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Social Media Geheimnisse | morgenlinks

Leider schaffe ich die morgenlinks diese Woche nur ohne Video, weil es morgen nach Hamburg geht und ich noch an einem Kundenvideo sitze. Aber es gibt zu viele spannende Links, als dass ich dich ohne Links zurücklassen möchte. Also los gehts:

If a tweet worked once, send it again — and other lessons from The New York Times’ social media desk

(Michael Roston, niemanlab.org)
Lehren vom Social Media Desk der New York Times. Viel spannendes für Redaktionen dabei, zum Beispiel wie sie auch die persönlichen Twitter-Accounts der einzelnen Redakteure retweeten um deren Marke zu stärken. Spannende Blick auf die Social Media Geheimnisse der New York Times.

Die digitale Kränkung des Menschen

(Sascha Lobo, faz.net)
Die dpa meldet, dass Sascha Lobo beleidigt ist, weil jemand sein Internet kaputt gemacht hat. Aber inzwischen gibt es auch den ganzen Text online. Er ist sehr lesenswert und wie so oft bei Lobo weniger platt, als die Zusammenfassungen erwarten lassen. Mich würde aber auch deine Meinung interessieren, also schreib mir doch gerne, was du dazu meinst.

Sponsor gesucht

Damit ich in Zukunft nicht andere Videos oder Beschäftigungen vorziehen muss, würde mir ein Sponsor sehr helfen, das hier am Laufen zu halten. Wenn du also, viele Gleichgesinnte erreichen möchtest, oder jemanden kennst, dem das so geht: Melde ich.
 

Herausforderung Startseite im Journalismus – Redakteur vs. Algorithmus

(Björn Schuhmacher, björn-schuhmacher.info)
Über algorithmisch erstellte Zeitungen, hatten wir es beim Guardian bereits. Nun macht sich auch Björn Schuhmacher Gedanken, wie Algorithmen eine journalistische Startseite unterstützen können, er hat vor kurzem einige neue Lokalseiten gestartet. Sein Fazit:
[quote_box_center]Der Redakteur sollte weiterhin die Hoheit über die Startseite und die Inhalte behalten, aber er kann mit Hilfe der Technik die Reichweite der Artikel steigern.[/quote_box_center]

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Frechness siegt & ein unbeschriebenes Blatt für 2014

Frechheit siegt

(Constatin Seibt, tagesanzeiger.ch) Constatin Seibt, den ich hier sicher schon zigmal verlinkt habt, schreibt „Frechheit ist – im Gegensatz zu jeder anderen Industrie – im Journalismus eine der wichtigsten Waren: als Rohstoff, Haltung und Produkt.“ Und zählt einige Beispiele auf, wie Jon Stewart, der vom jungen Publikum inzwischen als beliebtester Nachrichtenmoderator gilt, oder in Deutschland die „heute show„. Von mir noch ein Beispiel, das es mit Frechheit zu einer Menge bringt: Tilo Jung mit seiner Sendung „Jung & Naiv“. Absichtlich stellt er in seiner YouTube Sendung den Politikergästen naive Fragen und kommt damit zu direkteren Antworten, als viele Journalistenkollegen.

Building a better nest: Inside Twitter’s continuous redesign

(Casey Newton, theverge.com) Schöner Artikel bei The Verge mit einem Blick hinter die Entwicklungskulissen von Twitter. Wie man sich konstant verändert. Dabei wird man auch ein gutes Stück mehr Facebook… Ich glaube ja die Tage des Streams sind gezählt.

The Builder’s High

(Michael Lopp, randsinrepose.com) Der perfekte Artikel zum Jahresstart von Michael Lopp: [quote_box_center]Is there a Facebook update that compares to building a thing? No, but I’d argue that 82 Facebook updates, 312 tweets, and all those delicious Instagram updates are giving you the same chemical impression that you’ve accomplished something of value. Whether it’s all the consumption or the sense of feeling busy, these micro-highs will never equal the high when you’ve actually built.[/quote_box_center] Lasst uns 2014 eine Menge zusammen bauen.

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Buzzfeed & Viralität morgenlinks Youtube News & TV 2.0

Der Untergang der Blogs & der Welt

Ich hab tatsächlich noch eine Weihnachtsausgabe geschafft und hoffe der Newsletter generiert nicht nur Auto-Responder. Hab mir fürs Video doch extra eine Mütze angezogen

 

 

The veracity of viral

(niemanlab.org, Felix Salmon)
Das Niemanlab hat Menschen aus allen Ecken der Medienwelt, zu ihrer Vision für 2014 befragt. Darunter z.B. Jason Kottke, der mit kottke.org, das am längsten durchgängige Blog betreibt und der schreibt, dass die Blogs inzwischen gestorben sind. Eine insgesamt spannende Serie, durch die man sich über die Feiertage mal durchklicken kann. Ich habe die Vorhersage von Felix Salmon verlinkt, der sagt das wir uns 2014 noch intensiv mit viralen Geshichten und ihrem oft fehlenden Wahrheitsgehalt auseinandersetzen müssen und sich Medienunternehmen überlegen müssen, ob sie auf virale Züge aufspringen, um Klicks abzugreifen, oder ob sie lieber seriös bleiben.

 

Das Internet als Retter des Fernsehens – Linearer Sternenstaub

(taz.de, Julie Neumann)
Die taz über journalistische Formate auf YouTube. Auch ich hatte ja schon über die YouTube-Nachrichten „Was Geht ab?!“ und die Forderung nach einem öffentlich-rechtlichen YouTube-Netzwerk geschrieben. Die taz fast schön zusammen, was sich in diesem Feld gerade so alles tut.

 

How The Media Will Report The Apocalypse

(buzzfeed.com, Tom Phillips)
Es gibt wohl keinen besseren Abschluss für dieses Jahr als einen Buzzfeed Artikel. Eine herrlich satirische
Zusammenstellung, wie unterschiedliche Medien den Weltuntergang begleiten würden.

 

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Was läuft falsch bei den Zeitungen? | morgenlinks

 

What was wrong with newspapers in 1965?

(Jim Reomenesko, jimreomensko.com)
Die Kritik an Zeitungen und der Eindruck, dass da was falsch läuft ist älter als das Internet. In 1965 hat Newsweek schon gefragt: „What’s wrong with newspapers?“ und interessanterweise sind die Kritikpunkte von damals beinahe dieselben wie heute: Zu langsame Adaption von neuen Technologien, schlechte Bezahlung der Journalisten und eine lieblose Zusammenstellung.

 

Algorithmic generated Guardian Newspaper

(Rene Walter, Nerdcore)
Tatsächlich lieblos ist dabei die Zusammenstellung eines neuen Projektes des Guardian. Diese übernehmen nämlich Roboter, beziehungsweise Algorithmen. „The Long Good Read“ heißt die daraus entstehende Gratiszeitung, die wöchentlich die besten und beliebtesten Texte zusammenfasst. Ist das die Zukunft?

 

Im Bett mit Embed

(Jörgen Camrath, joca.me)
Artikel von Zeitungen genauso einbinden, wie YouTube-Videos oder Tweets. Wie das aussehen könnte hat sich Jörgen Camrath mal überlegt. Ich finde es sicher nicht für alles passend, aber würde uns in Deutschand mit dem Leistungsschutzrecht in Kraft vermutlich helfen.

 

Die letzet Ausgabe der morgenliunks vor Weihnachten, wie es aussieht. Wenn ihr aber im neuen Jahr dabei sein wollt, wenn es um die Zukunft der Medien und des Internet geht, dann abonniert am Besten den Newsletter:

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Buzzfeed & Viralität

Was würde eigentlich Joseph Pulitzer zu BuzzFeed sagen?

Was würde eigentlich der große Joseph Pulitzer zu der Art sagen, wie BuzzFeed und Co. heutzutage Nachrichten aufbereiten? Der Mann hat ja eine Menge kluge Sachen gesagt, unter anderem auch diese Anleitungen für die Verbreitung von Nachrichten:

[quote_box_center]Put it before them briefly so they will read it,
put it before them clearly so they will appreciate it,
put it before them picturesquely so they will remember it

and, above all, put it before them accurately so they will be guided by its light.[/quote_box_center]

Kurz, klar, bildlich? Das kann BuzzFeed. Stärker als auf Listen kann man Nachrichten ja kaum runterbrechen und beinahe alles wird konsequent mit GIFs bebildert.

[quote_left]“Put it before them picturesquely so they remember it.“ [/quote_left]Das bedeutet natürlich nicht, das alles was BuzzFeed macht gleich pulitzer-preisverdächtig ist. Auf gar keinen Fall. Man kann sich auch Streiten, wie viele der Listicles überhaupt nachrichtlichen Inhalt haben.  Ich möchte dem guten Mann auch nicht die Worte im Mund herumdrehen, auf das er dasselbe nicht in seinem Grabe tun muss, aber in dem Satz oben geht es  auch nicht um Inhalte sondern um die Form. Und da, das haben wir ja auch in den letzten Morgenlinks angesprochen, können sich Journalisten noch einiges abgucken, um News zu einer Verbreitung zu verhelfen. Schließlich fängt auch jeder Satz mit „put it before them“ an und „them“ sind heute eben die meiste Zeit auf Facebook unterwegs, also muss man dahin um ihnen etwas vorlegen zu können.

Nun liegt der Erfolg von BuzzFeed nicht alleine an der Form, sondern vor allem auch an der hochgradigen Emotionalisierung der Inhalte. Jede Überschrift enthält neben einer Zahl ein sehr bildliches Adjektiv, wie „shocking, amazing…“ und hier kommt man schnell in Konflikt mit dem letzten und wichtigsten Punkt: Der Sorgfältigkeit. [quote_right]“Above all, put it before them accurately.“ [/quote_right]Wenn ich alles auf Emotionen und in ein Listenformat biege, fange ich schnell an auch Fakten zu verbiegen.  Doch insgesamt wir Journalismus schon lange gelehrt, möglichst die Emotionen vorzubringen, um den Nutzer mitzunehmen.
Die Frage ist immer wie gut man das macht.
Deshalb ist ja auch nicht aller Journalismus pulitzer-preisgekrönt.

Bild: AttributionShare Alike Some rights reserved by sigsegv

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Buzzfeed & Viralität morgenlinks

So geht viraler Content richtig | morgenlinks

Planet Money makes a T-Shirt

(npr.org)
Tolles Multimedia Erklärstück von NPR über den Weg eines T-Shirts. Besonders finde ich hier, dass die Story auch rein über die Videos funktioniert und ich dann bei bestimmten Aspekten tiefer in den Text eintauchen kann. Das ist nämlich noch ein
Experimentierfeld bei dieser Art geschichten zu erzählen: Wie fürhre ich den Zuschauer durch den Erzählstrang und wo nehme ich ihn an die Hand oder lass ihn umherwandern, ohne dass er gleich das gefühl hat etwas zu verpassen.

 
Viral done right

(Ann Firedmann, cjr.org)
Wieviel BuzzFeed darf nun Journalismus? Das Columbia Journalism Review arbeitet heraus, welche Aspekte man sich herausgreifen darf und wo man sich insprieren lassen sollte, ohne in inhaltsleere Clickbaits abzudriften.

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Snowden and Greenwald: The Men Who Leaked the Secrets

(Janet Reitman, rollingstone.com)
Tolles Portrait im Rollling Stone über die zwei Männer hinter den Leaks. Seit der Videoaufzeichnung habe ich es auch komplett durchgelesen und kann sagen: Ja, es lohnt sich.

 

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Bewegen & Beschäftigen Youtube News & TV 2.0

Der Versuch eines regionalen YouTube Nachrichten-Formats

Regionale Nachrichten auf YouTube in einem kurzen, ansprechenden Format, dass ist der Versuch hinter Spundekäs.

Ich bin ja derzeit teilzeit für die Verlagsgruppe Rhein-Main tätig, die unter anderem die Allgemeine Zeitung in Mainz aber auch den Wiesbadener Kurier herausbringt. Darüberhinaus hat man hier auch im Haus eine eigene Magazin-App entwickelt und die „Äppsch“ veröffentlicht, die wöchentlich regionale Themen auf Tablet und Smartphone präsentiert. Als multimediale web 2.0 cross- transmediale Erweiterung haben wir uns außerdem ein regionales YouTube Nachrichten Format überlegt:

Das Spundekäsblatt, benannt nach der regionalen Spezialität Spundekäs, soll alle zwei Wochen regionale Themen aufgreifen und eben in einem YouTube- und webvideogerechten Format behandeln. Etwas kürzer, ein bisschen frecher und diskussionsfreudiger, als man das vielleicht sonst aus dem Lokaljournalismus gewohnt ist,  versuchen Ulla Niemann und ich dort darin Themen zu präsentieren die Mainz & Wiesbaden betreffen, aber auch über die Region hinausstrahlen. Zuletzt zum Beispiel berichteten wir über der Bau einer neuen Geheimdienstanlage in der Clay Kaserne in Wiesbaden-Erbenheim, von der es heißt, dass auch die NSA es sich dort gemütlich machen könnte.

(Da Ulla derzeit im Urlaub ist, habe ich darin alleine vor der Kamera herumgehampelt).

Ansonsten geht es oft um Bauvorhaben in der Region, zum Beispiel um das geplante ECE-Einkaufszentrum in Mainz. ECE betreibt in ganz Deutschland gläserne Konsumtempel und hat nun auch der Stadt Mainz versprochen für mehr Kundschaft zu sorgen. Ein Thema über das man wunderbar diskutieren kann.

Gedreht & geschnitten wird das Ganze übrigens von einem YouTuber: Aidien von thePort. Das Ziel dahinter ist klar: Eine Zielgruppe erreichen, die vielleicht nicht mehr ganz so oft eine Zeitung in die Hand nimmt. Deshalb haben wir als Social Media Begleitung auch tumblr gewählt. Einmal, weil wir dort im Gegensatz zu Facebook noch nicht präsent sind und man ja immer mal Neues ausprobieren sollte. Außerdem ist genau dort auch eine Zielgruppe unterwegs, die man guten Gewissens als zeitungsfern bezeichnen kann. Es ist dabei gar nicht so einfach auf tumblr Kontakte aus der Region zu finden, geschweige denn Inhalte. Diese bestehen nämlich tatsächlich oft aus Pornografie und Nacktfotos. Aber es gibt auch tolle Fotografen und Geschichtenschreiber in der Region, die man aufgreifen und ansprechen kann.

Das Schöne ist, dass wir ausprobieren und uns sicher noch verbessern können, aber uns schon ganz gut an ein Format herangetastet haben, das auf YouTube funktioniert und nicht nur Boulevard-Themen spielt. Die Abrufzahlen sind zwar noch keineswegs astronomisch, in welche Höhe die mit rein regionalen Inhalten klettern können, steht aber auch nochmal auf einem eigenen Blatt.

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Buzzfeed & Viralität morgenlinks Siebbelag

Die Kraft hinter Social Media Marketing | morgenlinks

 


Wie findest du Wasser?

(Dirk von Gehlen, dirkvongehlen.de)
BuzzFeed ist mal wieder Thema. Ist das nun Journalismus oder nicht und wenn ja wieviel? Dirk von Gehlen geht mal zwei Schritte zurück und sagt das Wichtigste: Es geht um digtale Verbreitung und hier hat BuzzFeed eben eine neue Währung gefunden. Außerdem schaffen sie es sehr genau Nischen mit viralem Content zu bedienen.

 

Riding the Hashtag in Social Media Marketing

(David Segal, NYtimes.com)
Die New York Times portraitiert Gary Vaynerchuk, der einmal die Woche seine rund eine Millionen Twitter-Follower fragt: „Is there anything i can do for you?“. Ausserdem ist er Gründer von VaynerMedia, die verantwortlich sind für eine große Menge von Ads, die nahe am Content liegen oder irgendwo dazwischen. Spannendes Stück zu Social Media Marketing und wie es einfacher wird mit Facebook zielgenau immer günstiger Zielgruppen zu erreichen und das die Werbebudgets wandern lässt.

(Hattip an @alexmatzkeit)

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*In einer früheren Version dieses Artikels

(Hakan Tanriverdi, kleinerdrei.org)
@HakanTee ist junger Journalist und nach der DJS nun bei der Süddeutschen. Er hat aber auch das Blog kleinerdrei mitgegründet und schreibt dort auf, wie es ist nach jeder Artikelveröffentlichung sich vor Fehlern zur fürchten. Dem kleinen Korrektursternchen am Ende des Satzes.

 

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Flimmern & Sehen Kleines Fernsehen Youtube News & TV 2.0

TV 2.0 – Der lange Weg zu Online First

Kurz nach dem Start seines Neo Magazin feierte Jan Böhmermann nicht seine Quote, sondern dass er in der Mediathek fast doppelt so viele Abrufe hatte.

Damit kokettiert Böhmermann auch schon zuvor. So auch in einem Neon-Interview zur Talkshow Roche & Böhmermann in zdf-Kultur:

Sie werden nicht müde zu erwähnen, wie wenige Zuschauer Sie haben. Nur 0,3 Prozent Marktanteil. Aber ist es nicht auch wahnsinnig befreiend, nur im Nischenfernsehen zu sehen zu sein?

Das ist natürlich Koketterie, wir haben im Internet bis zu 290 000 Views pro Folge, das ist sehr gut. Wir stehen in den Podcastcharts auf Platz eins oder auf zwei. Für meine Generation sind wir da wo es wichtig ist. Deswegen kann ich über die klassische Quote Witze machen: Weil sie letztlich für uns nicht relevant ist.

Online First

Die Fernsehquote ist nur ein kleiner, wenn auch im geschäftlichen Sinn entscheidender, Teil, wenn für Formate immer öfters gilt: Online First. Während einem Seminar vor einem Jahr berichtete der Redaktionsleiter von Zapp, dass inzwischen die wütenden Beschwerden nicht mehr nach der Sendung eingehen, sondern erst im Laufe des nächsten Vormittags, wenn das Publikum sie in Ruhe in der Mediathek geschaut hat. Deshalb gehen einzelne Sender soweit, ihre Inhalte oder einzelne Sendungen sogar schon vorab online verfügbar zumachen. Peter Frey, Chefredakteur des ZDF, bestätigte dies im Interview: „Wir sind bei einem Online First insofern, dass wir viele Dokumentationen auf unsere Internetplattform stellen, bevor sie dann im Fernsehen sind.“

Kanal nicht nur spielen, sondern denken.

Eine zeitlich frühe Verfügbarkeit auf dem Online-Kanal allein macht jedoch noch kein Online First. Dazu gehört viel mehr, wie die Präferenzen in der Produktion gesetzt werden und auf welchen Kanal ein Format angepasst wird. Darum ging es mir auch, als ich etwas provokativ forderte: „Statt Jugendsender: Ein Öffentlich-rechtliches YouTube-Netzwerk“. Es geht darum die Gesetzmäßigkeiten des Medium in die Produktion einzupreisen und die Nutzungsgewohnheiten zu berücksichtigen. Die Zeitungen haben dafür auch lange gebraucht, zwar sind inzwischen Nachrichten selbstverständlich sofort online verfügbar, die passenden Erzählformen sind aber erst im Nachhinein entstanden und es kommen weiter neue hinzu, die die Möglichkeiten des Mediums umarmen. Ich sage wohlgemerkt nicht, dass man nur noch fürs Internet produzieren soll, sondern kanalspezifisch. Wenn man trennt, was gut im Netz funktionieren soll, kann man sich im Fernsehen auch wieder auf das konzentrieren, was Fernsehen toll kann.

Hier hat das Fernsehen noch einen weiten Weg vor sich. Schon einen Schritt gegangen ist darauf Jan Böhmermann mit seinem „neo magazin“. Nicht nur setzte er im Voraus massiv auf Trailer in den sozialen Netzwerken, sondern hat in der Sendung auch Einspieler die im Nachhinein überdurchschnittlich gut auf YouTube funktionieren. Immer wieder betonte Böhmermann in der letzten Ausgabe des neo magazin, das man keine Internetsendung ist. Dazu sagt die Fernsehquote etwas anderes.

Bild:  Some rights reserved by angelrravelor
Dieser Beitrag erschien zunächst für das TV2.0-Blog

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Zu viele Thesen zum Journalismus & die Größe von reddit | morgenlinks

Diese Woche werde ich thesenmüde und außerdem könnte die Zeitung ja mal zu einer Plattform werden.

237 Thesen zur Zukunft des Journalismus

(Sebastian Langer, sebastian-langer.net)
Aktuell ist es wieder in Thesem zur Zukunft des Journalismus zu formulieren, der DJV und auch die spannende Veranstaltung #vololab sahen sich jüngst dazu befähigt. Sebastian Langer hat mal noch einen Blick zurückgeworfen und die bisherigen erschienen Thesen zur Zukunft des Journalismus in ihrer Gänze erfasst. Ich würde mir ja wünschen, dass sich langsam mal aufmacht und diese Thesen überprüft. Dazu sind Hypothesen in der Wissenschaft gemacht: Man formuliert Sie, um sie dann zu validieren oder zu verwerfen. Wir haben da erstmal noch ein paar aufzuholen, bevor wir weitere Thesen aufstellen.

 

Die Nachrichten sind nichts mehr wert. Eröffnen wir einen Salon!

(tagesanzeiger.ch, Constantin Seibt)
„Es wird Zeit, dass die Zeitung etwas wieder eröffnet, was an ihrer Wiege stand: den Salon des 18. Jahrhunderts. Damals, zu Beginn der Aufklärung, zeichnete sich ein Salon dadurch aus, dass er die interessanten Köpfe sammelte, unabhängig von Titel und Stand.“

 

«Du hast keine Kontrolle – und das ist gut so»

(tageswoche.ch)
Ein Interview mit dem Geschäftsführer von reddit. Einem Netzwerk, das nich immer unterschätzt wird und das man wohl nur verstehen und schätzen kann, wenn man sich hineinstürzt (wie bei allen?). Die Größe von reddit verdeutlicht das hier aber ganz gut:
«Das ‚AMA‘ (Ask me anything) mit Barack Obama war nur für fünf Prozent des Traffics verantwortlich, den wir an diesem Tag hatten. Dieses mit Abstand populärste Ereignis, das wir je hatten, ist sehr klein im Vergleich zur Aktivität, die wir sonst auf der Seite haben.»
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