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Studie: Darum sind „Let’s Play“-Videos so beliebt

Das Format „Let’s Play“ wird auf YouTube zunehmend beliebter. Tagtäglich schauen Millionen Menschen ihren Lieblingsbloggern dabei zu, wie sie ihr eigenes Spiel kommentieren. In den Medien werden erfolgreiche YouTuber oft schon als Stars beschrieben. Deutschlands erfolgreichstem Let’s Player „Gronkh“ folgen zum Beispiel schon über 4 Millionen Abonnenten. Hinter dem Unterhaltungswert, der Massen begeistert, steht ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell. Blogger genießen generell eine sehr hohe Glaubwürdigkeit bei ihrem Publikum, weshalb sie von Unternehmen und Agenturen gern als Influencer genutzt werden.

Eine Umfrage mit 1.465 Teilnehmern im deutschsprachigen Raum gibt nun Aufschluss darüber, was den Erfolg eines YouTubers ausmacht, welchen Mehrwert die Zielgruppe von diesem Format hat und wie groß der Einfluss von Let’s Play Videos auf die Zuschauer tatsächlich ist. Sie wurde von der Autorin im Rahmen ihrer Abschlussarbeit „Faszination Let’s Play: Warum Blogger auf YouTube so erfolgreich sind“ durchgeführt und veröffentlicht.

Wer schaut Let’s Plays?

Der Studie zufolge, sind die meisten Zuschauer von Let’s Plays, wie gemeinhin schon oft vermutet, männlich (75%) zwischen 13 bis 17 Jahren (50%) und Schüler (57,4%). Die zweitgrößte Altersgruppe machen die jungen Erwachsenen zwischen 18 bis 25 Jahren aus (36,5%). Fast alle der Befragten (93,8%) spielen auch selbst Videospiele.

Zielgruppe von Let's Plays
Die Altersverteilung der Gesamtteilnehmer

Darum sind Let’s Plays so beliebt

Am wichtigsten am Let’s Play ist der Blogger selber, wie 69% der Befragten angaben. Besonders entscheidend für den Erfolg eines Youtubers ist offenbar seine wahrgenommene Persönlichkeit. In einem Ranking konnten die Teilnehmer festlegen, welche Charaktereigenschaften sie für die Beliebtheit eines Bloggers ausschlaggebend finden. „Humor und (Selbst-)Ironie“ belegen demnach Platz 1, gefolgt von „guten Moderation-Skills“ und „Charme“. Das bestätigen auch 62,2% der Teilnehmer: Sie schauen Let’s Plays, weil sie die Kommentare des Let’s Players lustig finden. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Erolgreiche Let's Plays
Die Gründe der Teilnehmer, sich ein Let’s Play anzuschauen

Die meisten Zuschauer (67%) interessieren sich für ein bestimmtes Spiel, wollen es aber nicht (sofort) kaufen. Warum ist das so? Liegt das etwa nur am Unterhaltungswert?

Tatsächlich haben ungefähr die Hälfte der Teilnehmer (50,4%) erklärt, lieber die Reaktionen des Youtubers auf das Spiel zu beobachten als es selber zu spielen. Die Zuschauer ziehen also gegenüber dem eigenen Spielen einen klaren Erlebnisgewinn aus dem Verfolgen von Let’s Plays. Und nicht nur das: Ein weiterer Vorteil ist natürlich der, Ausgaben zu vermeiden. Mehr als die Hälfte der Befragten (56,3%) bestätigte, Let’s Plays anzuschauen, weil ihnen das Spiel oder die Hardware dafür zu teuer sind.

Allerdings gaben auch 51,3% an, mittels Let’s Plays festzustellen, ob ein Kauf sich lohnt.

Warum Menschen Let's Play gucken
Die Gründe der Befragten, ein Spiel „passiv“ zu erleben

Von diesen Ergebnissen ausgehend geht der Trend eher zum passiven Genießen eines Spiels. Warum aber wird ein höherer Erlebnisgewinn aus dem passiven als aus dem aktiven Spielerlebnis erzielt?

Grund hierfür liegt in der „Interpassivität“ oder auch dem „delegierten Genießen“. Diesem psychologischen Ansatz nach genießt ein Mensch ein Hobby ausgeübt durch einen Stellvertreter ebenso wie selber ausgeführt, ohne allerdings den erforderlichen Aufwand betreiben zu müssen. Auch der Hype um verschiedene Profisportarten kann so erklärt werden.

Der Einfluss von Let’s Play Videos

Die Ergebnisse der Umfrage zum Kaufverhalten der Zuschauer zeigen jedoch, dass Let’s Plays letzten Endes doch als Werbeträger zu funktionieren scheinen. Viele Teilnehmer (77,7%) gaben offen zu, dass Let’s Plays mehr oder minder ihre Kaufentscheidung beeinflusst haben und rund 86% kauften sich mindestens ein auf diesem Format vorgestelltes Spiel. Das bedeutet, der Blogger hat offenbar doch so viel Einfluss auf seinen Follower, dass dieser, obwohl anfangs nicht unbedingt beabsichtigt, ein vorgestelltes Produkt erwirbt.

Die meisten Befragten (76,8%) glauben, dass Let’s Player ihre eigene unabhängige Meinung zu einem Spiel wiedergeben. Sie vertrauen ihren Lieblings-Youtubern und scheinen sich bereitwillig von diesen beeinflussen zu lassen.

Let's Play Spiel kaufen
Die Anzahl der Spieleinkäufe basierend auf Let’s Play Videos

Fazit: Die Persönlichkeit ist entscheidend für den Erfolg von Let’s Play

Aus den Umfrageergebnissen kann zusammenfassend abgeleitet werden: Die wahrgenommene Persönlichkeit des Bloggers ist wesentlich für seinen Erfolg. Der Wert des Formats Let’s Play liegt für den Nutzer weitestgehend darin, Spiele kennenzulernen, ohne selbst aktiv werden zu müssen und dabei zusätzlich zum einen Kosten zu sparen und zum anderen einen Erlebnisgewinn aus der Beobachtung der Reaktion des Spielers zu ziehen. Dennoch muss die Spieleindustrie sich aber (noch) nicht sorgen, da Let’s Plays als Werbeträger zu funktionieren scheinen.

Es wird interessant zu verfolgen, wie sich das Format in den nächsten Jahren weiterentwickelt. Doch eines steht schon jetzt fest: Die Ergebnisse der Befragung lassen deutlich eine Tendenz für einen weiteren Anstieg der Zuschauerzahl erkennen, so dass mit zunehmender Bedeutung von Let’s Plays im deutschsprachigen Raum zu rechnen ist.

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Die unglaubliche Größe des Flappy Bird Hype in einer Grafik

Das Phänomen Flappy Bird ist unglaublich. Auch nachdem der Entwickler Nguyen Ha Dong das Spiel offline genommen hat, weil er dem Ansturm nicht gewachsen war, geht die Suche nach Flappy Bird erst recht weiter. Wie groß das Phönomen ist zeigt ein Blick auf Google Trends:

Suche nach Flappy Bird


[mobil funktioniert die Einbettung nicht, klicke hier.]

Auch im Vergleich zu vergangenen Top Phänomenen wie Angry Birds, Candy Crush oder Farmville ist das Suchvolumen nach dem kleinen und reichlich dämlichen Handy-Spiel Flappy Bird unglaublich hoch.

iPhone mit Flappy Bird vorinstalliert für 100.000$

Auf ebay wimmelt es derzeit nur so von Angeboten für iPhones mit vorinstalliertem Flappy Bird, schließlich lässt sich das Spiel nicht mehr aus dem App Store installieren. Dabei werden Preise von mehreren tausend Dollar aufgerufen, Mashable berichtet von einem Angebot das mittlerweile an der 100.000$ Marke kratzt.

Flappy Bird erreichte innerhalb weniger Tage unfassbare Popularität und stürmte die Toplisten der App Store Charts in zahlreichen Ländern. Dabei steuert man einen Vogel, mit einfachen Tippbewegungen auf dem Handy durch eine Reihe von Röhrenhindernissen. Allerdings sind diese so fies gestellt das der Schwierigkeitsgrad unglaublich hoch ist. Frustrierend, aber durch die einfache Handhabung auch mit hohem Suchtfaktor.
In den vergangen Tagen hatte der Entwickler Dong Nguyen auf Twitter immer wieder gesagt, dass ihm der Rummel zu viel werde. Er bekam zahlreiche Anfeindungen und Beleidigungen geschickt. Er kündigte an das Spiel offline zunehmen, obwohl es rund 50.000$ Werbeeinnahmen am Tag generierte. Heute morgen machte er seine Drohung wahr und seither kann das Spiel nicht mehr aus dem Apple App Store oder dem Google Play Store für Android heruntergeladen werden. Der verzweifeltem Suche nach Flappy Bird tut das natürlich keinen Abbruch, sondern befeuert sie erst. Nun machen sich zahlreiche Nachahmer auf den Weg, die versuchen mit einem ähnlichen Spiel auf den Zug aufzuspringen. Dong Nguyen hat auch angekündigt, dass er das Spiel nicht an eine andere Firma verkaufen will. Er will aber weiter Spiele entwickeln.

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Das ewige Lied vom Spiel mit dem Tod

Die Überschrift lässt erahnen, das sich nachfolgender Text genauso plump den niederen Trieben anbiedert wie die Produkte die er zum Inhalt hat. Die fürchterlichen Killerspiele nämlich! Natürlich könnte es ebensogut um Bingoabende im Altenheim gehen, um Aktienhandel oder um Grim Fandango. Aber keine Angst, der lockere Einstieg soll keineswegs die Ernsthaftigkeit dieser Glosse in Zweifel ziehen. Denn die nie oder nur oberflächlich und einseitig geführte Diskussion über „exzessive Gewaltdarstellung in interaktiven Unterhaltungsmedien“ muss endlich auch vom Netzfeuilleton informationssfrei abgefertigt werden. Und grade jetzt, da der letzte Amoklauf und das damit einhergehende emotionale Aufheizen der Thematik einige Zeit zurückliegt, kann ich genüsslich und frei von jedem Schuldgefühl meine GARANTIERT recherchefreie Meinung ins Weltgebälk ritzen.

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(v.l.n.r.: Outlaw-1978, GI Joe-1985, Metroid-1986, Splatterhouse-1987)

Zuallererst sei gesagt: ich mag Videospiele, je splattriger, roher, überzogener – desto besser. Besonderst Spiele wie Manhunt, oder „Gewaltpornographie“ wie es Thomas Willman in seiner äusserst lesenswerten Abhandlung so schön formuliert, haben es mir angetan. Ein einziger feuchter Traum für mordlüsternd-sabbernde Sofapsychopathen. Da drängt sich dem angewiderten Feuilletonpublikum natürlich zu Recht die Frage auf: Was bringt einen Erwachsenen, der sich nicht vor seinen pubertierenden Buddies profilieren muss dazu seine Freizeit mit einem derart offen sadistischen Spiel zu füllen? Nun, zunächst mag man sich das interessante Setting, die grösstenteils dichte & beklemmende Atmosphäre oder eine schwere Kindheit als Schutzbehauptung vors Gesicht halten. Aber da macht man es sich etwas zu einfach, wie ich finde. Auch wenn es einem nicht schmeckt sollte man es sich auf der Zunge zergehen lassen, das derartige visuelle Gewaltexzesse das Böse, Gewalttätige in uns mit fiesen kleinen Glückshormonen füttert, die uns unser steriles Leben im todverleugnenden Alltag vorenthält. Wer erlebt denn heutzutage das Sterben noch als einen natürlichen Teil des Lebens? Das geschieht meist in speziellen Einrichtungen: Altersheimen, Krankenhäusern oder „Irgendwo in Afrika“. Aber unter der emotional durchgestylten Fassade des aufgeklärten Zivilisationsmenschen lauert noch immer das Tier. Und auch die schönsten Sublimierungstechniken in Erziehung, Sozialisation und dem BGB helfen nur im Idealfall wirklich nachhaltig.

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(v.l.n.r.: Wolfenstein 3D-1991, Mortal Combat-1992, Doom-1993, Resident Evil-1996)

Selbst das Töten für unsere Ernährung wurde an einige wenige outgesourct und wir können die marinierten, portionierten und abgepackten Überreste ohne Konfrontation mit dem Sterben des Individuums für unseren kleinen Hunger zwischendurch aus der Kühlabteilung nehmen. Kein Wunder das einige, mehrheitlich männliche, Exemplare unserer Art in diese martialischen Scheinwelten flüchten, wo sie als umjubelter Heroe auf dem Schlachtfeld, fernab aller modernen Moralzwänge, Beute jagen und Trophäen sammeln können um die eigene Bedeutungsarmut im urbanen Räderwerks besser zu ertragen. In der telemedial aufbereiteten Realität ist der Tod das grösstmögliche Drama, stets tragisch, immer bis zum Erbrechen emotionalisiert obwohl es doch niemanden betrifft ausser jenen die diese traurige Nachricht auch ohne den bemüht ernst dreinblickenden Anchorman bekommen hätten. „Heute wieder hunderte Tote bei ethnischen Säuberungen im Sudan.“ Pfff, na und? 100 rotz ich bei Dead Rising locker in ein paar Minuten weg! Gamer argumentieren ja gern mal das virtuelle Töten als reine Reflexhandlung aus dem Schussfeld, der Mord als blosse Reaktion auf vorberechnete Problemstellungen im Rahmen mathematischer Präzisionsmechanik. Wie der Schlachter, der Kühe im Akkord um ihre inneren Organe erleichtert, bis das Lebewesen zum blossen Reizauslöser verkommt. Ist das wirlich vergleichbar mit dem Abschlachten animierter Polygonhaufen, selbst wenn sie immer realistischer werden? Ein durchschnittlicher Spieler wie ich hat mittlerweile sicherlich die gesamte Einwohnerzahl einer gutbewohnten Großstadt am Bildschirm liquidiert. Bin ich dadurch jetzt der perfekte Killer, der beim kleinsten optischen Reiz ohne mit dem Mitgefühl zu zucken einen sauberen Headshot abliefert? Immerhin hat es in unserer Geschichte ja der eine odere andere liebende Familienvater auch ohne diese Form des multimedialen Drills zum Mörder, Folterer oder Vergewaltiger geschafft. Allerdings geht es bei der selbsternannten Debatte ohnehin nicht um mich und andere adulte Freaks sondern um Helen Lovejoys Lieblingsargument!

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(v.l.n.r.: Postal-1997, Soldier of Fortune-2000, GTA 3-2001, BloodRayne-2002)

Es ist in der Tat ein kleiner Unterschied ob man mit der virtuellen Gewaltverherrlichung von ihren grobpixeligen Anfängen bis zum bluttriefenden Effektfeuerwerk grossgeworden ist, oder schon als Minderjähriger mitten in die hochauflösende Blutwurstproduktion geworfen wird. Für die Entwicklung eines Kindes ist es wohl kaum förderlich wenn es sich während des seelisch-moralischen Reifungsprozesses vornehmlich mit Mord und Totschlag beschäftigt. Erlebt man auf einschlägigen Foren, wie sich „die Jugend von heute“ damit brüstet die brutalsten Spiele schon vorm Frühstück wegzuschlecken, wird einem reichlich flau im Schambereich. Dennoch, die meisten modernen Helden können oder wollen ganz einfach nicht verstehen, das Videospiele schlicht nicht mehr nur für die lieben Kleinen von heute konzipiert werden sondern auch für die lieben Kleinen von früher, die sich die Lust am Spiel bis in die ausgereifte Seriösität erhalten haben. Sicher wäre es nicht verkehrt, wenn die Kids sich in ihrer Freizeit der freiwilligen Feuerwehr, dem Fussballverein oder anderen, pädagogisch wertvolleren Aktivitäten widmen würden, statt nur noch stundslang vorm Bildschirm zu hocken. Aber erstens wird das ausser in Extremfällen in der Praxis durchaus nebeneinander praktiziert, und zweitens kann man mit einem Killerspielverbot leider keine Eltern dazu zwingen sich besser um ihre Kinder zu kümmern. Staatlicher Jugendschutz, ja bitte! Aber wo eine Behörde beginnt für die Einstufung „ab 18“ Auflagen zu machen fängt die Zensur halt an. Muss der Alkoholgehalt von Whisky in Zukunft dem von Bier angepasst werden, oder wie soll ich das verstehen? Gut, Vater Staat begluckt halt auch das flügge gewordene Volk gern ein wenig fürsorglicher als es manchen lieb ist, passt auf das wir Hakenkreuze nur in Geschichtsbüchern oder geschmackvollen Propagandaschinken sehen müssen und sorgt sich um unsere seelische Gesundheit wenn wir uns zuviel visuelle Gewalt reinhämmern. Es tut mir ja leid, aber mein Gewaltkonsum ist nunmal kein Schrei nach Liebe und erst recht kein Grund für eine Entmündigung, Mutti. Für mich macht es nunmal keinen Unterschied ob ich als roter Klempner Goombas und Schildkröten zermatsche oder mit einer Kettensäge Zombiehirne. In Videospielen gibt es nunmal keine Zivilisten, keine traumatisierten Familien, kein Leid und kein Schmerz. Wenn ich in GTA reihenweise Passanten abknalle weil die verfickte Mission auch beim 10. Mal fehlgeschlagen ist, dann werden die selben Charaktermodelle eine Ecke weiter wieder frisch und munter ihre Scripts abarbeiten, genau wie mein Alter Ego wenn es auf den letzten Metern zum Hotdog-Stand von einem Taxi überrollt wird. Zumindest dort funktioniert diese Idee mit der Auferstehung einwandfrei, was auch daran liegen mag das es nun einmal nicht real ist.

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(v.l.n.r.: Manhunt-2003, The Suffering-2004, The Punisher-2005, Modern Warfare 2-2009)

Sicherlich, die überwiegende Mehrheit aller Spiele bieten fesselnde Unterhaltung mit spannenden Geschichten und spassigem Gameplay ohne im Sekundentakt die Texturen rot zu tapezieren. Aber als komplexes Wesen wird es mir ja wohl erlaubt sein, „das weisse Band“ & „Bad Taste“ als gute Unterhaltung zu empfinden und Bach in einer Playlist mit Terrormasta zu haben ohne gleich zum Meisendoktor zu müssen, oder? Und ob ein gewalttätiger Irrer sich nun an Killerspielen, der Bibel, dem Koran, Black Metal oder dem Fänger im Roggen aufgeilt, kann doch wohl kaum ein seriöser Ansatz für die Prävention solcher Wahnsinnstaten sein. Bisher jedenfalls hat weder eine ernstzunehmende Studie noch meine persönliche Erfahrung Belege für die Vermutung geliefert das psychisch stabile Menschen durch visuelle Gewalt verrohen. Vieleicht sollten einige hartnäckige Verbotsfanatiker ihrem heiligen Krieg für die familienfreundliche Medienwelt eine kurze Pause gönnen und ihre Gemüter mit diesem netten Spielchen ein wenig abkühlen. Aber bitte nicht im Real-Life nachahmen, auch wenns sicher schwer fällt! Nun, was bleibt am Ende eines derart ausufernden Schwalls noch anzumerken? Vieleicht das trotz aller Rechtfertigungsversuche und der schamlosen Schönfärberei die meisten Gamer doch nur total abgestumpfte Psychokiller sind die nur darauf warten bei Herrn Beckstein zuhause mit dreckigen Schuhen Amok über den guten Teppich zu laufen! Oder eben auch nicht.

Monkey see, Monkey kill!

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Netz & Siebbelag Spiel

A merry gear solid, everyone!

Ich weiss, das Weihnachtsfest haucht so langsam sein letztes bisschen Besinnlichkeit aus, die ersten Geschenke werden wohl morgen wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt und auch ich habe meine letzten Plätzchen grad eben verzehrt. Doch wer sich vor Beginn der lärmenden Jahresendfestivitäten noch ein klein wenig Ruhe und unbeschwerte Heiterkeit gönnen will, für den hat Arthur Lee aka „Mr. Podunkian“ dieses jahr wieder ein ganz besonderes kleines Freewarepaket unter den Baum gepackt. Diesmal dürfen Sie als „Old Snake“ mit allerlei witzigen Gadgets bewaffnet an allzu neugierigen Kindern vorbeischleichen um die Mütze des Weihnachtsmanns zurückzuholen. Und auch wenn diese Hommage an den Stealth-Action Klassiker „Metal Gear Solid“ durch viel Insiderhumor vorallem Kenner der Vorlage zum schmunzeln bringt, das putzige Design und die liebevolle Präsentation wird sicher auch jeden Unkundigen verzaubern. Sollten Sie noch Neuling im aufregenden Geschäft der „Holiday Espionage“ sein, sei Ihnen der 2006 erschiene Erstling der Merry Gear Solid-Saga ans Herz gelegt:

Alle Veteranen dürfen sich erneut mit Glitzern in den Augen in die Welt der weihnachtlichen Heimlichkeit stürzen, mit verbesserter Grafik, tollen neuen Features und einer deutlich längeren Spielzeit. Worauf warten Sie also noch? Schultern Sie den Rentierkopf, entsichern Sie ihre Blitzlichtkamera und bahnen Sie sich ihren Weg durch dieses rundum grandiose Spiel. Die schöne Zeit, sie geht doch allzu schnell vorbei, und bevor Sie der alltägliche Trott wieder fest im Griff hat, gönnen Sie dem Kind in Ihnen noch ein wenig Spass mit Merry Gear Solid 2: The Ghosts of Christmas Past.

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Musik Siebbelag Spiel

Hör-Spiel

Ich bin auf dieses Flash Game schon via Ehrensenf aufmerksam geworden, allerdings konnte ich es da nicht ausprobieren, weil ich grad miten in einer Vorlesung saß und Ton „leider“ essentiel ist.

Nun hat es glücklicherweise Frédéric von Spreeblick noch mal aufgegriffen und mir so ins Gedächnis gerufen.

Play Auditorium
Play Auditorium Screenshot

Worum es geht? Man versucht einen Lichtstrahl so zu lenken, das Ton erzeugt wird.
Hört sich banal an, ist aber wirklich großartige, weil ganz mal was ganz anders und mit viel Liebe gemacht!

Zum Spiel auf Playauditorium.com

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Das Internet als Spielwiese

Das Internet wimmelt inzwischen nur so von RPG, Browser Games und virueller Welten.
In manchen wird sogar das Internet selbst zur Spielwiese.

So zum Beispiel bei ForumWarz. Dieser BrowserGame simuliert das Internet und bietet dabei gleichzeitig eine geniale Parodie auf alles was sich in den weiten des WorldWideWeb so findet.
So lüftet das Spiel zum Beispiel das große Geheimnis, weshalb Foren immer wieder zugespammt werden. Dafür gibt es nämlich Punkte und man wird hochgelevelt und oft stehen dahinter bedrohliche Organisationen, die den Auftrag dazu geben.
Man selbst schlüpft in diesem Spiel in die Rolle eines solchen Forenspammers (was für einige von euch sicher keine allzu große Umstellung ist) und muss als Camwhore, Troll oder Emo Kid versuchen möglichst viele Foren durch Sachfremde Postings und Spam zu zerstören. Wenn man dann von den Usern deshalb beleidigt wird, krazt das natürlich am Ego, also passt auf, dass ihr hier nicht zu Grunde geht.

Doch das ist nicht alles über sTalk wird man immerwieder angesprochen und mit Sondermissionen ausgestattet. So soll man zum Beispiel einem verzweifelten Fetischisten ein Bild von Yuriko-chan bedeckt mit Eiweiß und Brotkrumen besorgen oder einem Herrn Fist-It äh Fix-it helfen das Forum der Konservative Kristian Koalition zu zerstören.

Gegen Später kann man dann auch eigene Missionen basteln oder die von anderen Usern spielen. Dieses Game bietet eine herrliche Parodie auf das gesamte WWW und einige der dortverkehrenden Typen.

Bei PMOG – The Passively Multiplayer Online Game wird tatsächlich gleich das komplette reale Internet zu Spielwiese.

Durch ein kleines Plug-In in den Firefox Brwoser kann man während man ganz mormal durchs Netz surft CharacterPoints sammeln und anderen Mitspielern auf verschiedenen Seiten Minen oder Geschenke hinterlassen.

Auch hier gibt es Missionen bei denen man auf den Pfaden anderer Spieler das Internet entdecken kann und man kann selbst andere auf interessante Seiten des Webs führen. So wird das ganze zu einer spielerisch großen Linksammlung auf der es immer neues zu entdecken gibt, aber passt auf, dass ihr dabei nicht in eine Mine tretet. ;)

Man sieht sich in den Weiten des Internets.