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Morgenlinks mit Betrügern, Klassenkampf & Ikea Stonehenge

In den Morgenlinks sammeln wir spannende, interessante & bemerkenswerte oder besonders gute Artikel, Links und Videos. Gerne auch mal etwas länger, gerne etwas über den Tellerrand hinaus, eben um perfekten Lesestoff für den Sonntag zu haben. Diese Woche mit:

Bayreuther Staatsrechtler attackiert Guttenberg
(br-online.de, Video)
„Für mich steht außer Frage, dass Herr zu Guttenberg ein Betrüger ist“, sagt so eindeutig Prof. Oliver Lepsius von der Universität Bayreuth. Pikanterweise der Nachfolger von zu Googlebergs Doktorvater.

(sprengsatz.de, Michael Spreng)
„Zu Guttenberg profitiert davon, dass die Popkultur in die politische Kultur eingebrochen ist.“, sagt Michael Spreng und „möchte in den nächsten Jahren von der CDU/CSU kein Wort mehr über Werte hören.“ Und das vom ehemaligen Bams-Chefredaktuer und Stoiber-Wahlkampfmanager.

„Wir können die wissenschaftliche Arbeit einstellen“
(dirkvongehlen.de)
Der SPD-Abgeordnete Karl Lauterbach sprich im Bundestag die wissenschaftliche Dimension des Plagitsfalles an. „Was soll ich denn dann meinen Studenten noch erklären? […] Ich kann doch niemals mehr einem Studenten irgendetwas vorwerfen, wenn wir das hier durchgehen lassen.“

Aktualisiert wird nicht!
(taz.de, Reinhard Wolff)
Während die Verlage hierzulande noch händeringend nach einer passenden Onlinestrategie suchen, hat in Norwegen die linksliberale Zeitung „Klassenkampen“ ihre gefunden: Nämlich nicht. Mit Sicherheit effektiver als halbgar.

Ikea Stonehenge
(designboom.com)
Wie Stonehenge entstanden ist? Ganz einfach, es ist das Ikea Model HËNJ. Designboom, hat die wie immer detailliert verwirrende Aufbauanleitung ausgegraben. Wichtig: Vor dem Aufbau überprüfen, ob alle Teile frei von bösen Geistern sind.

»Ein goldener Moment in der Geschichte des deutschen Feuilletons«
(umblaetterer.de, Florian Fuchs)
Der Umblätterer hat den deutschen Feuilletonisten Hans Ulrich Gumbrecht interviewt. In feuilletontypischer Auschweifigkeit und Lesenswertigkeit.

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Bild unter CC 2.0 von marfis75

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Politik

So wäre Guttenberg glaubwürdig geblieben

Hätte er doch einfach etwas in die Richtung gesagt:

Ja, die Vorwürfe stimmen. Ich habe getäuscht, plagiiert und abgeschrieben. Und das war ein großer Fehler. Ich war in einer Situation, in der ich mir das Scheitern nicht eingestehen konnte, zu groß war die Angst davor. Meine familiäre und berufliche Situation ließen keine wissenschaftliche Arbeit zu. Ich bin an der Quadratur des Kreises gescheitert und habe mich unter diesem Druck zu dem dummen Entschluss durchgerungen, die Arbeit unter allen Umständen abzugeben. Ich wollte es mir beweisen.

Das war falsch. Ich habe jahrelang unter der Lüge gelitten. Deswegen bin ich froh, den Titel zurückgeben zu können – ich habe ihn mir nicht verdient. Was ich gemacht habe, sollte niemand machen können – ein Doktortitel muss verdient sein. Ich setze mich persönlich für dieses Ziel ein: Wir müssen und werden Standards finden und an den Universitäten zu etablieren, die das Täuschen unmöglich machen und die wissenschaftliche Integrität gewährleisten.

Ich bin froh von der Last der Lüge befreit worden zu sein. Ich bitte alle Menschen, die ich getäuscht habe, um Entschuldigung.

Wäre er einfach ehrlich gewesen. Stattdessen lavierte er auch heute im Bundestag weiter herum, um möglichst kein Fehler eingestehen zu müssen. Stand nicht Guttenberg am Anfang für eine Ehrlichkeit in der Politik? Warum haben Politiker Angst Fehler einzugestehen, selbst dann wenn sie bereits allen offensichtlich sind? Mit einem Geständnis erreicht man glaube ich nicht nur vor Gericht eine Strafmilderung, sondern vielleicht auch vor der öffentliche Meinung und man nimmt auch dem Gegner den Wind aus den Segeln. Es heisst nicht umsonst Ehrlichkeit sei entwaffnend. Aber damit ist man beim Verteidigungsminister wohl an der falschen Adresse.

Bild zeigt einen unglaublich glaubwürdigen zu Guttenberg vorm Bundeswehr-Jet.
Unter CC 2.0 von Bundeswehr-Fotos

Der Entwurf der Guttenbergrede stammt von Marcus Ewald und Jan Lüken. Ich fand ihn über Facebook, vorher gefragt und mit dieser Fußnote das Zitat belegt.

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Bewegen & Beschäftigen Gesellschaft Politik

Protest11.org – Give voice to the protesters

Gestern und heute waren Pell und ich und einige andere Unterstützer damit beschäftigt protest11.org ins Leben zu rufen. Eine Seite, die es sich zur Aufgabe macht, den demonstrierenden Menschen in der Arabischen Welt und darüber hinaus Gehör zu verschaffen. Auf der Seite könnten Protestierende aus Lybien, Bahrain, dem Jemen, Iran, Jordanien und China Bilder, Videos und Audios hochzuladen und so der Welt zugänglich zu machen. Wichtig wird die Seite vor allem vor dem Hintergrund, dass Youtube, Twitter & Co. oft als erstes den Internetsperren der jeweiligen Dispoten zum Opfer fallen. Deshalb ist protest11.org eine Alternative und soll zugleich Quellmaterial von den verschiedenen Protestherden bilden und so auf einer Seite einen Überblick aus erster Hand bieten.

Damit die Welt weiter sieht und hinschauen muss, wenn Demonstranten auf offener Straße erschossen werden, damit die Welt die Rufe nach Freiheit und Demokratie hört!

Realisiert wurde das ganze zusammen mit voltairehosting.com, die bereits mit dem jan25voices-Projekt Ägypten in den Protesten unterstützten. Mit Erfolg, wie die Geschichte gezeigt hat.

Dennoch befindet sich die Seite noch im Aufbau ((Eine Marathonnacht liegt hinter uns)) und wir brauchen noch viel Unterstützung. Wenn ihr helfen wollt: Verbreitet die Adresse, liket auf Facebook, folgt auf Twitter und falls ihr noch ein paar Cent zu viel habt freuen wir uns über eine Spende, die uns hilft Serverkapazität auf- und auszubauen.

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Morgenlinks mit Bravo Girl, deutschem Kino & einem McLobster bitte.

In den Morgenlinks sammeln wir spannende, interessante & bemerkenswerte oder besonders gute Artikel, Links und Videos. Gerne auch mal etwas länger, gerne etwas über den Tellerrand hinaus, eben um perfekten Lesestoff für den Sonntag zu haben. Diese Woche mit:

Failed Food Launches
(shortlists.com, englisch)
Erinnern Sie sich noch an den McLobster oder die Coca-Cola Blak? Nein? 6 Lebensmittel bei denen man sich fragt, wasdie Produktentwicklung sich dabei gedacht hat?

„Ich hätt‘ schon gerne eine schöne Utopie.“
(Folge-Mag.com, Video)
Das Folge-Mag hat ein schönes Portrait-Interview mit und über Constanze Kurz, der Pressesprecherin des CCC. [via]

Das Glück der Karrierefrau
(taz.de / Georg Seeßlen)
Georg Seeßlen hat sich einmal das Schema des deutschen Fernsehfilms genauer angeschaut: Frau heiratet ein oder erbt, ist aber trotzdem ein bisschen „Power-„.

The Dailyshow, Februar 14.
(thedailyshow.com, Video, englisch)
Die Daily Show von Anfang der Woche mit einem Rückblick auf Ägypten: „What, are we just going to allow nations to build themselves?!“

Claus Kleber denkt Hajo Friedrichs neu
(slow-media.net, Sabria David)
Auch im heute-journal spielte der Rückblick auf Ägypten eine besondere Rolle. Eine besonders Emotionale. Sabria David sieht darin eine neue Subjektivität im Journalismus aus.

397 Anleitungen für Dein Leben
(Ninia La Grande)
Was Männer wollen: Die BRAVO Girl erklärt jungen Mädchen, wie sie zu sein haben, damit die Jungs auf sie stehen.

Medienradio Folge 40: Webvideo Kultur
(medienradio.org, Philip Banse, Audio)
In einer neuen, spannenden Folge des Medienradios unterhält sich Philip Banse mit @videopunk über die Gegenwart und Zukunft des Webvideo & Bewegtbild, vor allem im Vergleich von Deutschland und den USA.

Arm und Reich
(Parallel Film, Christoph Hochhäusler)
Das deutsche Kino Arm an guten Filmen? Die Quote stimmt, sagt Christoph Hochhäusler. Dazu gab es auch eine spannende Diskussion bei Facebook.

Bild unter CC 2.0 von visualpanic

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Flimmern & Sehen Großes Kino Sport Video

Robert Rodriguez, Kanye West, Bruce Willis & Kobe Bryant „The Black Mamba“

Ist es okay einem Werbevideo zu Viralität zu verhelfen? Wenn Robert Rodriguez es produziert, Bruce Willis, Kanye West, Danny Trejo und Kanye West mitspielen und darin herrrlich ironisch mit Product Placement umgegangen wird: Ja.

In diesem Nike-Spot  Kurzfilm planen Robert Rodriguez einen Film mit Kobe Bryant als „Black Mamba“ und natürlich geht es dabei vor allem um Schuhe mit Häkchen.


[DirektMamba Youtube]

Bild: Nikebasketball.com

Zuerst dachte ich es handele sich um einen weiteren Fake-Trailer aus dem Hause Rodriguez, aber der Film wurde pünktlich für das NBA Allstargame produziert.

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Bewegen & Beschäftigen Gesellschaft Video

Lolita & Jungfrau zugleich – Das Frauenideal der Werbung

Werbung ist mehr als Kommerzanreiz und Kaubstimulus, Werbung zeichnet immer auch ein Gesellschaftsbild. Werbung versucht ist unsere Wünsche zu formulieren, uns  auf zu zeigen, was wir wollen. Gleichzeitig ist dies aber ein wechselseitiger Prozess: Einerseits greift Werbung unsere Wünsche auf, gleichzeitig oktroyiert es uns Wünsche und Vorstellungen, die es selbst erfindet.

Auch ist Werbung immer ein hervorragender Indikator dafür, was gesellschaftlich breit akzeptiert wird. Und wir akzeptieren viel von der Werbung, gerade was das Bild der Frau angeht. Denn Sex sells und zwar alles. Ob Tütensuppen oder Autoreifen mit wohlgeformte Brüste werben dafür. Aber es geht noch weiter ein unerreichbares Schönheitsideal von Magermodels, einer unvereinbaren Ideal aus Lolita und Jungfrau wird schon den jüngsten nahegelegt.

Jean Kilbourne beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Bild der Frau in der Werbung. Ihre Dokumentation „Killing Us softly“ ist mit unzähligen Preisen überhäuft worden und ist nun in einer aktualisierten 4. Version erschienen.


Killing Us Softly 4 on Vimeo.

In einem Punkt stimme ich ihr nicht zu: Den geringeren Effekt auf Männer. Selbstverständlich kommen die Männer noch besser weg und werden lange nicht so reduziert wie Frauen, aber zunehmend wird auch hier ein Mannsbild erschaffen, dass immer mehr unter Druck setzt. Sixpack habe und nie Schwäche zeigen, sind Werte die nahgelegt werden und denen immer mehr Männer nachstreben und dabei ebenso scheitern müssen, wie das weibliche Geschlecht an biologisch unmöglichen Körpermassen. Hier sind die Anfänge dessen zu sehen, was die Frau in der Werbung schon erreicht hat.

Das Bild zeigt eine alte Werbeanzeige, die noch eindeutig ausspricht, was mann von der Frau erwartet. Unter CC 2.0 Lizenz von Colleen Lane

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Bewegen & Beschäftigen Siebbelag

Porno trifft Alltag

Porno ist Mainstream, Porno ist Alltag, Porno ist Popkultur. Ja, Porno ist allgegenwärtig geworden, frei- und jederzeit verfügbar. Auch ist er raus aus seiner Schmuddelecke gekommen rein ins Gespräch, Zitate wie „Warum liegt hier eigentlich Stroh?“ sind jedem bekannt und zum Running Gag geworden. Posen und Rollenbilder aus Pronofilmen finden Eingang in die Werbung. Welche Auswirkungen das auf unseren Sex hat? Die Wissenschaftler streiten. Schneller ist das die Kunst. Sandra Torralba hat in ihrer Fotostrecke „Estranged Sex“ dargestellt was passiert, wenn all diese Sexspielzeuge, Posen und Fantasien tatsächlich in den Alltag einziehen. In die langweiligen Wohnzimmer und in die zu kleingewordenen Kinderzimmer. Und wie allgegenwärtig sie dort andereseits schon sind.

Ratlos sitzen die Teenager da auf dem Bett mit einem viel zu großen Stück Gemüse in der Hand und einer Tonne Gleitgel daneben und desillusioniert schaut die andere Frau umringt von all den nackten Männern. Vorbei mit Hochglanz.

Die Diashow kann man sich hier angucken.
Es sei vorgewarnt, es geht um Pornografie, entsprechend ist einiges, was man da sieht erst ab 18.

[via KFMW]

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Musik

Prinz PI – Ein Wohlstandsrebell ohne Grund

Prinz PI hat ein neues Album rausgehauen, dass sofort auf Platz neun in den deutschen Albumcharts gestürmt ist. „Rebell ohne Grund“ heißt das aktuellste Werkdes Berliner Rappers.

Friedrich Kauz a.k.a. Prinz Porno a.k.a. Prinz PI zeigt eindrucksvoll, wie intelligenter deutscher Hip-Hop mit Aussage gemacht werden kann. Bereits 1999, als er sich mit seinem bis heute berühmtesten Song „Keine Liebe“ in der Berliner Rapszene etablierte, tat er sich in sozialkritischen Texten hervor. Nach dem Namenswechsel von Porno zu PI im Jahr 2005 – er wurde zu unrecht in die immer populärerwerdende Pornorap-Ecke geschoben – scheint nun ein weiterer großer Schritt in der Entwicklung von Prinz PI gegangen worden zu sein, indem er von den klassischen Hip-Hop Beats Abstand nimmt und zu mehr „selbstgemachter Musik“ tendiert.

Rebell ohne Grund

Wieso nun der Name „Rebell ohne Grund“? Prinz PI erklärt es selbst: Er ist in einer wohlhabenden Berliner Gegend aufgewachsen und nie ernsthaft mit Autoritäten, beispielsweise der Polizei oder auch Lehrern, aneinandergeraten. Er sieht sich als Teil einer Wohlstandsjugend, die sich auflehnt und ist selbstbewusst und einsichtig genug, sich dies einzugestehen.
Thematisch dreht sich das Album um Liebe und Gesellschaft. Eifersucht, Liebeskummer, Liebe zum eigenen Kind – Friedrich Kauz erzählt uns ungewohnt offen, was los ist in seinem Leben. Was auf dem Vorgängeralbum „Teenage Mutant Horror Show II“mit dem Track „Du Hure 2009“ schon angeschnitten wurde, wird auf Tracks wie „Du bist“, „Schlaflied“ und „Eifer & Sucht“ fortgeführt. Lyrisch, durchdacht, damit allerdings auch nicht für jeden zugänglich. Umso erstaunlicher, dass das Album sofort die Top Ten erstürmte.

… dope bis in die Haarspitzen…

Prinz PI wäre aber nicht Prinz PI, wenn nicht auch unsere Gesellschaft ihr Fett wegkriegenwürde. In „Drei Kreuze für Deutschland“ und „Krieg@Home“ thematisiert er, wie die Gesellschaft ihre unterschiedlichen Probleme lieber weglügt oder wegschaut, anstatt diese anzugehen und zu lösen. Dies verpackt er, wie auch bei allen anderen Liedern, mitungewohnten, aber (auch für klassische Hip-Hop Heads) hörbaren Beats, gewohnt gutem Flow und interpretationsfähiger Lyrik – bei der man einige Lieder durchaus auch mehrmals hören kann, ohne genau rauszukriegen, was uns der werte Herr Kauz denn mitteilen möchte.

… PI ist der Beweis dagegen…

Man merkt, PI ist erwachsen geworden. Er traut sich Dinge anzusprechen, auszusprechen und sich aufzulehnen. „Rebell ohne Grund“ macht seinem Namen alle Ehre. Nach seinen letzten Alben Neopunk und Teenage Mutant Horror Show 2, kommt 2Rebell ohne Grund“ als logische Schlussfolgerung. Und wie die Chartpositionierung beweist, trifft erdamit scheinbar den Nerv der Zeit. Hip-Hop sind nicht nur Musikvideos voll von Autos, Titten und nichtssagende Texte. Prinz PI und „Rebell ohne Grund“ sind der Beweis dagegen.

Album kaufen:
Rebell ohne Grund (Deluxe Edition) - Prinz Pi


[DirektSein]

Anspieltipps:

  • Track 3: „Du bist“ – die Single-Auskopplung die bei Twitter & Co schon (zurecht) in denHimmel gelobt wurde. Der neue Stil von PI: selbstgemachte Musik & lyrische Sprache.
  • Track 12: „Marathonmann“ (feat. Kamp) – der persönliche Lieblingstrack des Autors. Klasse Text, gutes Feature und Synthie-Beat.
  • Track 14: „Königin von Kreuzberg“ – wer einmal durch Berlin Kreuzberg gelaufen ist, wird es bemerkt haben: Die (Wahl-) Berliner laufen so „individuell“ rum, dass sie in der Masse von Individuellen schon gar nicht mehr auffallen. Zudem ein Track mit ungewohntem Gitarrensound, der thematisch gut passt.
  • Track 17: „Laura“ – der Selbstmord der Ex-Freundin. Das emotionalste und persönlichste Lied auf dem Album

Autor dieses Textes ist Benjamin Fleck, auf Twitter zu finden unter @we1rdo.

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Flimmern & Sehen Großes Kino

Trailer zu Park Chan-wooks iPhone-Film „Paranmanjang“ (Night Fishing)

Unter der Ankündigung, dass „Oldboy“-Regisseur Park Chan-wook seinen neusten Film nur mit dem Apple iPhone 4 gedreht hat, fragten sich einige Kommentatoren und ich, wie wohl das Ergebnisse aussehen wird. Allerdings gab es bis dahin noch keinen Trailer oder anderes Bildmaterial. Nun wurde ein 30-sekündiger Teaser veröffentlicht, in dem man wenigstens ein paar Bilder sehen und selbst beurteilen kann, in wie weit das Handy mit dem Apfel als Filmkamera taugt.

Der Trailer ist, wie alle Park Chan-wook Filme, nichts für schwache Nerven.


(DirektNachtangeln)

„Paranmanjang“ bedeutet auf koreanisch soviel wie „Hochs und Tiefs“. Im internationalen Verleih soll der 30-minütige Kurzfilm aber den Namen „Night Fishing“ bzw. auf deutsch „Nachtangeln“ tragen. Denn der Film beginnt damit, wie ein Mann Nachmittags zum Fischen geht. Stunden später, eben in der Nacht, hat er dann plötzlich etwas an der Angel. Als er es herauszieht ist es der Leichnam einer Frau. Als dieses nun auch noch den Mund aufmaht, versucht er in Panik die Leine zu entheddern, verfängt sich dabei aber nur immer mehr darin. Er verliert das Bewusstsein und als er erwacht, trägt er selbst die weißen Kleider der Frau. Der Film erzählt dann aus der Sicht der Frau und spielt dabei mit den traditionellen koreanischen Vorstellungen von Leben und Tod. In Deutschland wird der Film auf der Berlinale aufgeführt werden.

Spannend ist noch folgendes Video, dass etwas hinter die Kulissen des Drehs schaut. Dabei kann man einen kleinen Eindruck bekommen, wie die beiden Brüder Park Chan-wook und Park Chan-kyong mit dem iPhone gearbeitet haben.


(DirekthinterdenKulissenangeln)

Ausserdem habe ich glaube ich einen Ausschnitt aus dem, im letztem Artikel erwähntenWerbespot gefunden. In dem sich Chan-Wook fragt „Kann ich irgendetwas tun, was noch kein großer Regisseur  getan hat?“, und sich selbst antwortet: „Ah, ein Film mit dem iPhone drehen.“ Ganz sicher bin ich allerdings nicht, da mein koreanisch in den letzten Tagen doch sehr eingerostet ist.

Bild (c) Finecut | via ButtkickingBabes

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Schock: „Indira – Hol de Radio“

Da ist sie also die obligatorische Follow-up Single von Indira Weis nach dem Dschungelcamp. Der verzweifelte Versuch die 15 Minuten Ruhm mit der Snooze-Tase zu verlängern.

Nach dem Anhören fehlen mir gerade so ein bisschen die Worte. Ich bin ziemlich entsetzt und zweifle am Verstand vieler Menschen. Genauer an dem all jener, die an folgendem Video mitgewirkt haben.

Indira Weis scheint ihr Hirn im Dschungel vergessen zu haben. Ich würde ja gerne etwas über die Selbstironie in dem Lied sagen, aber das ist einfach viel zu platt. Nein, nicht nur platt, sie ist traurig. Und was ich mich wirklich frage, wer ist die Zielgruppe dafür? Gibt es Menschen die sich das antun werden? Also die gezielt sagen werden: „Moment, ich ruf mal eben iTunes auf, ich hab so Lust auf diesen Smash-hit von Indira. Der spielt so lustig mit diesem jodeln und so…“

Achja, die Marcel Reich-Ranicki Parodie gehört zusätzlich noch zu dem Schlechtesten was man gehört hat in die Richtung und Reich-Ranicki wurde nun wirklich schon oft schlecht parodiert. So kann man in dem Jodel-Song von Indira doch noch einige Superlative entdecken. So, mehr fällt mir dazu wirklich nicht ein und ich weiß auch nicht, warum ich noch weiter zweifelhaft versuchen sollte mir irgendwelche Sätze zu diesem Machwerk heraus zu pressen.

Das netzfeuilleton weißt jegliche Schadenersatz- und Schmerzgeldansprüche aufgrund des nachfolgenden Videos zurück.

[via DWDL-Tweets]