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MTV Chef geht

Elmar Giglinger, Senior Vice President bei MTV Networks Germany, hört zum Jahresende auf. Ginglinger war für MTV, VIVA und zeitweise auch Comedy Central verantwortlich. Er hatte die bisherige Linie von MTV weniger Musik und mehr Shows entscheidend geprägt. Ob sein Abschied mit den massiven Einsparungen bei MTV Networks Germany zusammenhängt ist nicht bekannt, aber anzunehmen. Vielleicht wollte es auch ihm nicht einleuchten, dass trotz eines massiven Zuwachses von 12% in der Zielgruppe im letzen Jahr, solchen massiven Einschnitte vom Mutterkonzern Viacom diktiert werden. DWDL.de zitierte ihn mit „[..]ich möchte insbesondere meinem Team für die wunderbare Zusammenarbeit danken„. Das sagt einiges und nichts, aber wer weiß, vielleicht sickert ja noch etwas durch. Übrigens ist dies schon der zweite relativ überraschende Abgang bei dem Musiksender, erst im Mai hatte Catherine Mühlemann als langjärige Deutschlandchefin aufgehört
Wieviele Zuschauer aufhören werden MTV zu gucken, wenn das Programmangebot noch dünner wird, wird sich noch zeigen…

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Hilfe, Stefan Raab ist lustig!

TV Total ist ja eigentlich schon lange zur Dauerwerbesendung verkommen. Ob für Musikacts, andere Brainpool Comedians oder eines der zahlreichen Super Events von Stefan Raab. Die Sendezeit füllt man dazu eben mit möglichst vielen Gästen oder langweiligen Spielchen wie „Blamieren oder Kassieren„.
Stefan Raab lässt das normalerweise über sich ergehen, leiert seine Gags herunter und bereitet sich mental auf seine nächstes Megaevent vor.

Nicht so gestern. Stefan Raab lief plötzlich zu echter Größe auf, als er sich über die hauseigene Alienshow mit Uri Geller lustig machen durfte. Genüsslich nahm er die Show auseinander und hatte für die glücklicherweise gefloppten Show jede Menge bissige Kommentare übrig. Gekrönt wurde das ganze von einer fingierten Erklärung von Pro 7 in der sie sich für die unglaublich schlecht Show entschuldigten. „Man hätte vorher nicht wissen können, dass die Show so schlecht wird und das die Aliens nicht antworten.“

Stefan Raab kann bei all dem natürlich besonders gut Lachen, schließlich hat er mit „Schlag den Raab“ wie man bessere und vorallem erfolgreichere Samstagabendshowunterhaltung macht.

Nächster Höhepunkt waren Stefan Raabs Kommentare zum Parteitag der Grünen. Cem Özdemir taufte er kurzerhand „Türken-Elvis“.

Da war er wieder. Ganz kurz. Dieser Sarkasmus, der erahnen lies, warum man Stefan Raabs Show einst von 1 mal wöchentlich auf 4 die Woche ausgedehnt hatte.

Leider war dieser Moment mit den Gästen dann wieder passé. Eine junge Manga Zeichnerin war zwar vielleicht interessant, aber zu aufgeregt um locker über das Thema zu reden und Stefan Raab zu ahnungslos von dem Thema um gezielt zu fragen.
Dann durfte sich als abgehalfterter Comedian noch Mike Krüger mit seiner neuen CD präsentieren. Das einzig Lustige an dieser CD scheint tatsächlich der Name zu sein „Zweiohrnase“, sonst schaffte es nicht ein Gaga von ihm zu zünden und das Lied „Ein Korn, der deinen namen trät“ war wirklich mehr als dämlich. Allerdings hatte Stefan Raab auch für Mike Krüger, bei dem er es sich eher traute als bei der Schülerin zuvor,noch den ein oder anderen bissigen Kommentar.

Seine Abmoderation war übrigens: „Jetzt kommt Galileo Mystery, Live aus der Ukraine.

Und ich schließe mit der Frage, gibt es vielleicht irgendwo da draussen doch noch eine deutsche Late-Night-Show, die lustig ist?

Mehr zu Uri Gellers Alien Wahnsinnbei DWDL.de, stefan-niggemeier & SpOn

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Er sagt nicht „Bond, James Bond“!

Der neue Bond ist der wohl intelligenteste bisher.
Zwar ist die Handlung nicht ganz so vielschichtig und wendungsgespickt wie beim letzten Teil, aber wie es scheint ist man wirklich endlich weg von den ewig gleichen Bondklischees, die die kreative Freiheit einschränkten und es unmöglich machten eine Geschichte zu erzählen, in der nicht alles vorgegeben war, weil alle Running Gags vorgegeben waren und abgehandelt werden mussten.

Danke, denn bei „Die Antoher Day“ war es wirklich kaum auszuhalten. Man war nur noch damit beschäftigt, die eigenen Superlative zu übertreffen. Das Auto brauchte jedes Mal ein neues Feature, aber als es dann unsichtbar war, war eigentlich alles in diese Richtung erfüllt.
Jedes Mal musste die Erde eigentlich direkt und insgesamt bedroht sein. Aber wie viele Satelliten mit versteckten Laser-Atombomben-Waffensystemen sollten noch um die Erde schwirren?

Davon ist man mit Daniel Craig abgerückt. Deutlich. Erstmal spielen die neuen Bonds ja quasi vor den alten (That’s real StarWars Shit!). So hat man sich von dem Techniksuperlativen losgesagt (Wobei M im neuen Bond fast über die selbe Technik verfügt wie CNN). Was auch deshalb konsequent war, weil es schließlich gab eh keinen Ersatz für „Q“ gab(so sehr ich John Cleese mag).
Ausserdem ist man, wie auch im letzten Bond, deutlich näher zu einem realistischeren Verbrecherbild gekommen. Es gibt nicht mehr die verrückten Superbösewichte mit Riesenwaffen, sondern sie sind viel zivilisierter und dennoch ist die Bedrohung gerade dadurch viel direkter und akuter, als durch einen Riesensatellit.

Auch hat man sich, zumindest für diesen Teil, ein großes Stück weit vom Sex getrennt. Von der einen Sexszene sieht man eigentlich gar nichts und das wirkliche Bondgirl geht gar nicht in die Horizontale. Aber schließlich hat Bond ja auch noch den Verlust seiner Liebe verdauen, denn dieser Film ist eine direkt Fortsetzung des letzten Teils. Ohne den vorherigen Teil gesehen zu haben, kann man hier gar nicht mitkommen, denn schließlich ist der Tod von Vesper immer noch ungerächt…

Follow up:

P.S.: Wovon man sich nicht losgesagt hat ist das Product Placement, aber das gehört ja schließlich auch zu Bond, wie der einmalige Humor und der stets passende Spruch auf den Lippen. Aber bemüht man sich nicht um realistisches Product Placement? Es hat schon sehr skurrile Züge, wenn es in mitten der staubigsten Wüste nur so vor nagelneuen, blitzblanken FORD-Modellen wimmelt…

Apropos:

UPDATE: Irgendwie war ich mit meiner Kritik schneller als alle anderen. :D Was Spreeblick dazu meint hier.

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Nachtrag zu den Kürzungen bei MTV

Es sind weitere Details zu den Sparmaßnahmen bei MTV Networks Germany bekannt geworden.
So sind nicht nur 11 Mitarbeiter gekündigt wurden, es es werden wohl auch die auslaufenden Verträge von bis zu 50 weiteren Mitarbeitern nicht verlängert. Damit sind also insgesamt an die 60 Mitarbeiter von den Einschnitten betroffen.
Ausserdem werden bis Jahresende keine Dienstreisen mehr gestattet.

Auf der freiwerdenden Frequenz von Comedy Central, dass ja mit Nick zusammengelegt wird, plant man kein neues Sendekonzept.
Auch zu den gestrichenen Sendungen gibt es Neuigkeiten, so werden die Genreprogramme Urban und Rockzone gar nicht komplett gestrichen, sondern sollen als Clipstrecken weiterlaufen.

Was sonst noch übrigbleiben soll von MTV ist nicht klar.
Gibt es jetzt wieder Musik bei MTViva aber ohne redaktionelle Betreuung? Youtube ohne Suchfunktion im Fernsehen?
Sollte das Musikfernsehen nicht eher schauen, dass es Qualität bietet um sich von den Web2.0 Angeboren abzusetzen? Sollte es nicht schauen, dass es Hintergrundinformationen aufbereitet? Den Zuschauer tiefer in die Materie einführt?

Das ist es doch was das Fernsehen noch vom Internet unterscheidet, und worauf es seine Zukunftsberechtigung bauen darf.
Deswegen denke ich hat sich Viacom mit diesem Schritt höchstens kurzfristig saniert, aber langfristig sicherlich viel verbaut. Aber so ist das wohl, wenn Controller über Inhalte bestimmen.

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Das Ende des deutschen Musikfernsehens

Jeder Musikfan, der bisher dachte: „Finanzkrise, was interessiert mich das?“ oder „Finanzkrise? Ich bin zum Glück nicht betroffen!„, wird nun eines besseren belehrt. Denn durch die Finanzkrise, droht auch der Medienbranche eine Krise, aus Angst vor aubleibender Werbung und schrumpfenden Einnahmen. Und gerade für das Deutsche Musikfernsehen hat eine dunkle Stunde geschlagen.

Schon gestern abend wurde bekannt, das der Sender Comedy Central in siner bisherigen Form eingestellt wird. Erst 2 Jahre ist das ambitionierte Projekt alt, aber man hat die Erwartungen, aus eigener Sicht und mit Sicherheit auch aus Sicht der Zuschauer, nicht erfüllen können. So hieß es am Anfang man wolle ein Viertel des Programms mit Eigenproduktionen bestücken und diesen Anteil eventuell sogar noch erhöhen. Doch viele der selbst produzierten Inhalte zündeten nicht (vorallem, weil sie zum Großteil schlicht und ergreifend nicht lustig waren) und wurden wieder abgesetzt.Und noch vor einem Monat hieß es: „Bei Comedy Central ist sicher noch sehr viel drin. Wir haben in diesem Jahr in der Primetime schon um 48 Prozent zugelegt
und gehen im Oktober mit einem neuen Programmschema auf Sendung“.
Doch nun ist es nichts mit neuem Programmschema, beziehungsweise, das Programmschema sieht so aus, dass zum Jahreswechsel nicht mehr als eigenständiger Sender agiert, sonden zum Programmfenster bei dem Kinder- und Cartoonsender Nick! zusammenschrumpft. Ab sofort heißt es dort von 20.15 Uhr bis 6 Uhr in der früh: „Ich bin Michaela Schaffrath und Sie gucken Comedy Central!“.(Um den Audience-Flow zu garantieren zeigt man übrigens als erstes mit „Family Guy“ und „Futurama“ zwei Cartoon-Serien) Wenigstenshat man sich ja bei Viacom inzwischenvon der Call-In Show „Money €xpress“ getrennt, so dass noch ein paar Stunden für Comedy übrigbleiben.
Allerdings wird man diese Zeit nicht mit den zu Beginn noch angekündigten Eigenproduktionen füllen und so „nicht nur Mainstream“-Comedy zu fördern, sondern man füllt diese Zeit vorallem mit „billigerer Lizenzware“. Was da dann an deutschen Comedians übrigbleibt ist nicht sicher. Zumindest hat man sich jetzt die Wiederholungsrechte für „Rent-a-Pocher“ eingekauft und eventuell wird auch die ambitionierte Show „Nightwash“ weitergeführt, aber wie gesagt: nichts ist sicher in Zeiten der Krise.

Womit wir eben bei den Musiksendern wären:
MTV (Deutschland) und Viva stellen massiv ihre deutschen Programme ein. Wobei das natürlich nicht MTV Networks Germany und Viva selbst beschlossen haben, sondern die Eigentümer von Viacom, denen eben die MTV Senderfamilie gehört.
11 Entlassungen drohen bei MTV. MTV TRL gibt es nur noch einmal die Woche. Gar nicht mehr gibt es, haltet auch fest: Das MTV News Mag, MTV Rockzone, MTV Masters (!?!) und MTV URBAN!
Bei Viva wird „Viva Live!“ auch nicht mehr täglich, sondern nur noch 3 mal wöchentlich zu sehen sein. Und „Viva feat.“ wird ebenfalls drastisch reduziert.
Nun sagt mir mal was da noch an Eigencontent übrigbleibt?
Das schlimmste ist eigentlich die Begründung:

„Hintergrund der Entscheidung ist die Optimierung der Kostenstruktur
und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Sender, insbesondere
angesichts der herausfordernden aktuellen wirtschaftlichen Lage und der
schlechten Prognosen für das kommende Jahr.“ -Viacom Unternehmenssprecherin Stössinger gegnüber DWDL.de.

Es geht also nicht mal um den mangelnden Erfolg der Sendungen, sondern lediglich um die zu hohen Kosten. Es liegt nichtextrem schrumpfenden Einnahmen, sondern an dem Willen den Gewinn zu steigern und der Angst dieEinnahmen könnten sinken.

Die Hälfte des deutschen Musikfernsehens starb schon, als Viva von Viacom übernommen wurde und nun fällt auch noch der lumpige Rest dieser Heuschreckentaktik zum Opfer.
Wer bei der Berliner Zeitung noch nicht verstanden hatte, was Fremdinvestoren für einen verheerenden Einfluss auf die Medienlandschaft haben können, wird es nun hoffentlich begreifen.

Eine Hoffnung bleibt: Das die freigewordenen Sendeplätze endlich wieder mit Musik bestezt werden. Allerdings befürchte ich uns blühen einfach noch ein paar weiter Datingshows und Partnersuchen mit immer „neuen“ Konzepten…

[Quellen: DWDL.de [1],[2], Faz.net, medienpraten.tv]

UPDATES:

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Kahn als ZDF-Experte: „Sie standen enorm massiert in der Abwehr“

Das ZDF hat einen neuen Fussballexperten. Oliver Kahn, den Rekordtorhüter, Buchautor und Oliver-Pocher-Parodierten.

Und nachdem ich das alte Team zur EM noch so gelobt habe, möchte ich auch die Konstellation Kerner – Kahn einer kurzen Betrachtung unterziehen.


Über Kerner braucht man nicht viel sagen, er ist anbiedernd wie immer, was aber währrend der Fußballberichterstattung  zum Glück nicht so extrem stört, wie während seiner eignen Show.

Kahn bringt neue Perspektiven mit. Zum einen die des Gerade-Erst-Ex-Nationalspielers, was sehr interessant sein kann. Denn er kennt die aktuelle Mannschaft noch sehr gut, hat noch mit ihnen gespielt und weiß von ihren individuellen Stärken und Schwächen. Auch Löws Trainingsmethoden kennt er und bietet so eine Art Nähkästchen-Perspektive, die es dem Zuschauer ermöglicht neue und intimere Details zu erfahren.

Außerdem bietet er die Sicht des Torwartes, die bei Torchancen und erfolgten Toren dem Zuschauer erklären kann, ob „der“ jetzt noch zu halten gewesen wäre und warum „der“ unmöglich zu kriegen war. Allerdings glaube ich, dass dies über die Dauer der WM irgendwann ausreichend behandelt sein wird. Und dann?
Bei Abwehrfragen spreche ich Herrn Kahn noch eine gewisse Kompetenz zu, aber bei innovativen Angriffsstrategien? Was weiß ein Torwart davon? Sicher er muss sie Abwehren, aber er kann sie eher nicht zum Erfolg führen.
Und interessiert uns nicht eher was unsere Mannschaft zum Sieg führt?

Und nun habe ich noch eine Anmerkung:
Ich finde im sportlichen Zusammenhang ist das Wort „massiert“ mit Vorsicht zu genießen. So sollen laut Kahn gerade die Walisier über eine „enorm massierte Abwehr“ verfügen. Ich muss da immer dran denken, wie das wohl so ist, wenn Lahm, Friedrich, Mertesacker & Westermann frisch von Herrn Müller Wohlfahrt kommen.
Und falls es sich das doch auf die Masse bezieht, da schien mir der Trainer der Walisier John Toshack der einzig massigere…
Naja, währrend der WM werden wir sicherlich noch genug Zeit haben uns in die Sprachwelt von Olli Kahn einzufinden. NARGHHHHHHHH!

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Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen

Sat.1: Peng, Schlotter, Schluchz, Muh!

Sat.1 hat ein paar neue Freitagabendshows in Planung. Uns erwarten:

„Peng! Die Westernshow“, „Aloha! Die Südseeshow“, „Schlotter! Die Gruselshow“, „Holldiröh! Die Alpenshow“, „Muh! Die Bauernshow“, „AAIIAAH! Die Urwaldshow“, „Klirr! Die Rittershow“, „Schluck! Die Wüstenshow“, „Rumms! Die Gladiatorenshow“,
„Action! Die Hollywoodshow“, „Brutzel! Die Kochshow“, „Platsch! Die Piratenshow“, „Tuut! Die Autoshow“, „Marsch! Die Bundeswehrshow“, „Aua! Die Ärzteshow“, „Tsching! Die Chinashow“, „Tooor! Die Fußballshow“, „Klingeling! Die Weihnachtsshow“, „Schmatz! Die Valentinsshow“, „Hoppel! Die Ostershow“,
„Raus! Die Ferienshow“, „Schock! Die Schulshow“, „Rutsch! Die Silvestershow“, „Blüh! Die Frühlingsshow“, „Bibber! Die Wintershow“
und „Schluchz! Die Nostalgieshow“.

Trotz dieser mannigfaltigen titelvariationen ist das Konzept immer gleich: Hugo Egon Balder wird zusammen mit ein paar C-Promis und ein paar Trotteln aus dem Publikum ein paar natürlich zum Sendungsthema passende Spiele, spielen. So einfach kann Freitagabendunterhaltung sein…

Achso, sicher geplant sind nur die ersten 4. Die anderen Titel hat man sich nur schonmal gesichert, nicht das jemand einem diese genialen Sendungen wegschnappt… Werden für das finden von Sendungstiteln eigentlich ernsthaft Leute bezahlt?!
Naja, also vielleicht bleiben uns „Tuut, Klingeling, Toor! Aua, Tsching und Platsch“ ja erspart. „Schluchz!“

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TV Tipp

Frühere TV Tipps

Leider sind beim Umzug von sheephunter.de zu netzfeuilleton.de und von b2evolution auf die Blogsoftware WordPress die älteren TV Tipps verloren gegangen. Diese sind aber nach wie vor unter http://sheephunter.de/blogs/index.php/tvtipps/ abrufbar.

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Das Halbfinal-Hörspiel. Gelesen Von Bela Rethy. Produziert von der UEFA

„Nur weil es live ist, heisst das nicht, dass wir auch alles sehen“, schrieb ich vor ca. einer Woche.

Nun haben wir nicht nur nicht alles, sondern zeitweise gar nichts gesehen, da ein Stromausfall im Übertragungszentrum in Wien zum Bildausfall währrend des Halbfinalspiels zwischen Deutschland und der Türkei führte. Und zwar weltweit, denn schließlich müssen alle ihr Bildsignal direkt von der UEFA beziehen. So steht es in den Verträgen. Und so hätten wir beinahe den 2:2 Ausgleich der Türken verpasst, wenn nicht, ja wenn nicht das Schweizer Fernsehen eine Klausel weniger im Vertrag hätte und die Bilder direkt per Glasfaserkabel bekäme. Das war unsere einzige Rettung und bewahrte uns davor das Spiel als reines Hörspiel genießen zu müssen.

Und damit offenbart sich eine ganz andere Problematik, die bei der bisherigen Diskussion um die Weltregie der UEFA, noch viel zu kurz gekommen ist. Was ist im Falle einer Panne?

Da sieht die ganze Welt schwarz. Oder Archivbilder, wie zum Beispiel in Frankreich geschehen, wo der Sender TF1 nicht schnell genug auf das Schweizr Signal umstellen konnte.

Interesannt ist, dass das ganze theoretisch noch ein Nachspiel für das ZDF haben könnte, denn laut Vertrag sind sie verpflichtet das offizielle Signal, und nur das, der UEFA zu zeigen. In dem nichts zu sehen war. Und übrigens auch wieder nicht der türkische Fan, der zwischenzeitlich das Spielfeld bevölkerte.

Diese Panne sollte endgültig allen vor Augen geführt haben, dass es Zeit wäre, sich von der Weltregie zu verabschieden, damit das Zuschauervergnügen und vielleicht sogar der Sport wieder etwas mehr im Vordergrund stehen.
Die Erfolgsaussichten dafür sind allerdings äußerst gering. Deswegen können wir nur hoffen, das beim Finale ähnliche Pannen ausbleiben und wir ohne die Schweizer auskommen.

Denn das werden wir in Zukunft bei Fussballübertragunge sowieso, denn gestern war die letzte ZDF-Übertragung dieser EM und damit auch des alten Trios aus Urs Meier und Jürgen Klopp und Johannes B. Kerner. In Zukunft wird Ex-Natinaltorhüter Oliver Kahn an der Seite von Kerner die Spiele der Fussballnationalmannschaft kommentieren.

Good Bye Klopp & Meier!

Ich bedanke mich bei Kloppo und Meier für die schönen Fussballerfahrungen.

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Das Griechenland-Spiel war langweilig? Es geht noch schlimmer!

Mein Gott, war das eine träges Spiel der Griechen gestern. Minutenlang schoben sie den Ball in der eigenen Hälfte hin und her ohne das irgendetwas passierte. Dagegen war ja das Frankreichspiel fast schon ein Fußballthriller. Noch langweiliger war nur die Vor- und Nachbetrachtung durch Günther Netzer und Gerhard Delling. Die dehnten das hin-und-herschieben gleich über Studen aus und häuften bei ihrer Phrasendrescherei auch noch jede Menge Fehlpässe an.

Ich will jetzt nicht von ihren Frisuren anfagen, denn die Diskussion ist inzwischen auch schon so veraltet, dass wer weiß, am Ende sind die Firsuern bald wieder Trend, sind. Schließlich kehren Modetrends ja alle 30 Jahre wieder. Erstaunlich ist es, dass es Netzer, trotz seiner langen Tätigkeit als Kommentator immernoch nicht schafft, vollständige Sätze zu bilden, geschweigedenn direkt auf Fragen zu antworten, aber das sind wohl die chronischen Fussballerbeschwerden, die man nie so wird ganz ablegen können. Umso erstaunlicher, dass das Duo noch im Mai 2008 aufgrund ihres „hohen sprachlichen Niveaus“ mit dem Medienpreis für Sprachkultur ausgezeichnet worden sind.

Gerhard Delling & Günther Netzer
Die Urgesteine Gerhard Delling & Günther Netzer

Doch dieses Elend zieht sich durch die beinah gesamte ARD Berichterstattung.

Denn auch in „Waldis EM Club“ mangelt es an Steilvorlagen, wie auch die SZ bermerkte. 3 Gäste wiederholen das Geplänkel von vorher, zeigen noch einmal diesselben Ausschnitte, die man inzwischen zu genüge kennt und geben dazu ihre Sprüche ab die leider nur selten Torgefährlich werden und einen Lacher erzielen. Dafür klatscht das Publikum trotzdem, meistens an den unpassendsten Stellen, so dass man noch weniger versteht, aber wenigstens ist Stimmung da. Die fehlt bei Netzer & Delling in ihrer kleinen Box komplett. Das Studio der beiden ist so klein, dass es nicht mal für eine normale Kameraeinstellung reicht, ständig kommen die Lichter oben oder das Ende der Studioverkleidung am Rand ins Bild. Kein Wunder, dass sich in so einem engen Studio keine kreativen Gedanken für eine Sendung fassenlassen. Ein Glück hat Monika Lierhaus ein größeres Studio bekommen und bildet deshalb den einzigen Lichtblick. Kurz bevor der Zuschauer einschläft wird sie kurz eingewechselt und liefert mit ihrem Magazin zwar irrelevante, aber dennoch kurzweilige und frische Berichte die die starre Sendung auflockern. Und sie hat mit der RAPortage von Blumentopf immer nah den Deutschlandspielen ein echtes Schmankerl dabei. Leider gibt es dann wieder einen Rückpass zum Kommentatoren-Duo, die geben weiter an Pocher, doch auch ihm fällt nichts kreatives ein. Er verkleidet sich in seinen üblichen Rollen und begibt sich unter grölende Fans. Ende der Geschichte.

Die RAPortage von Blumentopf

Das krasse Gegenteil beim ZDF. Ein Studio, der Wahnsinn. Die Bregenzer Seebühne, auf der so eben noch James Bond gastierte bietet die Kulisse für das Trio aus Kerner, Klopp und Meier und die Ränge sind gefüllt mit Zuschauern, die auch nach Ende des Spiels die Stimmung noch auf die Nachberichterstattung übertragen. Kerner fragt gezielt und hält sich sonst angenehm zurück und Jürgen Klopp liefert umfangreiche und genaue Analysen. Urs Meier bringt die durchaus interessante Perspektive eines Profischiedsrichters mit ein, der das Geschehen
unparteiisch bewertet und eben strittige Schiedsrichter Entscheidungen erklären oder widerlegen kann.

Urs Meier, Johannes B. Kerner und Jügern Klopp
Das dynamische Trio aus Urs Meier, Johannes B. Kerner und Jügren Klopp

Einziger Kritikpunkt ist Michael Steinbrecher, der einen dazu bringt immer wieder größere Brocken zu erbrechen, mit seinen unnötigen Fragen an die Spieler oder Trainer nach dem Spiel. Doch diese sinnlosen Fragen gehören leider inzwischen zum Fußball, auch wenn mir bis heute nicht klar ist, warum man einen Spieler nach 2 Torschüssen und einem glanzvollen Sieg fragen muss, wie er sich fühlt…

Wie man auf sinnlose Fragen reagren sollte, bewies dieser Handballer

Auch der Comedy Versuch von ZDF funktioniert mit „nachgetreten“ um einiges besser, denn hier wird sich nicht auf die spontane Kreativität der Gäste verlassen, sondern die Gags sind in 7 Tage – 7 Köpfe Manier vorgeschrieben und haben einen dementsprechend höhere Trefferquote (aber auch nicht höher als 7 tage – 7 Köpfe).

Also, ich freue mich, dass jetzt wieder 2 Tage ZDF Berichterstattung vor uns liegen und Netzer & Delling bzw. die ARD sollten vielleicht ihre Berichterstattung langsam dem modernen Fußball anpassen, den sie selbst immer fordern.
Und wenn man dann die Berichterstattung erneuert, könnte man ja vielleicht doch mal beim Firseur vorbeigehen.