aber es kommen neue Player. Es gibt Yahoo Screen, da sind wir schon dabei. Es gibt auch noch ganz andere Videoplattformen. Groß und interessant ist eben Facebook, die immer aktiver werden. Mit Rowan Barnett von Twitter habe ich eben gesprochen, die werden auch einen eigenen Videoplayer anbieten. Da kommt einfach wahnsinnig viel Bewegung in den Markt und das ist auch nötig.

Das heißt, ihr seht euch nicht nur als YouTube-Netzwerk, sondern als Online…

[quote_right]“Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen.”[/quote_right] …Online-Video-Netzwerk. Ein Netzwerk, das Video-on-Demand anbietet. Von vielen Produzenten für ein großes Publikum, als Massenmedium. Ich komme ja aus dem Fernsehen und habe das auch so gesehen. Schon bei Clixoom – damals noch als Onlinetalkshow, jetzt als Wissenschaftskanal – habe ich mich immer so aufgestellt: Ich möchte groß werden, ich möchte möglichst professionell produzieren und ich möchte ein möglichst großes Publikum erreichen. Das ist aber bei jedem Medienschaffenden eigentlich das Ziel und wir können dabei unterstützen. Das kann man mitmachen oder eben nicht.

Das liegt auch an der Konstruktion von Netzwerken, wir haben wahnsinnig viel Know-how, das wir zur Verfügung stellen können. Wir haben einen eigenen Vermarkter, der dazu beitragen kann, dass man die Einnahmen erhöht und wir haben die hohe Reichweite, mit jetzt fast 20 Millionen Unique Usern im Monat. Das ist etwas, womit man Kanäle super fördern kann, die damit schneller wachsen können.

Wenn ich jetzt noch das Schlagwort Schleichwerbung bringe, welche Platte spielst du dann ab?

Bei uns gibt es keine Schleichwerbung, bei uns ist alles gekennzeichnet. Da steht immer oben links in der Ecke: Unterstützt durch Produktplatzierungen.

[quote_center]“Onlinevideo wird größer als Fernsehen.”[/quote_center]

Okay sehr schön. Müssen wir noch etwas zur Zukunft sagen. Hast du da noch einen Ausblick?

Das entscheidende ist: Vielen fehlt die Fantasie, wie groß das alles wird. Und ich habe heute gesagt: Wer hat alles einen Fernseher dabei? Da hat sich keiner gemeldet. Wer hat alles ein Smartphone dabei? Da hat sich jeder gemeldet. Und darin liegt die riesige Chance. Onlinevideo wird, und davon bin ich inzwischen überzeugt, größer als Fernsehen. Da ist Mediakraft ganz vorne mit dabei und mir persönlich macht das als altem Fernsehmacher wahnsinnig viel Spaß in so einer jungen, dynamischen Branche dabei zu sein. Mitten im Geschehen zu sein, auch mit einem eigenen Kanal, Mediakraft und den Videodays.

Neues zum Treiben der YouTube-Netzwerke und Entwicklungen der Medienwelt gibt es auch jede Woche in meinem Videonewsletter:
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Wie Facebook YouTube angreift

Facebook liebt Video, zumindest im Moment. Und damit könnte das Social Network zur Konkurrenz für YouTube werden. Wenn ich aktuell durch meine Facebook-Timeline scrolle, besteht diese zu einem grossen Teil aus Videos. Und damit meine ich immer weniger Links zu YouTube, sondern Videos, die direkt auf Facebook hochgeladen wurden. Dank der Autoplay-Funktion fangen diese Videos im Stream auch direkt an zu spielen, wenn auch ohne Ton. Durch diesen Trick erzielen sie enorme Abrufzahlen. Auch die Engagementraten schlagen bisher alle anderen Medienformate auf Facebook wie Fotos, Links oder Textposts. Videos auf Facebook werden viel schneller geliked, kommentiert und geteilt.

Facebook Videos mit 1 Milliarde Abrufen am Tag

Dahinter steckt keinesfalls Zufall, sondern Kalkül von Facebook. Wie Recode weiß, hat Facebook seinen Algorithmus angepasst, um den Nutzern mehr Videos im Stream anzuzeigen. Mit Erfolg: Facebook gibt an, inzwischen 1 Milliarde Videoabrufe pro Tag auszuliefern. Und so viele Tutorials und Fragen zum Abschalten zu Autoplay es gibt, so erfolgreich macht es auch die Videos.

Facebook wird für YouTube gefährlich

Viele sind darauf bereits aufgesprungen: Spätestens seit der Ice Bucket Challenge haben auch immer mehr Nutzer auch die Video-Funktion von Facebook benutzt und viele derer die dort teilgenommen haben, haben zum ersten Mal überhaupt ein Video ins Netz gestellt. Und das erste Video von sich selbst im Netz haben sie dann direkt bei Facebook hochgeladen. Und gerade heute hat Facebook sein neues „Thank You“-Feature vorgestellt, bei dem Nutzer gezielt dazu aufgefordert werden Videos direkt auf Facebook hochzuladen. Wo lange YouTube als die Plattform für Amateure galt und sich immer weiter professionalisiert hat, positioniert sich jetzt Facebook als ultimativen Weg um Videos einfach und schnell mit seinen Freunden zu teilen.

Facebook Video upload

Marken und Profis setzen auf Facebook Videos

Doch die wahre Bedrohung lauert nicht bei den Amateuren, sondern den Profis die inzwischen auf Facebook Video setzen: Auch professionelle YouTuber laden inzwischen Clips auf Facebook hoch, vielleicht auch nur um ihren eigentlichen Kanal zu bewerben. BuzzFeed kooperiert eng mit Facebook und lädt seine Clips direkt dort hoch. Ihr Geschäftsmodell und der Traffic auf die eigene Seite stehen dabei hinten an, aber ich würde mal vermuten, dass BuzzFeed früher oder später auch gesponserte Clips auf Facebook hochladen wird und sein Modell des Native Advertising damit auch auf Facebook ausbreitet. Inzwischen sind auch einige Marken dazu übergegangen ihre Videos direkt auf Facebook hochzuladen. AdWeek berichtet von Budweiser, McDonalds und Beyoncé, die inzwischen ihre Videobeiträge lieber direkt auf Facebook hochladen, anstatt dort YouTube-Links zu teilen. SocialBakers hat diesen Trend über 20.000 Facebook-Seiten hinweg beobachtet:

Facebook Video - Welche Videoquellen wurden geteilt

Es geht um über 500 Milliarden Dollar

Facebooks Geschäftsmodell scheint dabei recht klar zu sein, schliesslich kann Facebook jederzeit wieder an seinem Algorithmus schrauben. Zahlreiche Unternehmen haben sich zuletzt beschwert, dass ihre Reichweite auf Facebook gesunken ist. Facebook hat daraus ein Geschäftsmodell gemacht und bietet an, jederzeit die Reichweite gegen Werbedollar zu erhöhen. Ein Milliardengeschäft, denn es könnte Brand Advertising ins Netz bringen. Ben Thompson schätzt, dass dieses Geschäft Google überflügeln könnte. Denn Google hat bislang nur ein funktionierendes Konzept für Search Advertising gefunden, das ganz am Ende einer Werbekampagne steht und jährlich circa 50 Milliarden Dollar ausmacht. Doch bei den restlichen 500 Milliarden Dollar im Werbegeschäft geht es vor allem darum, überhaupt erst einmal Aufmerksamkeit für eine Marke zu erschaffen, bevor die Leute schlussendlich danach googeln können.

Facebook und YouTube kämpfen um die Zukunft des TV-Spots

Momentan passiert viel davon beispielsweise über TV-Spots, doch bringen sich YouTube und Facebook in Stellung, um in Zukunft ein möglichst grosses Kuchenstück davon abzubekommen. YouTube gehört zu Google und hat mit seiner konkreten Videoausrichtung natürlich einige Vorteile, aber die oben beschriebene Aggressivität, mit der Facebook vorgeht, macht es zu einem ernsten Konkurrent. Vor allem könnte Facebooks Autoplay-Feature in der Timeline besser geeignet sein, Nutzer nebenbei mit einer Werbebotschaft in Verbindung zu bringen, als das Konzept von YouTube, das Nutzer die Werbung nach wenigen Sekunden überspringen lässt. Und wenn erst genügend Unternehmen Video auf Facebook nutzen, wird auch Facebook hier die organische Reichweite wieder zurückschrauben und für das Erreichen weiterer Menschen Geld verlangen.

Bild: Screenshot – Auch Beyoncé setzt mittlerweile auf Facebook Videos.
Diesen Artikel habe ich zunächst fürs TV 2.0 Blog verfasst.

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