Kategorien
Bewegen & Beschäftigen streamletter

Black Widow und Cruella Premiere bei Disney+

streamletter 59

Stream Video 🎬

ARD und ZDF wollen in den nächsten 2-10 Jahren mehr ins Internet

Tom Buhrow: ARD auf dem Weg zum non-linearen Content-Netzwerk

Tom Buhrow ist mittlerweile ein Fan des funk-Modells und macht in einem FAZ Beitrag den Vorschlag, die gesamte ARD zu einem non-linearen Content-Netzwerk auszubauen. Am liebsten sollen dabei alle Inhalten aus einer einzigen, großen öffentlich-rechtlichen Mediathek kommen. Einsparen will er dafür die Spartenkanäle. Die sind seiner Meinung nach linear tot. Warum verstehe ich nicht ganz. Ein Nutzerversprechen, wie: Ich kann zdf_info einschalten und bekomme eine Doku, ist doch viel klarer, als hier ist ein kompliziertes Sendeschema, schalte doch mal rein und lass dich überraschen. Vielleicht läuft eine Show mit Helene Fisch oder du bist mitten in einem Film oder es schreien sich 4 alte, weiße Männer auf Stühlen sitzend an. Interessanterweise lässt Buhrow aus, ob die dritten Programme für ihn als Spartenkanäle zählen.

Die Erneuerung des Radios hängt für ihn am Abschalten der UKW, was bislang aber nicht beschlossen ist. Erst dann könnte man genauer digital aussteuern und zum Beispiel Wellen und Programmfarben einfacher bundesweit zusammenlegen.

Außerdem sollen mehr Inhalte „Open Source“ sein, also Nutzer sollen sie eventuell weiterverarbeiten können.

ZDF selbstverpflichtet sich zu mehr Internet

Auch das ZDF will mehr ins Internet, schaut in seiner Selbstverpflichtung aber nicht auf die nächsten 10, sondern auf die nächsten 2 Jahre. Die zentralen Punkte sind dabei: Mehr digitale Kontaktpunkte schaffen, um den sich ändernden Nutzungsgewohnheiten Rechnung zu tragen. Dazu will man mehr Inhalte für junge Zielgruppen entwickeln. Instagram, sowie YouTube werden dabei explizit erwähnt. Man will 2021 eine genre- und ausspielwegübergreifende Zielgruppensystematik erarbeiten, um neue Formate zu entwickeln, zu distribuieren und zu evaluieren. Dadurch will man sich auch um deutlich mehr Diversität kümmern.

Disclosure: Ich arbeite hauptberuflich für das ZDF, bin aber gerade in Elternzeit.

Der Erfolg von Berlin – Tag und Nacht auf YouTube

DWDL schaut sich gerade mit hochgezogenen Augenbrauen an, was verschiedene TV Sender auf YouTube treiben. RTL 2 hat zum Beispiel sehr erfolgreich ihre Soap Berlin – Tag und Nacht auf die Plattform gebracht. Mehr als 1,3 Millionen Fans zählt die Dailysoap auf der Videoplattform und die meisten Folgen, die der Privatsender hier veröffentlicht, erreichen über 500.000 Aufrufe. Der Clou: Es werden eben nicht nur kurze Ausschnitte, sondern ganze, einzelne Handlungsstränge veröffentlicht. So akquiriert der Sender auch neue Fans für sein Format. Die diesem dann auch auf andere Plattformen folgen.

Amazon: NFL für die USA, Britney für Deutschland

Amazon hat sich alle Donnerstagabend Football-Spiele in den USA exklusiv gesichert. Ab 2023 bis 2033 werden diese nur noch mit Amazon Prime zu sehen sein. Das lässt sich der E-Commerce-Riese wohl rund 1 Milliarde $ pro Jahr kosten. Ein Großteil der Spiele bleibt aber bei den traditionellen TV Networks von Fox, Disney, ViacomCBS und NBCUniversal. Wobei diese, die Spiele auch auf ihren jeweiligen Streamingplattformen verbreiten wollen.

Facebook, das vor ein paar Jahren noch auf Sportrechte geschielt hat, hat inzwischen angekündigt, das sie dafür kein Geld mehr ausgeben wollen.
In Deutschland hat Amazon sich die Übertragungsrechte für die Dienstagsspiele der Champions League gesichert. Ein paar Baseballspiele der Yankees hat man sich übrigens auch noch gesichert.

Außerdem bringt Amazon die Doku Framing Britney zu uns. Produziert wurde sie ursprünglich von der „New York Times“ und wurde in den USA bei Hulu gezeigt. Hulu gehört auch zu Disney. Deswegen überrascht es fast, dass die Doku hierzulande nicht bei Disney+, zum Beispiel unter dem Star Label läuft, sondern beim Konkurrent Amazon Prime ab dem 5. April.

Schlagzeile:

  • Black Widow und Cruella feiern auf Disney+ Premiere, für eine zusätzliche Leihgebühr. Auch der nächste Pixar Film Luca soll wieder direkt auf die Streamingplattform wandern. Variety

Stream Audio 🎧

YouTube weiter erfolgreichster Musikstreamingdienst

Einer der wichtigsten Verwendungszwecke für YouTube ist Musik hören. So wichtig, dass die Videoplattform damit auch dezidierte Musikstreamingdienste in den Schatten stellt. Laut YouGov nutzen 35% aller Deutschen YouTube, um Musik zu streamen. Spotify kommt insgesamt nur auf 21%. Spannend wird es aber bei den 18-29 Jährigen: Hier nutzt tatsächlich jede:r Zweite Spotify. Auf dem dritten Platz folgt Amazon Musik, das bei Menschen über 45 sogar vor Spotify liegt.

YouGov | YouTube ist unter Deutschen beliebtester Online-Musikdienst

Hörtipp: Ear Hustle – Podcast aus dem Knast

Die meisten Crime Podcasts drehen sich um Verbrechen, vielleicht noch um die Gerichtsverhandlung. Aber was passiert eigentlich danach? Ear Hustle geht mittlerweile in die 7. Staffel und begleitet das Leben im Knast – und wird auch tatsächlich dort und von Häftlingen produziert.

Stream Social 📱

David Dobrik goes down

David Dobrik steht unter massivem Druck, wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ein Mitglied seines Vlog Squads. Einem seiner Kumpel wird vorgeworfen, am Rande eines Prank Videos eine Frau alkoholisiert und dann vergewaltigt zu haben. Dobrik selbst sagt am Ende dieses Videos: „We’re going to jail“. Der ehemalige Vine-Star und aktuell vielleicht erfolgreichste YouTuber hat gerade mit seiner Einwegkamera-App Disco 20 Millionen Dollar eingesammelt. Nun ziehen sich Sponsoren aus seinen Videos und Kapitalgeber wieder aus der App zurück.

Twitter testet YouTube Videos in der Timeline

Twitter lässt iOS Nutzer in einem Test YouTube Videos direkt in der Timeline gucken. Also ohne, dass ich die App verlassen und in die YouTube App wechseln soll. Sorgt sicher für eine längere und bessere Verweildauer in der Twitter App.

Jobs

Leite diese Mail gerne an einen interessierten Kolleg*in weiter, die dann auch den streamletter abonnieren kann.

Zum Abschluss hab ich noch einen coolen Link für Dich: Der digitale Nachrichtentest ist eine tolle Medienkompetenzübung rund um Fake News und Vertrauenswürdigkeit im Netz. Ich hab 25,5 Punkte bekommen und du?

Bleib gesund.

Jannis

@netzfeuilleton

Kategorien
streamletter

Analyse des deutschen Streamingmarktes

streamletter 58

Stream Video 🎬

Analyse des Streaming-Marktes in Deutschland

In der aktuellen Ausgabe der Media Perspektiven ist eine Analyse des deutschen Subscription Video on Demand (SVOD) Marktes erschienen. Ich habe mal ein paar interessante Dinge rausgepickt: Ende 2020 gab es laut Goldmedia VoD-Ratings.com rund 34 Millionen S-VoD-Abonnements, die sich im deutschen Markt auf 14 Millionen Abonnenten verteilten. Bedeutet, wer bereit ist zu zahlen, zahlt im Schnitt auch für mehr als 1 Dienst. Im Durchschnitt hatte Ende 2020 jeder Abonnent 2,4 Streamingdienste parallel gebucht, 2019 waren es noch 2,1 Abos – hier zeigt sich eindeutig der Trend zum Drittabo. Es sind also nicht unbedingt viele neue Nutzer, die zum Marktwachstum beitragen, sondern bereits aktive Nutzer mit einem weiteren Abonnement.

Schaut man nicht nur auf die Abonnenten, sondern auf die Nutzer, hatten insgesamt 41 Millionen Menschen Zugang zu einem Streamingdienst. Daran sieht man den hohen Anteil an Account-Sharing. Hier liegen Netflix und Disney+ mit 3 Nutzer im Schnitt ganz vorne. Wobei Netflix dagegen nun verstärkt vorgehen will.

Nutzungsvolumen und -trends

Die mit Anstand wichtigsten Inhalte sind Serienproduktionen. Der erfolgreichste VoD—Titel in Deutschland war 2020 die spanische Netflix-Produktion „Haus des Geldes“. Wobei hier natürlich auch die Erhebungsmethode Serien in die Hände spielt, da sie durch viele Folgen mehr Views generieren kann.

Interessant ist, wie wenige erfolgreiche Titel schon für den Erfolg ausschlaggebend sind. So machen die Top 100 Titel 42% der Nutzung aus. Die Top 10 bereits 13%. Die Verteilung entspricht also einem klassischen Longtail.

Disney macht die 100 Millionen Abonnenten voll

Disney+ hat in nur 16 Monaten 100 Millionen Abonnenten erreicht. Netflix hat seit Bestehen gerade erst 200 Millionen Abonnenten erreicht. Wie hat Disney das gemacht? Statt All you can eat gab es zum Start vor allem bekannte Franchises und Familienfreundliches. Klar aufgeteilt in die verschiedenen Marken: Marvel, Pixar, Star Wars. Und nur eigentlich eine Original Serie zum Start: The Mandalorian. Die war dafür aber auch gleich ein Hit. Mit WandaVision scheint man gleich den nächsten gelandet zu haben. Und wenn man weiß, was Disney als nächstes plant, dann soll beim Mickey Mouse-Streamer wohl immer eine Serie laufen, die man gesehen haben muss. Wohlgemerkt nicht im Binge, sondern Woche für Woche releast. So dass ich immer wieder komme und dabei vielleicht noch mehr entdecke.

35 Oscar Nominierungen für Netflix

Netflix hat bei den Oscar Nominierungen ordentlich abgeräumt: 35 Nominierungen gehen insgesamt an den Streaminganbieter. Auch gleich zwei in der Kategorie Best Picture für Mank und Trial of the Chicago 7. Amazon hat insgesamt 12 Nominierungen, unter anderem sechs für Sound of Metal. Auch Apple darf sich über seine erste Oscar Nominierung freuen: Für Best Animated Feature (Wolfwalkers) und Best Sound (Greyhound).

Stream Audio 🎧

Hörtipp: Spiegel Daily bei Audible

Der Spiegel hat seine Marke Spiegel Daily wieder belebt. Was einst der Name für ein kurzlebiges Bezahlmodell war, ist nun der Titel eines neuen „Podcasts“. Der „Podcast“ Spiegel Daily erscheint dabei in Kooperation mit Audible. Wochentäglich wollen darin die beiden Hosts Juan Moreno und Yasemin Yüksel „Weiterfragen, wo die Nachricht aufhört. Verstehen, was komplex ist. Zuhören, bis es „Aha“ macht.“

ARD Audiothek bekommt Musikformate

Da ist jetzt auch Musik drin: Die ARD spendiert seiner eigenen Audiothek nun etliche Musikformate aus seinen Programmen. Musik spielt in den meisten Podcasts bislang eine untergeordnete Rolle, was vor allem an unmöglichen GEMA-Regelungen liegt. Ob das eine passende Antwort auf Spotify ist wird sich zeigen.

ARD-Audiothek 2021: mehr Musik und mehr Aktuelles für Audio-Fans

Stream Social 📱

So wird man mit Comedy erfolgreich bei YouTube

Dan Gatzke spricht im Interview über YouTube vs. TV und gibt eine Antwort, die ich hier teilen will:

„Ich mach das seit über zehn Jahren und tappe noch immer hier und da in die “TV-Falle”. Man denkt automatisch oft zu groß, zu komplex und am Ende hat man ein Projekt, was sich wirtschaftlich niemals tragen kann und schon zum Start viel zu zeitintensiv ist. Und mit “TV-Falle” meine ich nicht nur den zu hohen Aufwand hinter einem Projekt. Ich meine auch die – und gleich regen sich die ersten Fernsehleute auf – Arroganz zu glauben, dass das eigene Produkt oder in dem Fall den eigenen Content jeder sehen will. Im Web konkurriert man nicht nur mit ein paar Sendeplätzen, sondern mit Milliarden Videos. Algorithmen und die große Masse bestimmt, was erfolgreich wird. Dem sollte man sich bewusst sein bevor man startet.“

Twitter Spaces für alle im April

Twitter arbeitet daran sein „Clubhouse“-Feature bis April für alle Nutzer verfügbar zu machen. Bereits jetzt können ausgewählte Beta-Nutzer „Spaces“ starten und User sowohl auf iOS als auch Android können bestehenden Räumen beitreten. Meerkat, ick hör dir trapsen.

Jobs

Danke fürs Mitlesen und herzlich willkommen, wenn du dank Steady neu dabei bist! Hier findest du die vergangenen Ausgaben. Wenn du noch weitere Newsletter suchst, kannst du ja mal hier schauen, mit welchen tollen Autor:innen ich gemeinsam bei Steady das Newsletterangebot launchen durfte.

Leite diese Mail gerne an einen interessierten Kolleg*in weiter, die dann auch den streamletter abonnieren kann.

Bleib gesund.

Jannis

@netzfeuilleton

Kategorien
Mein Lieblingspodcast

SPIEGEL Daily – Kein Podcast, aber gelungen

Der Spiegel hat seine Marke Spiegel Daily wieder belebt. Was einst der Name für ein kurzlebiges Bezahlmodell war, ist nun der Titel eines neuen „Podcasts“. Der „Podcast“ Spiegel Daily erscheint dabei in Kooperation mit Audible. Wochentäglich wollen darin die beiden Hosts Juan Moreno und Yasemin Yüksel „Weiterfragen, wo die Nachricht aufhört. Verstehen, was komplex ist. Zuhören, bis es „Aha“ macht.“

Spiegel Daily Podcast: Tagesaktuell, aber hintergründig

Ich glaube, man darf nicht nur wegen es Namens vermuten, dass „The Daily“ von der New York Times für den SPIEGEL DAILY „Podcast“ Modell gestanden hat. Man fokussiert sich in rund 30 Minuten auf ein Thema und beleuchtet das durchaus aufwändig mit mehreren Gesprächspartnern. Dabei schafft man es tagesaktuell, aber hintergründig zu sein. So geht es am Tag des Astrazeneca-Verbotes zum Beispiel um tatsächliche Impfschäden und was sie mit den wenigen Fällen, die es gibt machen. In den ersten Tagen ist es ihnen gelungen, damit bei mir einen Nerv zu treffen. Anders als in vielen der Nachrichtenpodcasts, wo ein Kollegengespräch das höchste der Gefühle ist, kommen hier wirklich Betroffene, O-Töne und Experten zu Wort. An einigen Stellen könnte das Editing noch etwas dichter sein. Vielleicht liegt das auch aber daran, dass ich das ganze in der Audible App hören muss und nicht in meiner geliebten Podcasting App mit Smart Speed. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, Audioinhalte aus allen möglichen Quellen in einer App zu hören… Ach, lassen wir das…

Den „Podcast“ SPIEGEL Daily hören

Macher*innen: Yasemin Yüksel und Juan Moreno

Homepage,Audible

Der Spiegel Daily „Podcast“ lassen sich nur mit einem Spiegel+ oder einem Audible Abo hören. Hier kann man Audible 30 Tage kostenlos testen.*

Für Fans von: The Daily, Game Changer

Am besten Anfangen mit: Der aktuellsten Folge.

Sprache: Deutscher Podcast

*Partnerlink

Kategorien
Bewegen & Beschäftigen

4 Gründe für den Erfolg von Newslettern

Gefühlt starten gerade alle einen Newsletter. Gut, die eine Hälfte startet einen Podcast, die andere einen Newsletter. Ich hab natürlich beides. Befeuert wird dieser Trend vor allem auch von einer wachsenden Anbieter Seite. Twitter hat sich den Newsletter-Dienst Revue einverleibt, Substack macht Schlagzeilen in dem sie hochdekorierte Journalisten abwerben und mit Vorschüssen überschütten. Und in Deutschland geht die Memberplattform Steady heute mit einem eigenen Newsletterdienst an den Start.

Warum ist aus gerechnet die eMail noch immer so beliebt bei Medienschaffenden? Und erfährt eine neue Renaissance. Hier sind 4 gute Gründe für den Erfolg von Newslettern.

1. Unabhängigkeit von Plattformen und Algorithmen

eMail Newsletter erlauben eine große Unabhägingkeit von bestehenden Plattformen. Während in den letzten jähren sich viele Publisher oder Creator abgemüht haben auf Facebook, YouTube oder Instagram eine Followerschaft aufzubauen, kommt ihnen nun der Algorithmus in die Quere. Der spielt Posts immer nur an ein Teil des Publikums aus, bewertet Engagement, Watchtime und will die Empfänger:innen am liebsten auf der eigenen Plattform halten. Eine eMail hingegen wird immer zu gestellt. Natürlich kann die Leser:in dann immer noch entscheiden sie ungelesen in den Papierkorb zu verschieben, aber die nächste Nachricht erreicht sie dann trotzdem wieder. Und bislang entscheidet kein Algorithmus, dass dich der Newsletter nun nicht mehr interessiert, sondern man kann selbst auf abbestellen klicken, wenn es einem zu viel wird.

2. Intimität des Postfachs

Die eMail erlaubt ausserdem einen erstaunlich persönlichen Kontakt. Zwischen Nachrichten von Freunden, Familie und Chef reiht sich auch der Newsletter ein. Und anders als ein allgemeiner Artikel oder Postings, lassen sich Newsletter natürlich auch personalisieren, zum Beispiel mit einer persönlichen Anrede oder anderen Details. Es fühlt sich also an, wie für mich gemacht. Mir persönlich zugeschickt. Und ich kann einfach antworten. Dadurch ergibt sich aus Newslettern auch oft eine konstruktive Diskussion. Denn Kommentare sind nicht für die Öffentlichkeit gemacht, sondern eine direkt Rückmeldung an den Autor mit Einlassungen oder Hinweisen.

3. Einfache Bezahlung

Natürlich zeigt sich der Erfolg der Newsletter auch bei der Monetarisieriung. Der der aktuelle Hype wird auch durch die Möglichkeit befeuert mit seinen eMails Geld zu verdienen. Auch das liegt an der sehr einfachen Lieferung. Gibt mir Geld und ich schicke dir was zu. Im Gegensatz zu Webseiten muss eben keine Umständliche Paywall gebaut werden, die versucht Leute fernzuhalten und nicht umgehbar sein soll. Ich glaube auch der psychologische Faktor eine persönliche Mail, und damit etwas geliefert zu bekommen erhöht die Zahlungsbereitschaft.

4. Nutzungssituation

Auch die klare Nutzungssituation spricht sehr für die Mail. Ich bin in meinem Mailprogramm, das heißt ich bin bereit zu Lesen. Klingt trivial, aber beim surfen im Netz oder auf Facebook kann mich ein Bild, Video, Umfrage oder Text erwischen und für alles muss ich in der passenden Stimmung sein. Der Newsletter hingegen kann auch zu einem richtigen Ritual werden, wenn er morgens im Postfach auf mich wartet, lese ich ihn vielleicht beim ersten Kaffe. Im Zweifel ist er auch die angenehmste Mail, die neben Arbeitsaufträgen vom Chef oder Terminanfragen auf mich wartet.

Du willst auch mehr Newsletter lesen? Dann fang doch mit dem streamletter an. Wöchentlich das Wichtigste zu Streamingdiensten, Podcasts und Social Media.

Kategorien
streamletter

Wieviel Marketing hinter „Der Prinz von Zamunda 2“ steckt

streamletter 57

Stream Video 🎬

Wieviel Marketing hinter „Der Prinz von Zamunda 2“ steckt

Man kann den Eindruck bekommen, dass Netflix und Amazon einfach immer neue Originals hochladen und die dann sofort alle Rekorde einstellen. Doch dahinter steckt auch eine Menge Werbegeld. Netflix gibt Milliarden dafür aus. Und auch Amazon lässt sich seine Premieren kosten. Für Der Prinz von Zamunda 2 hat man zum Beispiel Amazon Trucks und Flugzeuge mit „The Royal Family has arrived“ bedruckt. Und hat damit laut einer Umfrage eine größere Streamingpremiere als beispielsweise Borat 2 oder Wonder Woman 1984.

‚Coming 2 America‘: How Amazon Primed Eddie Murphy Film for Success – Variety

Disney+ verbannt Filme für Kinder wegen rassistischer Stereotypen

Disney+ hat ein paar seiner alten Klassiker aus dem Bereich für Kinder unter 7 Jahre entfernt. Der Grund: negative Stereotypen und Darstellungen einiger Kulturen. Darunter sind Peter Pan, Dumbo und Aristocats. In Dumbo ist unter anderem Blackfacing zu sehen, Peter Pan mach sich über „Rothäute“ lustig und Aristocats schrecken nicht vor rasisstischen Karikaturen zurück, räumt die Plattform selbst ein. Erwachsene können sich die Inhalte weiterhin ansehen. Einige andere Filme hatte Disney bereits mit „Content Warnings“ zum Start versehen.

Stream Audio 🎧

Netflix startet deutschen Wochenpodcast

Netflix bringt seinen eigenen deutschen Podcast an den Start. In die Netflixwoche wollen die Moderatoren Hadnet Tesfai und Jörg Thadeusz wöchentlich helfen die unübersichtliche Vielzahl auf der Plattform zu sortieren und Steramingtipps rund um Neuerscheinungen und Klassiker bringen.

SoundCloud will Indie-Künstler besser bezahlen

SoundCloud hat ein neues Modell ausgerollt, wie sie Independent Künstler auf seiner Plattform besser bezahlen will. Und zwar danach, wieviele Leute sie tatsächlich hören. Normalerweise funktioniert die Ausschüttung der Vergütungen so, dass das Geld aller User in einen großen Topf kommt und dieser Topf dann einfach auf alle Künstler der Plattform der Größe nach aufgeteilt wird. Bedeutet, mit meinen 9,99 € finanziere ich auch immer die Künstler in den Charts mit.

SoundCloud will nun die Ausschüttung wirklich eins zu eins machen. Wenn ich also besonders viel Künstler X höre, soll der Großteil meines Beitrags auch an diesen Künstler ausgeschüttet werden. Die großen Labels machen hier noch nicht mit. Aber für kleine Künstler könnte es interessant sein ihre Superfans so zu SoundCloud zu locken, um für eine direkte Unterstützung zu werben.

SoundCloud will pay indie artists based on their actual listeners – The Verge

Podcasts folgen, statt zu abonnieren

Apple will, dass man in iOS 14.5 Podcasts nicht länger abonniert, sondern ihnen folgt. Das hat wohl nicht direkt mit den eigenen Plänen zu tun, auch bezahlte Podcast Abos anzubieten, sondern damit dass Nutzer sich schon länger verwirrt zeigen, ob sie nun zur Kasse gebeten werden. Bei Spotify lautet das Wording schon immer „folgen“.

Hier könnt ihr meinen Podcasts folgen:

Gucken Trinken [Apple Podcasts / Spotify] | Mordreport [ Apple Podcasts / Spotify]

Stream Social 📱

YouTubers Alternativen

Es gibt immer mal wieder die Bestrebung erfolgreicher YouTuber, sich von der Plattform unabhängig zu machen. Als alternative Plattform wurde zuletzt Vessel gehypt , die aber schnell wieder dicht machte. Nun stellt die BBC einige weniger vc-aufgepumpte Projekte vor. Da sind zum Beispiel Corridor Digital, die Fans auf der eigenen Plattform erlauben, Produzenten-Credits zu vergeben und so mitzubestimmen, welches Video als nächstes produziert wird. Oder der Streamingdienst Nebula, der den Creatorn Unabhängigkeit vom Algorithmus verspricht.

Snapchat mit neuen deutschen Shows

Snapchat hat 10 neue Shows für den Discover Bereich angekündigt. Mit dabei das ZDF und sein besseresser-Kanal, Spiegel und GIGA sollen tägliche News liefern. Brainpool bringt gleich drei Shows an den Start: Die Stand Up-Marke „NightWash“, „Luke Mockridge TV“ und „My Spass Exclusives“. Burda steuert Focus TV und eine Show mit der ehemaligen GNTM-Kandidatin Klaudia Giez bei. Und die Happygang will mit „Der Schulte“ mit deutschen Vorurteile aufräumen – oder sie bestätigen. Auch wenn bei vielen Medienleuten Snapchat vom Homescreen verschwunden ist, liefern die Shows im Discover-Bereich doch verlässlich sehr hohe Zahlen und junge Nutzer.

Danke fürs Mitlesen.

Bleib gesund.

Jannis

@netzfeuilleton

Kategorien
Bewegen & Beschäftigen

Facebook will gegen TikTok Rappen

streamletter 56

Stream Video 🎬

Award Shower: Golden Globe und Grimme

Die Golden Globes machen mal wieder die Eröffnung der Award Season dieses Jahr. Wobei im Rückblick vor allem deutlich wird, dass eine Unterscheidung zwischen Kino und TV im Jahr 2020 schwierig war. Wie Tina Fey und Amy Poehler im Opening Monologe sagten: Wir haben einfach alles auf dem Handy geschaut.

Dementsprechend haben auch die Streaming-Dienste abgeräumt. Apple freut sich zumindest über einen Award für Ted Lasso Hauptdarsteller Jason Sudeikis.

Die Netflix Serie „The Crown“ bekam gleich 4 Preise und natürlich wurde auch „The Queens Gambit“ samt Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Amazon bekommt für Borat 2 2 Preise, als beste Comedy und für den Hauptdarsteller. Aaron Sorkin wurde für sein Drehbuch zum Netflix-Film: The Trial of Chicago 7 ausgezeichnet. Das zeigt auch schon wie männlich und vor allem weiß die Golden Globe noch immer sind.

Wie komme ich jetzt von den Golden Globus zum Grimme-Preis? Egal.

Auch hier wurden nun die Nominierungen bekannt gegeben und wir schauen mal mit der Onlinebrille drauf. (Wohlgemerkt geht es um den „echten“ Grimme Preis und nicht den Grimme Online Award.)

Joyn bekommt mit Diginity und Mapa zwei Fictionstoffe nominiert.

Bei den Öffentlich-Rechtlichen fällt die Bewertung teils schwer, da zwar alles noch im TV läuft, manches aber schon mit klarem Fokus auf die Mediathek produziert wurde. Zum Beispiel beim ZDF die beiden nominierten Serien Liebe. Jetzt! und Drinnen.

Netflix bekommt eine Nominierung für Unorthodox und auch eine für seine Dokumentation Rohwedder – Einigkeit und Mord und Freiheit. In die Kategorie „Unterhaltung“ mischen sich die RocketBeans ein, die für eine über 2 Stunden dauernde Senfverkostung nominiert wurden. Und mit Social Distancing mit Hazel Brugger und Thomas Spitzer mischt sich noch ein Youtube-Format dazwischen. Zwei weitere YouTube-Formate von funk wurden in der Kategorie „Jugend“ nominiert: offen un’ ehrlich, sowie TRU DOKU. Über Letztere freue ich mich besonders, durfte ich doch zum Start des Kanals und an der Entwicklung mitwirken.

Stream Audio 🎧

Spotify kurz davor, Apple Podcasts zu überholen

Apple hatte in den USA noch immer die Nase im Podcast-Markt vorne. Doch der Marktanteil schrumpfte stetig. Am schnellsten holte Spotify auf – und steht laut eMarketer nun kurz davor, Apple zu überholen. Allerdings geht die Analyse davon aus, dass Apple nicht groß weiter wächst. Dabei steht Apples vermutete Podcastoffensive noch aus. In Deutschlanddürfte Spotify schon länger vor Apple rangieren, schließlich hat man hierzulande mit „Fest & Flauschig“ früh angefangen, das Thema Podcasts nach vorne zu treiben.

Stream Social 📱

Twitter kündigt Superfollows an

Hast du bestimmt schon gelesen: Twitter will eine Art Superfollow anbieten, dass es Follower erlaubt für ausgewählte Inhalte zu bezahlen. Also OnlyFans in 280 Zeichen. Gleichzeitig hat sich Twitter aber auch das Newsletter-Tool Revue einverleibt. Dahinter steckt der steigender Kampf um die eigenen Creator auf den Plattformen. Dadurch dass ich mittlerweile auf jeder Plattform alles machen kann (Fotos, Stories, Text, Video, Lifestream veröffentlichen), entscheide ich mich als Creator im Zweifelsfall für die Plattform, die mir die meisten Einnahmen beschert. Hier hatte Twitter bislang wenig zu bieten. Das könnte sich mit den Superfollows ändern.

Instagram launcht LIVE ROOMS für das Clubhouse Gefühl

Instagram hat seine Live Funktion aufgebohrt, so dass nun 4 Leute gleichzeitig in einem Livestream sein können. Bislang war das auf 2 Teilnehmer beschränkt. Aber Clubhouse hin oder her: Die Kameras bleiben dabei an.

Facebook launcht mit BARS einen Rap-TikTok-Klon

Facebook versucht weiter ein Rezept gegen den Erfolg von TikTok zu finden – und fängt deshalb an zu rappen. Mit BARS hat man einen weiteren, eigenen TikTok-Competitor am Start, der die Mechanik der Challenges auf Rapgame überträgt. Auf professionellen Beats können Nutzer ihre eigenen Verse spotten – oder in einer Freestylechallenge vorgegebene Begriffe in den eigenen 16er einbauen. Dass das so niedrigschwellig ist, wie ein paar Tanzbewegungen nachzuahmen, wage ich zu bezweifeln.

Jobs

Die ARD Mediathek sucht eine*n Teamlead Content Strategy

Deutschland 3000 sucht eine*n Social-Media-Journalist*in

Der MDR sucht eine*n Content Producer für seine jungen Angebote

Danke fürs Mitlesen. Ich werde vermutlich in den nächsten Wochen hier etwas am Backend umstellen. Deshalb wäre es super, wenn du meine Mailadresse in dein Adressbuch aufnimmst, dann können wir sicher sein, dass nichts verloren geht.

Leite diese Mail gerne an einen interessierten Kolleg*in weiter, die dann auch den streamletter abonnieren kann.

Bleib gesund.

Jannis

@netzfeuilleton

[mc4wp_form id=„7860“]