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Flimmern & Sehen Netz &

Websehen (4): Dein Gesicht ist ein Saxophon

Fans von Mad Men, Freunden und Gegnern von Werbe- und Marketingindustrie sei diese Webserie ans Herz gelegt: Your Face is a Saxophon. In der Werbeagentur Buzzword k Marketing geraten Andrew Shole (A. Shole) und Eddie aneinander. Eddie ist neuer kreativer und Andrew, in erster Linie Arschloch. Nett von Plankhead animiert treffen also diese und mehr Charaktere aufeinander und persiflieren die Werbeindustrie. Achja und alle haben Gegenstände als Köpfe.

Your Face is a Saxophone is an animated series — a bizarro-surreal satire of the advertising industry, and the people who work in it because they couldn’t find a job in what they actually went to art school for. Also, everyone has inanimate objects instead of heads for some reason.“

Bislang existieren zwei Episoden, das Team arbeitet aber an einer dritten. Dafür suchen sie auf ihrer Webseite noch Unterstützer. 3000 $ wollen sie zunächst crowdraisen. Sollte eigentlich nicht so schwierig sein, wenn man bedenkt, was bei Kickstarter derzeit sonst alles durch die Decke geht. Unterbrochen wird die Serie immer wieder von netten Fake-Werbungen und ist ansonsten darf man mit ihr alles machen: watch, download, share, remix, repurpose, or do anything else with them completely free of charge. Auf der Webseite kann man sich auch die Figuren herunterladen oder auch fern vom finanziellen Unterstützung bieten.

Mir hat die Serie sehr gut gefallen und es würde mich freuen, wenn eine dritte Episode zu Stande kommt.

Hier noch ein kurzer Trailer der Serie, oben die ersten beiden Folgen.

Man kann die Macher auch flattrn, ebenso wie uns.

Mehr…

Noch was anderes in eigener Sache: Wir sind für die Superblogs 2012 nominiert. Natürlich ist das vor allem ein Linkbait für die ausrichtende Firma, trotzdem freuen wir uns über Votes. Ihr hab dafür die Chance ein neues iPad zu gewinnen, eure e-Mailadressen werden angeblich nicht missbraucht, also tut uns doch den Gefallen und stimmt hier für netzfeuilleton.de.

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Netz & Zeitung

Presse-Zitate: Offline hui, Online pfui!

Am Donnerstag war es wieder so weit: PMG hat sein Zitateranking veröffentlicht. Darin wird ermittelt, welches Medium im letzten Quartal am häufigsten zitiert wurde. Jetzt muss man erklären: Obwohl die PMG eine Gesellschaft der Verlage Burda, FAZ, Gruner + Jahr, Springer, dem Süddeutschen Verlag und der Verlagsgruppe Handelsblatt auch der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ist, geht es bei dieser Erhebung nicht darum die Zitierenden abzumahnen, nein, im Gegenteil. Während man online befürchten muss eine Rechnung präsentiert zu bekommen, wenn man auf einen spannenden Artikel verweist, ist es offline so, dass sich die jeweiligen Zeitungen darüber freuen erwähnt zu werden und damit brüsten, im Ranking vorne zu stehen.

Es gilt als Prestige bei diesem Ranking möglichst weit oben zu stehen. Ein vielzitiertes Medium ist einflussreich, wichtig und wird von vielen Entscheidern gelesen. Den Werbekunden versucht man das mit höheren Anzeigepreisen zu verkaufen. Es ist sogar so, dass die Medien versuchen, die Anzahl der Zitate in die Höhe zu  treiben: Der SPIEGEL verschickt am Wochenende Vorab-Pressemitteilungen mit den wichtigsten Geschichten der folgenden Montags-Ausgabe. Auch andere Medien machen das, wenn sie exklusive Geschichten haben. Für manche Regionalzeitung ist es das Größte, wenn eine ihrer Meldungen von der dpa übernommen wird. Der SPIEGEL geht noch weiter: Auf seiner letzten Seite im Heft zeigt er stolz, wo seine Geschichten überall aufgegriffen worden sind.

Online gilt hier natürlich anderes: Dafür, dass andere Seiten wenige Zeilen übernehmen, soll ihn Zukunft Geld fließen: Die Verlage fordern ein Leistungsschutzrecht, dass ihnen ermöglicht Google und anderen die Zitation ihrer Berichte in Rechnung zu stellen.

Nun muss man sich mal ansehen, was die Verlage für ein Zitat bislang bekommen: Offline werden sie, wenn einer ihrer Berichte aufgegriffen wird, mit dem Hinweis „, wie das Medium XY berichtete“ in dem anderen Medium belohnt sowie einem höheres Platz in dem einmal im Quartal erscheinenden Zitate-Ranking. Wenn sie Pech haben und die Konkurrenz sie nicht namentlich zitieren möchte steht da aber nur „Medienberichten zu Folge“.

Online bekommen sie im Optimalfall eine Erwähnung und einen Link zu ihrer Originalgeschichte, dadurch mehr Besucher und ein höheres Google-Ranking (was wieder mehr Besucher zur Folge hat). Man darf annehmen, dass die Konversionsrate derjenigen, die auf einen Link in einem Artikel klicken deutlich höher ist, als die derjenigen, die nach einem Bericht in der Süddeutschen, der den Spiegel zitiert, zum Kiosk laufen und sich den Spiegel tatsächlich kaufen.

Ein Onlinezitat bringt somit also deutlich mehr, als die Offline-Erwähnung, vorausgesetzt die Medien würden sich endlich flächendeckend dazu durchringen, die Konkurrenz für spannende, exklusive Berichte zu verlinken.

Es lohnt sich auch noch einmal kurz auf den Inhalt der Zitate einzugehen: Während Google dafür zur Kasse gebeten werden soll, dass sie die Überschrift und die ersten 3 Sätze automatisiert übernehmen, ist es in den Medien oft so, dass versucht wird möglichst alle Details der Geschichte zu übernehmen. Schließlich möchte man seinen Leser ja informieren. Über die daraus mögliche resultierende Art des Geschichten-Umschreibens kann man sicherlich noch gesondert diskutieren. Aber es wird deutlich, dass Google-Zitate, die ein Interesse haben, Leser weiterzuleiten, aus irgendeinem Grund böse sind und die Zitate anderer Presseverlage, die die Leser bei sich halten wollen und möglichst alles übernehmen, aus irgendeinem Grund gut und prestigeträchtig sind. Verkehrte Welt.

Bild: Bestimmte Rechte vorbehalten von Jinx!

 

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Netz &

Interviews und Berichte von der CeBIT

Wer sich fragt, warum es hier gerade etwas ruhiger zu geht, dass liegt unter anderem daran, dass ich aktuell für monster.de auf der CeBIT unterwegs bin. Für die führe ich dort einige Interviews, es geht natürlich vor allem um Recruiting und Human Ressources im IT-Bereich. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, oder wen das interessiert, der kann sich hier meine bisherigen Machwerke in a Nutshell anschauen. Es gibt auch den ein oder anderen guten Bewerbungstipp.
Für alle anderen sind auch ein Interview mit Miachel Ballack und eines mit Barack Obama dabei. Oder zumindest deren Doubles.

In den nächsten Tagen wird die Playlist noch erweitert, bzw. es gibt auch aktuelles auf der Facebook-Seite von Monster.de.

 

(Für meine Tätigkeit auf der CeBIT werde ich bezahlt, für dieses Posting nicht. Ich veröffentliche das hier zu Dokumentations- und „falls es wen interessiert“-Zwecken.)

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Bewegen & Beschäftigen Netz & Politik

Ihr Tweet ist in diesem Land leider nicht verfügbar

Twitter hat gerade einen Blogartikel veröffentlich, der da heißt: „Tweets still must flow“. Hinter diesem euphemistischen Titel verbirgt sich nichts anderes als eine länderspezifische Zensurinfrastruktur.

Ab dem heutigen Tage will Twitter damit anfangen bestimmte Tweets in bestimmten Ländern zu blockieren.

As we continue to grow internationally, we will enter countries that have different ideas about the contours of freedom of expression. Some differ so much from our ideas that we will not be able to exist there.
[…]

Starting today, we give ourselves the ability to reactively withhold content from users in a specific country

Dabei will man sich wohl an die jeweils lokalen Gesetze halten, so ist in dem Beitrag explizit die Rede von Deutschland und Frankreich, die Nationalsozialistische Inhalte verbieten. Gemeint sein dürften aber eher Länder wie China.

Mit der Selbstunterwerfung der Zensur sichert sich Twitter den Zugang zum chinesischen Markt, momentan ist dort vor allem der Microblogging-Service von Sina Weibo verbreitet. Andere Dienste, wie Baidu und Fanfou wurden dort bereits abgeschaltet, weil so kritische Themen wie Menschenrechte oder Liu Xiaobo angesprochen wurden.

Welche Prinzipien genau gelten ist unklar, in ihrem ersten Hilfe Artikel sprechen sie nur davon, dass:

Many countries, including the United States, have laws that may apply to Tweets and/or Twitter account content.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich Twitter von einer freien Meinungsäußerung in restriktiven Ländern abkehrt. Ein Assad wird sich in Syrien nicht mehr die Mühe machen müssen alle Nachrichten seines Volks zu überwachen, er erlässt ein Gesetz, dass kritische Inhalte verboten sind und dann übernimmt das Twitter für ihn. Twitter wird nicht dazu beitragen, dass Menschen in China davon erfahren was in Tiananmen geschehen ist.

Eine Twitter Revolution wird es nicht mehr geben.

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Bewegen & Beschäftigen Netz &

Medienlandschaft der Zukunft – Was glaubt ihr?

Wo ist die Zukunft hin? Und was bedeutet Sie für die Medien? Darüber haben Alex Boerger und ich uns in dieser Folge von „Wo ist die Zukunft hin?“ unterhalten.

 

 

Das ganze gibt’s auch wieder ohne Gesichter und nur mit Ton:

Und nun zum wichtiger Part:

Welche Visionen habt ihr für die Zukunft der Medien? Schaut mal nicht nur auf 2012, sondern ruhig 10 Jahre in die Zukunft, was glaubt ihr wie könnte die Information der Öffentlichkeit organisiert sein? Wer könnten die Player im Markt sein und wie ist es aufgebaut? Spinnt einfach mal rum, entwickelt Ideen und werdet konkret.
Diese Ideen könnt ihr gerne in eurem eigenen Blog, hier als Kommentar, oder auf Youtube als Videoantwort posten. Ich werde Eure Vorschläge dann sammeln und in einem neuen Artikel aufgreifen. Ich bin gespannt auf eure Ideen und geb euch mal Zeit bis zum 05.01.2012.

Das war erst einmal die erste Staffel von „Wo ist die Zukunft hin?“, allerdings bin ich schon auf der Suche nach neuen Gesprächspartner und es wird im neuen Jahr sicher weitergehen. Youtube-Kanal abonnieren lohnt sich also, die TEDx-Interviews laufen ja auch noch weiter.

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Bücher Netz &

Test und erste Schritte mit dem Amazon Kindle

Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen behaupte ich, dass der amazon Kindle wohl eines der beliebtesten Weihnachtsgeschenke dieses Jahr wird. Deshalb habe ich den e-Book-Reader einem intensiven Weihnachtsgeschenkecheck unterzogen.
Da erfahrt ihr, was das Gerät taugt, was es als Geschenk taugt, worauf zu achten ist und wie die ersten Schritte ablaufen. Ausserdem kommt es zum großen Showdown: E-Book vs. Real Book!
Das ganze ist aufgeteilt in einzelne Videos, so dass ihr euch zu dem durch klicken könnt, was interessiert.

Solltet ihr euch entscheiden, den Kindle zu verschenken, freue ich mich, wenn ihr über diesen Partnerlink bei amazon shoppt, dann bekomme ich ein paar Cent. Euch kostet’s natürlich nicht mehr. Und ihr könnt demjenigen auch gleich einen Link zu diesem „Erste Schritte mit dem amazon Kindle“-Video dazu schenken.

Weitere Geschenkideen:

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Gesellschaft Netz &

Die Mechanismen der Onlinebeleidigung

„Das Kommentarfeld unter Artikeln: ein Trollhaus.“, schreibt Leo Lagercrantz in seinem Gastbeitrag „Vom Elend der Nutzerkommentare“ auf sueddeutsche.de. „Viele überfluten die Kommentarfelder mit Propaganda, Hassreden und Verleumdungen – oder genauer: mit Texten, die von den meisten Menschen in unserer Gesellschaft für Hassreden gehalten werden.“ Und tatsächlich bei dem Blick in die Kommentarspalten auch noch so honoriger Publikationen wird einem schlecht von all der Tastaturkotze, die dort verströmt wird. Doch wie ist es wirklich mit den Beleidigungen in Onlinemedien? Was funktionieren die Mechanismen und überlagern eventuell nur wenige Beleidigungen eine im Prinzip sachliche Diskussion?

Im Rahmen des Seminars „Spezielle Wirkungsforschung“ an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bei Pascal Jürgens haben wir in einem kleinen Projekt eine Inhaltsanalyse von Kommentaren auf Spiegel Online durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung waren 10.000 Nutzerkommentare, die 2 Wochen nach dem Unglück von Fukushima zu Artikeln dieses Themas abgegeben wurden. Ich habe mir die Beleidigungen etwas genauer angeschaut. Hier einige Ergebnisse:

Nahezu ein Viertel der Diskussionsteilnehmer verwendet Fakten

Obwohl gerade Atomkraft und Fukushima ein sehr emotionales Thema sind enthielten 23 % der Diskussionsbeiträge Fakten oder zumindest Tatsachenbehauptungen. Dieser Anteil erscheint mir recht hoch, allerdings liegt mir kein Vergleich zu anderen Themen vor. Es könnte sein, dass es gerade nach Fukushima viele Erklärversuche der Reaktorbauweise gab und und die ständig neue Strahlenwerte ausgetauscht wurden und das zu einer höheren Faktendichte geführt hat, als es bei einem anderen Thema der Fall wäre.
Nichtsdestotrotz überraschte mich diese hohe Zahl, hatte ich doch beim Codieren der Beiträge das Gefühl, man schlage sich fast ausschließlich verbal die Köpfe ein.

14% der Kommentare sind beleidigend

Während durch die Zahlen oben der Eindruck einer sehr sachlichen Debatte entsteht, wird ein andere Teil der Diskussion sehr emotional geführt: Rund ein fünftel der Diskussionsbeiträge weisen entweder emotionale Äußerungen oder konkrete Beleidigungen auf. Eindeutige Ironie kommt in 12% der Beiträge zum tragen.

Mechanismen der Beleidigung 2.0

Wir kennen nun also die Tonalität der Debatte, doch wie sieht es genau aus? Wie wird auf bestimmte Äußerungen reagiert? Was provoziert Beleidigungen? Dazu habe ich mir angeschaut, wie auf bestimmte Textmerkmale regiert wird. Ein paar Zahlen:

  • Auf Emotionale Beiträge wird in 19% der Fälle beleidigend reagiert
  • Auf ironische Beiträge wir ebenfalls in 19% der Fälle mit einer Beleidigung geantwortet. 
  • Auf Beleidigungen folgt in einem Drittel der Fälle eine erneute Beleidigung.

All diese Punkte zeigen, dass eine emotionale Debatte schnell in Beleidigungen abdriftet.  Wurde erst einmal beleidigt folgt auch in  33% der Fälle eine weitere Beleidigung als Antwort. In allen drei Fällen konnte ein statistischer Zusammenhang nachgewiesen werden.

Auf Fakten reagieren nur 11% beleidigend

Kann eine Debatte versachlicht werden? Wie wird auf Fakten reagiert? Hier weißt die Statistik aus, dass nur in 11% der Fälle auf eine Tatsachenbehauptung mit einer Beleidigung geantwortet wird. Das liegt unter den „normalen“ 14% an beleidigenden Inhalten.

Thematisierung des Diskussionsklimas hilft nichts

Wenn eine Debatte in das Tal der Fäkalorgie abdriftet findet sich früher oder später immer einer, der entweder Hitler einwirft oder das Diskussionsklima in Frage stellt. Verbessert der Beginn einer Metadiskussion über die Diskussion die Diskussion? Eher Nein.

Zunächst einmal enthält über ein Fünftel der Beiträge, die das Diskussionklima zum Inhalt haben, selbst Beleidigungen. Das heisst, viele sprechen das mangelnde Niveau nicht gerade auf hohem Niveau an.
In der Folge antwortet wiederum ein Fünftel derer, die sich auf solche Metadiskussionsbeiträge einlassen, mit einer Beleidigung. Was dann passiert haben wir ja oben bereits gesehen.

Was folgt daraus?

Daraus folgt sicherlich, dass sich eine intensive Moderation der Nutzerkommentare lohnt. Filtert man beleidigende Beiträge frühzeitig raus, mindert man die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Beleidigungskarussell in Gang setzt. Faktenbeiträge hingegen tragen zu einer Versachlichung der Debatte bei.

Wer sich nun noch näher mit dem Thema beschäftigen will, der kann hier gerne das komplette Paper herunterladen. Darin gibt es noch mehr tolle Zahlen: Ich untersuche berispielsweise auch noch die Reaktionen auf häufige Reaktionsmuster (Frames) und wer so am liebsten beleidigt wird.

Ich bin bei all dem kein Statistikgott, also wer Rechen- oder Logikfehler findet, darf mich gerne darauf hinweisen. Wer das ganze hilfreich fand oder sich gefreut hat über die Zahlen, würde mich mit einem Klick auf den Flattr-Button erfreuen.

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Bewegen & Beschäftigen Netz &

Danke für die Zukunft, Steve

Ein Macintosh Classic war es, der bei meinen Eltern im Schlafzimmer stand und auf dem ich ab und zu spielen durfte, Billard in Graustufen. Und so war und wurde ich Teil einer Apple Familie, lachte mit meinem Vater über „DOSen“, nur um dann in der Pubertät selbst auf einen Windows PC umzusteigen, wegen der Spiele.

Doch die Genialität der Apple Computer überzeugte mich immer. Und mit einem iPod und einem Macbook kam ich dann wieder zurück in die inzwischen gewachsene Gemeinde. Es waren Details, die mich beeindruckten: Wie das Design des iMacs. Warum war vorher niemand darauf gekommen, das Computer keine grauen Kästen sein müssen? Spotlight, dass den Computer in Echtzeit durchsucht. Warum war das bis dahin so umständlich?

Schnell lernte ich, wer hinter den vielen genialen Ideen stand: Steven Paul Jobs, Gründer von Apple und war noch mehr beeindruckt von dem Genie das in ihm steckte. Kreativ, visionär und detailverliebt erschuf  und formte er die Zukunft.

In nur einem Leben revolutionierte dieser Mann mehrere Industrien und prägte unser aller digitales Leben: Die Musikindustrie krempelte er mit dem iPod komplett um, den Telefonmarkt mit dem iPhone, den Tabletmarkt kreierte er erst mit dem iPad und auch dem Kino fügte er mit Pixar viel neues hinzu. Ich glaube nicht, dass viele Menschen auch nur eines diese Felder so durchdachten, wie Jobs es tat.
Steve Jobs lebte in der Zukunft, sah was möglich war und machte es möglich.

Oder, wie Larry Page sagt „He always seemed to be able to say in very few words what you actually should have been thinking before you thought it.“ Oft wird er mit Henry Ford verglichen, zu recht, denn erfand Ford mitdem T-Modell das Auto für die Massen, so ging es auch Steve Jobs darum komplizierte Dinge allen zur Verfügung zu stellen. Vielleicht nicht preislich aber konzeptionell: Mit dem Apple stieg er in den Personal Computer Markt und machte diese erschwinglich, Programme wie iMovie machen jeden zum Regisseur und Garage Band jeden zum Komponist. Darum ging es ihm: Gute Produkte einer möglichst großen Maße zur Verfügung stellen und mit weniger als der Perfektion war er nie zufrieden. So wurde Apple zu einer Firma, die in erster Linie mit sich selbst konkurriert. Deren Anspruch es ist, die eigenen Produkte immer wieder zu überholen, während die Mitbewerber noch dabei sind den Vorgänger zu kopieren.

Wie schaffte er das? Mögliche Antworten bieten seine heute viel zitierte und inspirierende Rede in Stanford:

[quote_box_center]“When I was 17 I read a quote that went something like ‚If you live each day as if it was your last, someday you’ll most certainly be right.‘ It made an impression on me, and since then, for the past 33 years, I have looked in the mirror every morning and asked myself, „If today were the last day of my life, would I want to do what I am about to do today?“ And whenever the answer has been „no“ for too many days in a row, I know I need to change something. Remembering that I’ll be dead soon is the most important thing I’ve ever encountered to help me make the big choices in life, because almost everything–all external expectations, all pride, all fear of embarrassment or failure–these things just fall away in the face of death, leaving only what is truly important. Remembering that you are going to die is the best way I know to avoid the trap of thinking you have something to lose. You are already naked. There is no reason not to follow your heart.“[/quote_box_center]

Die permanente Aussicht auf den Tod als Antrieb, der ihn am Ende dann doch einholen sollte. Und dennoch wird er uns noch lange begleiten, mit seiner Firma Apple mit all den Dingen die er erschuf und die uns in dieser Form noch lange erhalten bleiben werden. „And there may be no greater tribute to Steve’s success than the fact that much of the world learned of his passing on a device he invented.“ (Barack Obama)

Ruhe in Frieden und Danke, Steve.

Bild: Apple.com

 

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Netz & Politik

Internetausdrucker beim Medienkompetenznetz

Das Medienkompetenznetz RheinMain vergibt jährlich den MKN-Award, seit diesem Jahr gibt es auch eine Kategorie online. Auch wenn am Bewerbungsverfahren sicher noch gefeilt werden könnte.

Medienkompetenz und Netz in einem, na das klingt doch gut und fortschrittlich. „Unter der Federführung der Stadt Mainz […] wurde in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung Frankfurt Rhein Main eine Mediendatenbank für die Medienwirtschaft im Rhein-Main-Gebiet geschaffen, um eine stärkere Vermarktung der Medienbranche auf nationaler und internationaler Ebene zu erreichen und eine Schärfung des Profils der Region zu generieren.“, so der Auftrag dieses Netzwerkes aus regionalen Partnern.

Auch wenn der Begriff der Medienkompetenz teilweise umstritten ist, sind sich doch alle einig, dass es wichtig ist, diese zu stärken.

So wird auch jährlich ein MKN-Award vergeben, für „die besten Unternehmensdarstellungen“. Das Event lässt dabei nicht zu wünschen übrig: „Auch 2005 war in der Medienstadt Mainz ‚Oscar-Atmosphäre‘.“

Und dieses Jahr gibt es dann auch tatsächlich zum ersten Mal die Kategorie online. Jawohl. Zwar wurde schon letztes Jahr der „Relaunch des Internetauftrittes der Marke ‚Schöfferhofer Weizen'“ ausgezeichnet, damals allerdings noch in der Kategorie „Sonderpreis“.  2010. Internet und so. Medienkompetenz.

Doch, was passiert denn nun, wenn man sich in der Kategorie online bewirbt? Mir liegt eine Antwortmail auf eine Bewerbung für die Kategorie Online vor:

„Da Sie sich mit einem Online-Auftritt beworben haben, können Sie die Farbausdrucke der Homepage auf CD brennen oder die Homepage abfilmen und gerne auch kommentieren. „

Ohne Worte.

Die Verleihung findet am 10. November wird im Rahmen des Branchentreffs ME-kom im Konferenzzentrum des ZDF statt. Veranstalter ist die Stadt Mainz.

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Netz & newshype

Nie wurden die Säue schneller durchs Dorf getrieben

Zu allererst: Nein, ich schreibe diesen Artikel nicht, weil wir mit Newshype eine, wie es heißt Konkurrenz, zu rivva entwickeln. Wir verfolgen einen anderen Ansatz und wir glauben einfach, dass Newsaggregation eines der großen Themen in weiterer Zukunft sein und bleiben wird. Deshalb beobachten wir natürlich auch alle Newsaggregatoren genau. Dabei ist mir heute folgendes aufgefallen:

Das sehr tolle und lesenswerte Interview von DWDL.de mit der ARD-Korrespondentin Annette Dittert mit dem Titel „Nie wurden die Säue schneller durchs Dorf getrieben“ tauchte heute morgen in meinem Feedreader auf.

„Nie wurden die Säue schneller durchs Dorf getrieben. Da hat natürlich auch das Internet seinen Anteil dran. Nicht mal als Urheber solcher Geschichten, aber als Beschleuniger.“

Wer sich erinnert, ich habe auf der diesjährigen Re:Publica einen Vortrag zu dem gleichen Thema gehalten. Also habe ich das Interview gelesen und danach über meinen Twitteraccount empfohlen und schonmal in die Linksammlung für unsere morgenlinks aufgenommen.

Kurz darauf tauchte das Thema auch bei Rivva auf:

  • Sechs Tweets
  • Einer davon von DWDL selbst
  • Zwei von mir über zwei verschiedene Accounts (@netzfeuilleton, @morgenlinks)
  • @Seriennews scheint ein Bot zu sein, der automatisiert alles twittert, was DWDL schreibt
  • Auch @wochenschau kann man eine gewissen bothaftigkeit, oder zumindest hohe Linkdichte nicht absprechen
  • Das letzte BuzzrankCurator ist ein anderer Newsaggregator der das Thema ebenfalls aufgriff. Dort reichen bereits zwei Tweets, um aufgenommen  zu werden.
    Allerdings muss man dazu sagen, dass sich Buzzrank eben auf ein sogenanntes „Curator Panel“ verlässt, also eine beschränkte Anzahl von Personen und dem scheinen sowohl ich, als auch @DWDL anzugehören.
„Nie wurden die Säue schneller durchs Dorf getrieben“, Annette Dittert scheint da nicht ganz unrecht zu haben.