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TV Tipp für Sonntag, 21.12.

20.15 Uhr, Pro7
Pro7 macht einen kleinen Heath Ledger Tag, um 12.20 gibt es „Ritter aus Leidenschaft“ und abends darf er dann als Herzensbrecherlegende „Casanova“ auftreten.

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Bücher Featured

„Kill your Friends“

„Kill your Friends“ heißt der neue Hype aus dem Hause Heyne, welcher uns vom Intro-Magazin empfohlen und von der taz zum „American Psycho“ der Musikindustrie ernannt wurde.
Das Buch beschreibt das Jahr 1997 und dreht sich um Steven Stelfox, einen A&R, dessen Leben neben Geld scheffeln fast vollständig aus Drogen und Sex besteht; Themengebiete, die er fast schon zwanghaft bis an das Maximum der Extreme auslebt. Nur was das Geld scheffeln angeht, können ihm Andere noch viel größere Extreme vorleben. Seinem Lifestyle entsprechend hat man sich den Protagonisten auch vorzustellen: Stelfox ist ein Mensch, der sich niemals für sein Verhalten entschuldigt und stets der Meinung ist, dass er das einzig richtige tut. Einer, der dauernd davon redet, dass eines Tages alle Menschen um ihn herum „bezahlen“ werden und dabei kein einziges Wort darüber verliert, was denn der Grund dafür sei – es sei denn, man erkennt Eifersucht als Grund an.

„Jemand, der seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, den Geschmack von Millionen geschmacklosen Schwachköpfen zu antizipieren und zu modellieren, muss sich im Klaren darüber sein, dass seine Gefühle so universell sind, dass die Dinge, die er denkt und fühlt, von Millionen von anderen Menschen gedacht und gefühlt werden.“

Abgestumpft und nahezu gleichgültig, wie der Protagonist im vorderen Teil des Buches vorgestellt wird, ist es so auch kein Wunder, dass er eines Nachts spontan seinen Vorgesetzten auf brutale Wiese ermordet, da er sich die beste Chance auf die Nachfolge im Vergleich zu seinen Kollegen zuschreibt. Denn Stelfox geht es nicht darum, Musikern zu ihrem Erfolg zu verhelfen. Es geht ihm darum, sich mit Musikern zu seinem eigenen Erfolg zu verhelfen und seinen Kollegen hingegen so viele Beine wie möglich zu stellen. An dieser Stelle kommt Woodham als ermittelnder Polizist ins Spiel, der den nahezu perfekten Mord zu wittern scheint. Glücklicherweise ist dieser gleichzeitig hobbymäßig Musiker und so kommt eines zum anderen – Stelfox versucht Woodham einen Deal zu beschaffen, um diesen von weiteren Ermittlungen gegen ihn abzuhalten. Bezeichnend hierbei für Stelfox‘ Charakter ist die Tatsache, dass sein Leben ungeachtet eines begangenen Mordes ganz „normal“ weiter geführt wird, lediglich Woodham lässt ihn ab und an zittern.

Nun stellt sich angesichts dieses Szenarios die Frage – gibt es ein Happy End? Doch um dies zu beantworten, ist zuerst die Antwort auf die Frage nötig: Was wäre denn ein Happy End?
Denn obwohl Stelfox als gewissenloses, egoistisches Schwein dargestellt, das Menschen in Sekundenbruchteilen zu kategorisieren vermag, was von abgrundtief verankerter Oberflächlichkeit zeugt, neigt man in gewissen Situationen doch zu extrem starker Sympathie und ist dabei nicht selten erschrocken über sich selbst. Wenn Stelfox beispielsweise gedanklich über alternative Bezeichnungen für das Wort „Koks“ philosophiert, während seine Dialogpartner der festen Überzeugung sind, bei ihm auf einen guten Zuhörer gestoßen zu sein, mag man es ihm oft auch gar nicht verübeln. Besonders deutlich wird dieses Gefühl in jenen Szenen, in denen Nachwuchsbands oder -acts auftauchen, die utopische Vorstellungen vom Leben als Star haben. So auch die total untalentierte Band Songbirds – bestehend aus vier minderjährigen Mädchen von der Straße, die Stelfox trotz dieses Mangels unter Vertrag nahm, da diese sich sehr gut „als Wichsvorlagen eignen“ würden und daher dennoch Profit versprechend sind. Dem entsprechend läuft die Arbeit im Studio:

Ich lese in der Financial Times, während Allan, der Produzent, mit dem Autotune herumdilletiert – einem Studiogerät, das theoretisch in der Lage ist, einem mit Rasierklingen und Wichse gurgelnden Penner wie Pavarotti klingen zu lassen. […]
„Lass sie noch ein wenig herumprobieren, dann erzähl ihnen, es wäre großartig, und schick sie nach Hause. Wir engagieren ein paar Sängerinnen und lassen es morgen Nacht richtig machen.“

Doch plötzlich kommt alles ganz anders: statt den neuen Posten als Chef der A&R-Abteilung angeboten zu bekommen, kriegt Stelfox nun den bisherigen Chef der Konkurrenzfirma als neuen Vorgesetzten. Dieser bringt einen ganz frischen Wind in die Firma, womit auch neue Forderungen an die Mitarbeiter herangetragen werden: Stelfox muss plötzlich richtig arbeiten. Zudem bringt dieser noch gleich die zwei heißesten Acts auf dem Markt als Signings mit und macht Stelfox somit zusätzlich Druck, während dieser immer noch um einen Deal für die Polizisten Woodham bemüht ist und zeitgleich erfährt, dass seine Sekretärin in ihn verliebt ist und von seinem Mord weiß.

Der Autor John Niven, der selber zehn Jahre als A&R arbeitete (und Coldplay keinen Deal gab, da er in ihnen nur ein Radiohead-Plagiat sah), will laut eigener Aussage mit diesem Buch den üblichen Lifestyle der Musikindustrie darstellen und gleichzeitig kritisieren, ohne ihn dabei zu übertreiben – denn das scheint er augenscheinlich auch gar nicht zu müssen. Der Schreibstil, angefüllt mit Sex- und Drogenszenarien, wirkt zuerst noch plakativ und künstlich provozierend, hat aber im Laufe des Buches den Effekt, dass man sich dem Protagonisten immer weiter annähert – man stumpft angesichts solcher Dinge ab und erkennt die geschilderte Realität auch als Normalität an. Zwischenzeitlich hat das Buch sogar stark humoristische Züge, die Beschreibung der Tanzversuche der Songbirds als auch die  der ersten Techno-Oper der Welt treiben einem die Tränen in die Augen.
Wer sich also nicht an extremer Sprache und expliziten Sex- und Mordschilderungen stört und Interesse an einem spannenden Einblick in die Musikwelt vor der Jahrhundertwende mit schwarzem Humor hat, ist mit diesem Buch bestens bedient.

„Um es mit den Doors auszudrücken: ‚Weird scenes inside the goldmine'[…]“

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Großes Kino Musik Video

M.I.A. – „Paper Planes DFA Remix“ für „Slumdog MIllionaire.“


[via]

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Wort

Satire Portion für heute

Ich weiß nicht, wer von euch regelmäßig die Schnutinger Cartoons liest, auf jedenfall gibt es dort seit einiger zeit eine Krippenspiel-Serie über das lesbische Weihnachtsschaf Erna. Heute hat diese Geschichte mit einem neuen Tagebucheintrag ihren Höhepunkt erreicht. >>Lesen

Über die Zukunft der Satire schreibt der neue Titanic Chefredakteur Leo Fischer auf Spiegel-Online, auch sehr >>lesenswert.

Bleiben wir noch kurz bei SpON und Satire, Spiegel Online hat nämlich all seinen Ressorts Twitter-Kanäle spendiert, darunter auch SPAM (Satire@SpON). Titanic hat übrigens auch einen Twitter Channel.

Wem das noch nicht reicht, der führe sich Bitte nochmal den Satirischen Jahresrückblick in der ZDF-Mediathek zu Gemüte.

Habt ihr noch Satire Tipps? Dann her damit in den Comments!

>>mein Twitter-Channel
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TV Tipp

TV Tipp für Dienstag, 16.12.

22.15 Uhr, ZDF

Auch heute habe ich wieder unterhaltsame Jahresrückblicke für euch. Zuerst schauen Urban Priol und Gerog Schramm in „Neues aus der Anstalt“ auf das Jahr zurück und dann folgen Werner Martin Doyé und  Andreas Wiemers. Bekannt sie die zwei aus Frontal21, da dürfen sie die letzten Minuten nämlich immer mit Toll! füllen, beim !!!Satirischen Jahresrückblick geht es nun gleich eine halbe Stunde hoch her. Viel Spaß.

Wer die Sendungen verpasst kann sie sich, den !!!Satirischen Jahresrückblick schon jetzt und „Neues aus der Anstalt“ ab morgen, in der ZDF mediathek anschauen.

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Politik Wort

Die Entstehung des Obama Kults…

…kann man auf www.logodesignlove.com ein Stück weit nach voll ziehen. Dort wird nämlich zusammen mit einigen Anmerkungen gezeigt, welche Logos alle zur Debatte standen, bevor man sich für das inzwischen Weltberühmte Logo  aus Kreis und angedeutetem Horizont entschied.

>>Zu den Logos

[via Sascha Lobos@Twitter]

Unvergessen dazu natürlich die Schäfer-Gümbel Variation:

YO ISCH KANN

[via designtagebuch.de]

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Featured Musik

Doktorarbeit

Woran denkt man, wenn man von einer Doktorarbeit hört?

An das neuste Werk von Dr. Dre? Vielleicht, falls Detox irgendwann den Weg in die Regale findet. Die Mehrheit aber, wird an eine möglichst beispiellose Ausarbeitung eines Themas denken. Und genau damit kommen wir der Sache gefährlich nahe. Eine Doktorarbeit, ist eine Dissertation. Ein „Diss.“…

Spricht man im HipHop-Jargon von einem Diss, gleichen diese Arbeiten heutzutage keiner Doktorarbeit mehr.
Es geht meist nur noch darum mehr oder wenig fremde Mütter grundlos zu penetrieren und oder den Kontrahenten so stark zu bedrohen und zu beleidigen, dass man hofft, dass dies wiederum nicht zu übertreffen geht und man somit als „Sieger“ da steht.

Ein Diss, gab es damals vielleicht auf einer Juice CD oder irgendeiner B Seite. Irgendwann fanden die Künstler den Weg, die Tracks in Internet zustellen.

Heute gibt es YouTube und MySpace. Promo inklusive.

Bestes Beispiel der Jetztzeit: Der – erneute – Schlagabtausch zwischen Sido / Aggro Berlin und Bushido / ersguterjunge.
Das Konstrukt der Songs ist klar. Möglichst „harter“ Beat, (min.) 2 mal 16 Zeilen getrennt durch „Hook“ und zwischen durch vielleicht mal eine „Bridge“ um die Spannungskurve nicht ganz in den Keller gehen zu lassen. Und ganz wichtig: Davor und oder danach eine „Ansage“ machen, die man beliebig lang gestalten kann.

Das langt dann im Endeffekt vielleicht für unangekündigte Hausaufgabenkontrollen, lange jedoch nicht für eine Doktorarbeit.

Es gibt auch Werke, die künstlerisch und musikalisch tiefer gehen. Lieder die amüsieren, staunen lassen oder ganz einfach beeindrucken.

Eine kleine Sammlung, der Diss-Tracks, die sich dieses Prädikat „Diss.“ verdienen, bekommt ihr von mir aufgetischt.

(Die Reihenfolge stellt keine Wertung da)

Azad – 7 Lektionen ( Samy de Bitch)

Für damalige Verhältnisse ein ungewähnlicher straighter und knadenloser Verbalschlag von Azad gegen Samy Deluxe. Azad galt damals eher noch als Untergrund und Samy Deluxe war für viele der beste Rapper Deutschlands.

Samy Deluxe – Rache is Süß

Der Gegenschlag von Samy Deluxe. Entertainment auf höchstem Niveau.

„Ausserdem geht es beim Batteln um klares zu trennen, es geht nicht darum Namen zu nennen sondern denn Rahmen zu sprenge“ Noch Fragen? Gut!

Eko Fresh – Die Abrechnung

Eko Fresh polarisiert. Als erster (gescheiteter) Main-Stream Rapper im Lande, zog er für seine Art und seinen Weg stets Kritik auf sich.

Er musste viel einstecken und man dachte schon er sei verschwunden.

Doch dann veröffentlichte er die Abrechnung. Dort verarbeitete er alles, was er sich anhören musste.

Nebenbei: 1 + für das Gesamtprodukt. Von der Idee bis zur Ausführung alles perfekt.

Man wünscht sich, dass Eko einfach nicht mehr aufhört auf diese Art und Weise seine Vergangenheit zu erzählen.

Bushido feat Eko Fresh – Flerräter

Und der Wunsch wurde, zu mindest für kurze Zeit, erfüllt.
Eine der Sternstunden Bushidos. Der Beat war schon auf CCN, dem gemeinsamen Album mit dem Zielobjekt Fler, ein absolutes Brett.

Das Dingen wieder auszugraben und die damalige „Meine Idee“-Kritik so einfach ad acta zu legen, war einfach nur cool.

Zudem war die Zusammenarbeit der beiden damals völlig überraschend. Auch, wenn ich Bushido den Inhalt seiner Zeilen sonst eher kritisch gegenüberstehe und hinterfrage, glaube ich ihm hier jedes Wort.

Das ewige Hin und Her zwischen den Camps, war für den Augenblick deutlich entschieden.

Wenn man von der 2-Minütigen Ansprache am Ende mal absieht, passt einfach alles.

Kool Savas – Das Urteil

Dass Savas battlen und Gegner vernichten kann ist spätestens seit seiner MOR Zeit bekannt. Der Rapper, der den Geschlechtsverkehr mit den Familienmitgliedern des „Gegners“ quasi Salonfähig gemacht hat, zeigte sich zu einem Thema jedoch immer gesonnen: Eko und die Trennung von seinem Schützling.

Er schwieg über das Thema. Lies die Sache nie großartig aufkommen. Es gab immer mal wieder Seitenhiebe und Vorwürfe Richtung Ekrem Bora, klar, aber einzelne Disstracks waren kein Thema.
Bis eben „die Abrechnung“ kam. Spätestens jetzt musste Kool Savas reagieren. Und das tat er so, wie es noch keiner vor ihm und wohl auch niemand nach ihm je machen wird.

Die Atmosphäre in diesem Track ist einmalig. Beat, Text, Rap – einfach rund.

Samy Deluxe – Sellout Sam

Die Juice hat nicht nur Freunde in der Szene (gehabt). Alleine die Selbstironie in der Hook ist es wert, dass der Track hier genannt wird. Aber auch die raptechnisch höchst unterhaltsamen 3 Verse sind aller Ehren wert.

DJ Desue feat Samy Deluxe, D-Flame, KC da Rookie. – Fuck Tomekk
Nein ich bin kein Samy Deluxe-Fan, aber dieser Track sollte auch in keiner Liste guter Diss-Tracks fehlen. Das war quasi das Game-Over-Signal für Tomekk. Hier wird dem Hörer die Welt der Rapper ein großes Stück näher gebracht. So nah, dass man denken könnte, man säße mitten in einem Streitgespräch mit den Protagonisten.

Kalusha – Kugeln kennen keine Rücksicht

Einfach gesagt: Authentisch. Und noch dazu ist es einfach eine lyrische Bombe.

„Ich lass mein Homie fahren und ich Bang vom Rücksitz.“

Flow technisch gibt es sicher Besseres. Aber man will ja auch in Gangster Filmen nicht unbedingt immer Robert De Niro sehen, sondern auch mal hin und wieder Joe Pesci.
Es gibt 2 Möglichkeiten: Entweder ist er dem Aggro Camp zu unbekannt gewesen, oder die Ansagen haben eingeschüchtert.Eine Antwort oder ein Wort zu ihm gab es nicht – dabei hat man bei Aggro Berlin sogar Charnell geantwortet.

Snaga und Manuellsen – Massiv hängt

Zu Massiv will ich nicht viel mehr verlieren, auser dass er ein Rapper ist, der zu der damligen Zeit ziemlich viel austeilte und es irgendwann mal übertrieb.
Snaga und Manuellsen haben der Sache ein Ende gesetzt. Hart, direkt, technisch gut und mit Herz.

Kollegah – Ein guter Tag zum Sterben

Man mag von ihm halten was man will. Von seinem Style und von seiner Art, gibt es sicher mehrere Auffassungen. Aber was der junge Mann hier gegen Seperate abliefert, ist Rap a la Perfektion.

Kostprobe? Sicher.

Deshalb duck dich, Sebastian Faisst.

Denn mein Hosentascheninhalt ist wie Raupen – er entpuppt sich als Butterfly.
Du Bengel ey, wen willst du Poser bangen ey?

Mein Oberarmumfang entspricht dem deines Oberschenkels, drum benehm dich nicht so feindselig!
Dein Oberarmumfang entspricht dem von meinem nicht erigierten Fleischpenis
.“

Und das war erst der Anfang.

Der Rest ist Punchline-Massaker und bestes Entertainment.

Im Sinne von RTL, ProSieben und Co gibt es 10 Tracks. Warum eigentlich immer 10? Warum nicht mal 11? Oder 12? Oder gar 13 – die Unglückszahl? Ich weiss auch nicht – deshalb:

Kool Savas feat Eko Fresh – Renexekution

Game Over, MC Rene. Mehr muss ich nicht sagen.

Ercandize – Verdanken

Der etwas andere Diss. Ercan kann singen und zeigt es. Er wirkt wie ein Pate, der zu einem alten Bekannten spricht. Man ahnt, warum Ercandize im Pott so viel Anerkennung hat.

Illmatic – Nicht mit Illz

Costa zeigt seine Skillz und legt Reimketten hin, die es in Deutschland sehr sehr sehr selten zu begutachten gibt.
Rap-Power-Sport!

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TV Tipp

TV Tipp für Freitag, 12.12

20.15 Uhr, Sat.1

„Fröhliche Weihnachten“ hat schon so ziemlich alles gewonnen. Den Deutschen Comedypreis, den Bayrischen Fernsehpreis, den Grimmepreis… Es ist aber auch genial, wenn sich Anke Engelke und Bastian Pastewka als Anneliese und Wolfgang duch die deutsche Fernsehlandschaft schunkeln. Da kriegen dann Jesus und Maria aber auch mal Besuch von Herrn Peter Zwegat oder der Supernanny.

Ebensfalls empfohlen vom fernsehlexikon.

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Featured Sport

Die Königsklasse

Mein Name ist Legend, Joe Legend.

So oder so ähnlich hätte ich mich wohl vorgestellt, hätte ich hier etwas über den neuen Bond geschrieben. Dann wäre da aber das Problem, dass der gleichnamige Hauptcharakter diesen seinen weltbekannten Spruch aber gar nicht vorträgt.
Deshalb gibt es doch was über Volkssport Numero 1: Fussball.

Und dann geht es in meinem ersten Beitrag nicht um irgendeinen Fussball-Verein oder eine x-beliebige Liga… Neeeeeeein.

Es geht um die Meister der Meister. Um die stärksten Mannschaften Europas. Kurz um:
Die Champions League. Dieses Jahr also um Cluj, Famagusta, Aalborg oder Borisov.

Die Qualifikation bescherrte der deutschen Fussballnation leider nur das Schicksal eines Duos in der diesjährigen Champions League. Zeit genug also um auf andere Vereine zu gucken.

Die da wären:

Gruppe A: Chelsea London, AS Rom, Bordeaux, CFR Cluj

Gruppe B: Inter Mailand, Werder Bremen, Panathinaikos, Famagusta

Gruppe C: FC Barcelona, Sporting Lissabon, FC Basel, Schachtjor Donezk

Gruppe D: Liverpool, PSV Eindhoven, Olympique Marseille, Atletico Madrid

Gruppe E: Manchester United, FC Villareal, Celtic Glasgow, Aalborg BK

Gruppe F: Olympique Lyon, FC Bayern München, Steaua Bukarest, AC Florenz

Gruppe G: Arsenal London, FC Porto, Fenerbahce Istanbul, Dynamo Kiew

Gruppe H: Real Madrid, Juventus Turin, St. Petersburg, BATE Borisov

Erstmal muss natürlich die Anwesenheit gemacht werden.
Fehlt jemand? Gab es Neulinge in der Klasse der Besten?

Tatsächlich fehlt ein Team, das man immer zu den Favoriten zählen musste. Der AC Mailand dachte sich wohl, was die Bayern aus Monaco können, können wir schon lange. Die Qualifikation für den UEFA Cup gelang auf den letzten Metern und man verstärkte sich daraufhin mit großen Namen. Nächstes Jahr werden auch sie wieder in den Lostöpfen mit dabei sein.

Dagegen waren CFR Cluj, BATE Borrisow und Famagusta das erste mal dabei. Und die sorgten auch für das ein oder andere überraschende Ergebnis. Cluj gewann gegen AS Rom und spielte unentschieden gegen Vorjahresfinalist Chelsea. Famagusta dagegen schoss quasi die Bremer ins Tal der Leiden. Die Norddeutschen konnten in beiden Spielen nicht gewinnen und auch Inter Mailand schaffte auf Zypern nur ein harterkämpftes Unentschieden… das Bremer Pech wurde dann komplettiert von Panathinaikos Athen, die überraschender Weise auch vor Bremen und sogar vor dem Starensemble von Inter Mailand landeten. Aber auch Borrisow erlangte 3 Unentschieden gegen Real Madrid und Juventus Turin.

Wo wir auch schon bei den Favoriten sind. Real Madrid verstärkte sich gezielt im Mittelfeld und galt vor der Saison als Meisterschaftsanwärter und Favorit auf den Champions League Titel. Ebenfalls die Turiner. Juventus Turin war wieder zurück in den alten Kreisen. Nach einem Jahr Serie B, Zwangsabstieg und einem Umbruch im Team, konnte man sich gleich nach Wiederaufstieg über die Champions League Qualifikation für die Gruppenphase qualifizieren.

Neben den Mannschaften aus dieser Gruppe, reihen sich die üblichen Verdächtigen in die Reihe der Favoriten ein:

  • Manchester United
  • Chelsea London
  • FC Barcelona
  • Liverpool

Überraschungssiege könnte man noch ein paar weiteren Teams zutrauen:

  • Bayern München
  • Atletico Madrid
  • Arsenal London

Nun ist die Gruppenphase abgeschlossen und es gab 2 große Entdeckungen in dieser Saison:

  1. Was der Kaiser schon seit Jahren predigt: Es gibt keine Kleinen mehr!

Ein Starensemble von Real Madrid hätte den rumänischen Meister vor Jahren wahrscheinlich aus dem eigenen Stadion geschossen.

  1. Ähnlich wie in der Bundesliga, fallen verdammt viele Tore. Fast regelmäßig fielen 3 oder mehr Tore.

Während man bei einer Konferenzschaltung in den vergangenen Jahren oftmals eine Durststrecke durchlaufen konnte, geht es diese Saison Schlag auf Schlag. Der Fußballtrend geht eindeutig in Richtung Offensive.

Nun blicke ich auf 6 Spieltage zurück und frage mich, was ist besonders hängen geblieben? Und ich habe eine eindeutige Antwort.

Schon vorab hatte die Gruppe H einen gewissen Reiz. 3 Topmannschaften und ein Neuling. Das wurde dann auch bestätigt.

Die Szene der Gruppenphase, war im Topspiel der Gruppenphase. Real Madrid gegen Juventus Turin.
Alessandro Del Piero – mittlerweile 34 Jahre alt – hatte einfach einen Lauf. Er traf vom Freistoßpunkt in der Liga und der Champions League so fantastisch, dass sogar Juninho (Olympique Lyon) nur noch staunen konnte.

Der Kapitän von Juve entschied das Topspiel im Alleingang und zeigte eine überragende Partie. Und dann kam der Moment, von dem ich wohl in 40-50 Jahren meinen Enkeln erzählen werde. In der Nachspielzeit wurde Del Piero dann ausgewechselt. Was dann geschah erfreut jedes Fussballherz.

Knapp 70.000 Spanier standen für den Kapitän der Gästemannschaft auf und zollten ihm und seiner Leistung Beifall.

Allerdings werde ich auch den Sieg von Cluj IN Rom nicht so schnell vergessen. Eine Demütigung der stolzen Römer im eigenen Haus von einem Nobody. Die Krise war damals perfekt.

Leider gehören zu großen Szenen und Ereignissen auch Enttäuschungen und schlechte Leistungen.

Werder Bremen konnte, wie in der Meisterschaft, auch in der Champions League keine gute Leistung abrufen. Erst gegen eine schon längst qualifizierte Mailänder Mannschaft konnte man einen Sieg landen. Zwar gehören immer 2 Teams zu einem Ergebnis und man muss die Leistung der Underdogs einfach respektieren – aber man hatte Bremen viel mehr zugetraut.

Ähnlich ergeht es mir da mit St Petersburg. Phänomenal gingen die Russen durch den UEFA Cup in der vergangenen Saison, aber anscheinend war der Druck in der Gruppe mit Real Madrid und Juventus Turin zu groß. Da die Saison in Russland schon beendet ist, kann man ein weiteres Jahr üben um nochmals anzugreifen… denn die Petersburger haben sich als 5. der abgelaufenen Saison nicht für die Champions League qualifizieren können. Nächstes Jahr sehen wir dann einen weiteren Debütanten: Rubin Kazan. Meister der russischen Liga.

Soweit ist es aber noch nicht. Die Gruppenphase ist abgeschlossen und ergibt folgenden Stand:

Gruppe A:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 AS Rom 6 4 0 2 12:6 +6 12
2 FC Chelsea 6 3 2 1 9:5 +4 11
3 Bordeaux 6 2 1 3 5:11 -6 7
4 CFR Cluj 6 1 1 4 5:9 -4 4

Gruppe B:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Panathinaikos 6 3 1 2 8:7 +1 10
2 Inter Mailand 6 2 2 2 8:7 +1 8
3 Bremen 6 1 4 1 7:9 -2 7
4 Famagusta 6 1 3 2 8:8 0 6

Gruppe C:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Barcelona 6 4 1 1 18:8 +10 13
2 Sporting 6 4 0 2 8:8 0 12
3 Donezk 6 3 0 3 11:7 +4 9
4 FC Basel 6 0 1 5 2:16 -14 1

Gruppe D:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Liverpool 6 4 2 0 11:5 +6 14
2 Atletico 6 3 3 0 9:4 +5 12
3 Marseille 6 1 1 4 5:7 -2 4
4 Eindhoven 6 1 0 5 5:14 -9 3

Gruppe E:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Manchester 6 2 4 0 9:3 +6 10
2 Villareal 6 2 3 1 9:7 +2 9
3 Aalborg 6 1 3 2 9:14 -5 6
4 Celtic 6 1 2 3 4:7 -3 5

Gruppe F:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Bayern 6 4 2 0 12:4 +8 14
2 Lyon 6 3 2 1 14:10 +4 11
3 Florenz 6 1 3 2 5:8 -3 6
4 Bukarest 6 0 1 5 3:12 -9 1

Gruppe G:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Porto 6 4 0 2 9:8 +1 12
2 Arsenal 6 3 2 1 11:5 +6 11
3 Kiew 6 2 2 2 4:4 0 8
4 Fenerbahce 6 0 2 4 4:11 -7 2

Gruppe H:

Platz Mannschaft Spiele S N U Tore Differenz Punkte
1 Juventus 6 3 3 0 7:3 +4 12
2 Real Madrid 6 4 0 2 9:5 +4 12
3 St.Petersburg 6 1 2 3 4:7 -3 5
4 Borisov 6 0 3 3 3:8 -5 3

Am 19. Dezember 2008 werden erstmal die Achtelfinal-Partien gezogen und wir dürfen uns dort auf folgende Mannschaft freuen:

Topf 1 mit den Gruppensiegern der Gruppenphase:
AS Rom (aus Gruppe A), Panathinaikos Athen (B), FC Barcelona (C), FC Liverpool (D), Manchester United (E), FC Bayern München (F), FC Porto (G), Juventus Turin (H)

Topf 2 mit den Gruppenzweiten der Gruppenphase:
Chelsea London (aus Gruppe A), Inter Mailand (B), Sporting Lissabon (C), Atletico Madrid (D), Villarreal (E), Olympique Lyon (F), Arsenal London (G), Real Madrid (H)

Als Gruppendritter gehen in die Auslosung für den UEFA-Cup:
Girondins Bordeaux (aus Gruppe A), Werder Bremen (B), Donezk (C), Olympique Marseille (D), Aalborg BK (E), AC Florenz (F), Dynamo Kiew (G), St. Petersburg (H).

Vom Rest verabschiede ich mich fürs erste. Danke für die schönen Wochen – bis nächstes Jahr.

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TV Tipp für Donnerstag, 11.12.

23.00 Uhr, ARD

Oliver Pocher hat in der BUNTEN angekündigt zur Not würde er auch ohne Harald Schmidt „Schmidt & Pocher“ weiterführen.((via DWDL.de)) Ob das den Zuschauerzahlen und der Qualität der Late-Night-Show zuträglich wäre, darf bezweifelt werden. Im Moment gibt es die beiden aber noch im Doppelpack, der Vertrag läuft noch bis Mai und dann sieht man weiter.